Der Bericht über die Seniorenarbeit im Jahr 2016 wird zur Kenntnis genommen.

 


 

Projektbeginn

 

Die Seniorenarbeit 2016 war gekennzeichnet durch eine Neuausrichtung von Aktivitäten und Angeboten. Als zentrale, niederschwellige Anlaufstelle stand damit auch eine Anpassung und tlw. Neuausrichtung der Angebote im Städtischen Seniorenzentrum in Fokus der Arbeit. Zentrale Themen waren Teilhabe und Altersarmut. Unterstützt wurde diese Arbeit besonders durch das Projekt „Eschweiler Quartier Zentrum“.* Der Projektstart der altengerechten Quartiersentwicklung am Standort Eschweiler mit seinem Quartier Zentrum/Innenstadt war am 01.01.2016. Die Bewilligung des Projekts seitens des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Alter und Pflege des Landes NRW bestand zwar bereits seit dem September 2015, doch konnte erst zum 01.01.2016 ein Quartiersentwickler, in Person von Cem Gökce, eingestellt werden.

*(126/16 Projektförderung des Landes NRW im Bereich der Alten- und Pflegepolitik - Entwicklung altersgerechter Quartiere

Anlagen 4/6)

 

 

Zum Projektbeginn war klar, dass eine Bestandsaufnahme im Quartier vonnöten ist. Daher war eine der ersten Aufgaben, die sich in der Quartiersentwicklung ergeben hat, die Erstellung  einer Liste mit allen (professionellen) Akteuren der Gesundheits- und Pflegedienste zur Übersicht und weiteren Bearbeitung. Anderweitige, ehrenamtliche und auch professionelle Vereine und Gruppierungen, wie die Nachbarschaftshilfe, der Ambulante Hospizdienst und der Sozialverband sind seit Jahren u.a. auch mit Sitz im Städt. Seniorenzentrum tätig und somit bekannt. Hilfreich bei dieser Bestandsaufnahme waren beispielsweise auch die Ergebnisse und Befunde des Projekts „Innenstadtnahes Wohnen für ältere Menschen in Eschweiler“.*

*(127/16 Förderprogramm "Anlaufstelle für ältere Menschen" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend)

 

Es wurden hierzu, durch ohnehin bestehende Quellen, auch bereits bekannte Vereine und Institutionen gezielt erfasst und angesprochen, dies auch direkt mit der Absicht, neue Kooperationsmöglichkeiten zu aktivieren. Es bestanden ohnehin grundlegende Verzeichnisse entsprechender in der Altenarbeit tätiger Akteure durch die Seniorenarbeit der Stadtverwaltung und beispielsweise anhand von Bestandsaufnahmen des o.a. vorhergehenden Projekts "Konzept Innenstadtnahes Wohnen". Diese Bestandsaufnahmen konnten als Grundlage genutzt werden und waren zu überarbeiten und zu aktualisieren.

 

Die wichtigsten Akteure und Partner, die kurzfristig im Quartier zu finden waren und die schon lange aktiv im Quartier tätig sind, sind hier namentlich beispielsweise  mit der Nachbarschaftshilfe, dem Sozialverband, dem VdK, der VHS, dem "Kaffeekränzchen", der Alzheimer-Gesellschaft, dem RegioSportbund Aachen e.V., dem Invalidenverein, der ev. Kirchengemeinde, dem Stadtmarketing und zudem dem hiesigen Einzelhandel, diversen (professionellen) Pflege- und Gesundheitsdiensten, Ärzten und dem Sankt-Antonius-Hospital zu nennen. Auch Einzelpersonen, die sich persönlich engagieren, wurden gefunden.

 

 

Projektziele

 

Ziel in der ersten Entwicklungsphase der Quartiersentwicklung war zunächst die Bekanntmachung des Projekts im Quartier Zentrum/Innenstadt.

 

In der Bekanntmachung und Bewerbung des Projekts der „altengerechten Quartiersentwicklung“ ging es vorrangig darum, den Menschen die Ziele des Projekts und das Projekt in seinem Gesamtzusammenhang vorzustellen und zu erläutern.

 

Die Bekanntmachung  erfolgte zunächst primär über gezielte persönliche Gespräche mit Menschen aus dem Quartier. Bei diesen Kontakten und Gesprächen zu und mit den BürgerInnen des Quartiers ging es darum, die Partizipation anzuregen, die Eigeninitiative zu stärken und ein neues "Wir-Gefühl" zu schaffen. Die offene Sprechstunde für die QuartiersbewohnerInnen wurde eingerichtet, um somit auch eine niederschwellige Anlaufstelle anbieten zu können.

 

Ein „Quartiers-Stammtisch“ einer der ersten Versuche, die Menschen im Quartier an einem Tisch zu versammeln und ihnen die Möglichkeit zu bieten, über alles „Wichtige“ im Quartier Innenstadt/Zentrum, Probleme, Ideen, Anregungen und Beschwerden zu reden oder aber auch einfach Zeit miteinander zu verbringen und einander besser kennenzulernen. Die ersten Treffen wurden sehr positiv angenommen und der „Quartiers-Stammtisch“ war gut besucht. Im Laufe der Zeit nahm das Interesse allerdings ab und der „Quartiers-Stammtisch“ fand nicht mehr statt. Diese „typische“ Entwicklung war aber im prozesshaften Charakter des Projekts vorhergesehen worden und wurde auch durch die bereits bestehenden Stammtische und Gruppen im Quartier/Seniorenzentrum aufgefangen. Zu nennen wären exemplarisch, das „Kaffeekränzchen“, der „Naturfreunde-Stammtisch“ mit ihrer dazugehörenden Musikgruppe, die sich auch monatlich trifft und ihrer Tanzgruppe, die sich quartalsmäßig trifft. Weitere Gruppierungen sind der „VdK-Stammtisch“, aber auch der „Tanztee“, die Gruppen der Spielenachmittage mit „Bingo“ und „Skat“ und einige weitere.

 

Im Zuge der Bildung der „Fokusgruppen“, die aus dem ersten „Quartiers-Forum“ heraus ihre Arbeit aufgenommen haben, konnte der Wegfall des „Quartiers-Stammtisches“ ohnehin gut kompensiert werden. Die „Fokusgruppen“ stellen zudem eine effektive, zielgerichtete und teilhabeorientierte Organisation der Menschen im Quartier dar. Die „Fokusgruppen“, die im Folgenden noch genauer erläutert werden, treffen sich in regelmäßigen Abständen zur Bearbeitung von quartiersrelevanten Themen und Fragestellungen. (siehe Berichte www.eq50.de)

 

Neue Ziele und Aufgabenfelder ergeben sich im Rahmen der täglichen Arbeit in der Quartiersentwicklung ständig. Beispiele hierfür sind neue Kooperationsideen; (bspw. mit örtlichen Sportangeboten, aber auch mit Bildungseinrichtungen wie der VHS). Die Umgestaltung des Städt. Seniorenzentrums in Form von Renovierungsarbeiten und der Ausrichtung dieser Institution hin zu einem generationenübergreifenden Treffpunkt hat sich hierbei auch entsprechend entwickelt. Im Rahmen dieser Veränderungen gilt auch die gewünschte Umbenennung des Städt. Seniorenzentrums zu den bedeutenden Entwicklungen im ersten Jahr der Quartiersentwicklung. Hierzu wurde von der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Eschweiler ein Antrag gestellt. Der Antrag der SPD-Fraktion ist als Anhang beigefügt.* Die Umbenennung des Städt. Seniorenzentrums im Rahmen eines Namenswettbewerbs wurde durch den Rat der Stadt Eschweiler beschlossen. Mithilfe eines neuen Namens soll die Ausweitung der anzusprechenden Zielgruppe erweitert werden.

*(035/17 Neue Namensgebung für das "Städtische Seniorenzentrum", Anlagen 13/23)

 

Allumfassendes Ziel soll in mittelfristiger Zukunft ein umfassendes Versorgungsnetzwerk für ältere Menschen in den Bereichen Pflege/Gesundheit, Wohnen/Mobilität und Freizeit/Kultur sein.

 

Vorrangiges Ziel in der Anfangsphase der Quartiersentwicklung war es zudem, die Menschen im Quartier zu erreichen und generell auf die Quartiersarbeit aufmerksam zu machen. Viele Menschen konnten im Zuge der Aktivitäten in der Phase des Projektbeginns erreicht und für die Thematik der altengerechten Quartiersentwicklung begeistert werden. Als bedeutende Eckpfeiler dieser einführenden Arbeit zu Projektbeginn können zudem auch die quartierseigene Website und der Newsletter genannt werden.*

*( Eschweiler Quartier 50+ - Seniorenarbeit im Dialog, Newsletter EQ50+ Dez2016, Newsletter EQ50+ Feb2016, Newsletter EQ50+ Sept2016 - Anlagen 3/10/11/12)

 

In dieser Hinsicht konnten sog. Meilensteine gesetzt werden, bzw. die vorrangigen Ziele zur Bekanntmachung und Bewerbung des Projekts als Grundlage für die weitere Arbeit erreicht werden. Ein weiterer wichtiger Punkt in der Anfangsphase des Projekts war die Initiierung eines "Netzwerk-Treffens" der hiesigen (professionellen) Gesundheits- und Pflegedienste, Ärzte und dem Sankt-Antonius-Hospital zur verbesserten Vernetzung und Kooperation im Rahmen der Projektarbeit, welches im Ratssaal der Stadt Eschweiler stattfand und in Folge noch genauer erläutert wird.

 

Teilhabe, Netzwerke, Aktivitäten

 

Da die Sensibilisierung der Menschen für das Thema Quartiersarbeit und ihre Teilhabe eine der grundlegenden Intentionen der Arbeit im ersten Halbjahr der Projektarbeit war, wurde das erste "Quartiers-Forum" mit dem Themenschwerpunkt "Jetzt sind Sie dran" am 05.07.2016 erfolgreich ins Leben gerufen. Darauf folgten am 07.09.2016 das "Quartiers-Forum" unter dem Titel "Bürgerschaftliches Engagement" und am 08.11.2016 das "Quartiers-Forum" mit dem Themeninhalt "Alternative Wohnformen - Von der Theorie zur Praxis". Im Jahr 2017 fand diese erfolgreiche bürgerbeteiligende Veranstaltungsreihe ihre Fortsetzung mit dem 4. Quartiersforum „Wahlprüfsteine in der Altenpolitik“.

*(Anlagen 1/2/10/12/16)

 

Die Fokusgruppen, die sich aus dem ersten Quartiers-Forum herausgebildet haben und Arbeitsgruppen in den entsprechenden Kernthemen "Wohnen/Mobilität, 24/7-Versorgung & Organisation und Freizeit, Bildung & Kultur darstellen, sind bedeutende Entwicklungen in der Quartiersarbeit. Diese "Fokusgruppen" treffen sich in regelmäßigen Abständen zur intensiven Bearbeitung von quartiersrelevanten Thematiken. Die Teilnehmer der "Fokusgruppen" arbeiten eigenständig an den Thematiken und Fragestellungen und werden von der Quartiersentwicklung/Verwaltung lediglich unterstützend begleitet. Die Partizipation und Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger drückt sich auch hier deutlich aus.

 

Gezielt wurden auch schon Aktivitäten und Veranstaltungen aus den Fokusgruppen heraus eigenständig organisiert, wie z.B. Veranstaltungen wie das "Oktoberfest", das "Muscheln-Essen" oder aber Spiele-Nachmittage mit Bingo und Skat im Städt. Seniorenzentrum.

 

Die "Seniorenwoche",* die vom 07.11. bis 11.11.2016 durchgeführt wurde, konnte zudem mit zahlreichen Info- und partizipativen Veranstaltungen aufwarten. Das o.g. 3. Quartiers-Forum, wurde gezielt in diese Woche gelegt, um im Rahmen der Seniorenwoche möglichst viele Menschen zu erreichen und bewusst eine weitere Sensibilisierung für die Thematik zu bewirken.

*(Anlagen 5/15/16/17/18)

 

Weitere Aufgaben und Zielsetzungen der Quartiersentwicklung bestanden und bestehen im Aufbau von effektiven Netzwerken. Netzwerke für eine grundlegend bessere und effektivere Versorgung von Senioren befinden sich im Aufbau. Geplant ist u.a. ein flächendeckendes Gesundheits- und Pflegenetzwerk, welches seinen offiziellen Auftakt mit dem  "Netzwerk-Treffen" am 28. April 2016 im Rathaus der Stadt Eschweiler hatte und somit einen ersten Aufschlag im Hinblick zur Strukturierung eines neuen Gesundheits- und Pflegenetzwerks darstellte, indem zahlreiche Gesundheits- und Pflegedienstleister eingeladen und gezielt mit dem Projekt bekannt gemacht werden konnten. (Dieses Netzwerk besteht schon seit dem Projekt  XENOS-ZIRQEL, das Treffen dient der Vertiefung und Verstärkung dieses Netzwerks.)

 

Bereits bestehende Netzwerke, darunter auch solche, die eher privat organisiert sind und sich beispielsweise regelmäßig im Seniorenzentrum treffen, sollen ebenso mit einbezogen werden.

 

Des Weiteren ist in diesem Zusammenhang die enge Kooperation mit dem zweiten Projekt, welches vom MGEPA NRW gefördert wird und mit seinem Projektbüro im Quartier Innenstadt  ansässig ist, „Netzwerk Zuhause“ ausdrücklich hervorzuheben. Das Projekt „Netzwerk Zuhause“ * wird von Dr. Wolfgang Joussen, der u.a. auch schon langjährig in der sozialwissenschaftlichen Betreuung zahlreicher städtischer Projekte tätig geworden ist und beispielsweise auch das Projekt „altengerechter Quartiere“ begleitet und Johannes Burggraef, sozialwissenschaftlicher Kollege von Dr. Wolfgang Joussen im Projekt, geleitet. Als Fachkraft konnte für dieses Projekt Klaudia Thelen gewonnen werden, die im Rahmen eines vorherigen Praktikums in der Stadtverwaltung Eschweiler Erfahrungen sammeln konnte.

*(Netzwerk ZUHAUSE Kurzbeschreibung VV 4/2017, Anlage 9)

 

Diese Zusammenarbeit bietet eine weitere Möglichkeit und ein weiteres Aufgabenfeld für das Projekt „altengerechte Quartiere“. Ein Fundament für die weitere Ausrichtung der Projektarbeit und der gesamten Seniorenarbeit in Eschweiler ist somit gegeben. Dem Ziel der Schaffung eines umfassenden Versorgungsnetzwerks für ältere Menschen, in jeglichen Bereichen, kommt man somit noch einen deutlichen Schritt näher.

 

 

Es existieren bereits vielversprechende Potentiale im Bereich der Netzwerkbildung. Neben der Planung und Ausweitung des „Gesundheitsnetzwerks“, bestehen ein ständiger Austausch und die Kooperation zu weiteren Netzwerken mit Institutionen und Organisationen. Hier ist eine große Resonanz bei allen Beteiligten zu vernehmen.

 

 

Feedback, Abschluss Projektjahr 2016

 

Für die Arbeit des Projekts „altengerechte Quartiere“ gab es von verschiedenen Stellen bereits Zuspruch und positives Feedback. Beispiele für diesen positiven Rücklauf sind die Fachkonferenz "Alter & Pflege" in der StädteRegion Aachen, bei der das Projekt bereits zweimal vorgestellt wurde, das MGEPA NRW, bei dem mehrfach Fachvorträge zur Quartiersentwicklung in Eschweiler gehalten wurden, oder auch von der Landesseniorenvertretung (LSV). Es bestehen auch Anfragen zur zukünftigen Zusammenarbeit seitens dieser Organisationen. Auch bereits bestehende Netzwerke, Institutionen und Organisationen können durch die Projektarbeit einen neuen Anstoß bekommen.

 

Es bestehen von weiteren Kommunen in der StädteRegion Aachen, wie beispielsweise Stolberg, Alsdorf und Herzogenrath das Interesse an einem solchen Quartiersprojekt und es bestehen Anfragen auf bisherige Erfahrungen aus dem gesamten Bundesland NRW. Konkrete Förderanträge von weiteren Kommunen liegen der StädteRegion Aachen bis dato allerdings nicht vor.  

 

Der Besuch der Ministerin des MGEPA NRW, Frau Barbara Steffens, war sehr bedeutsam für das Projekt im Ganzen und speziell für die Menschen, die an diesem Projekt arbeiten und involviert sind. Eine ganz besondere Bedeutung hatte der Besuch zudem für die Menschen, die Bürgerinnen und Bürger des Quartiers. Die Menschen waren sehr erfreut, die Ministerin persönlich kennenlernen zu dürfen, mit ihr sprechen zu können und die Wertschätzung zu erfahren, die ihnen und ihrer täglichen, vornehmlich ehrenamtlichen, Arbeit entgegen gebracht wird. (Anlagen 19/20/22)

 

Es war eine Bestätigung für die Arbeit die tagtäglich im Quartier geleistet wird und ein weiterer Beweis für die außerordentliche Unterstützung seitens des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege & Alter im Rahmen dieses Projekts.

 

Auf den gleichen Tag fiel außerdem der jährliche Besuch einer Seniorengruppe aus der französischen Partnerstadt Wattrelos im Städt. Seniorenzentrum. Die Zusammenlegung dieser beiden Ereignisse der Seniorenarbeit der Stadt Eschweiler konnte wider mancher Erwartungen als sehr gelungen und bereichernd für alle Beteiligten erfahren werden. (siehe Zeitungsberichte)

 

 

Die bereits erwähnte „Seniorenwoche“ * ist eine jährlich stattfindende Veranstaltungsreihe, die aus dem ursprünglich als „Seniorentag“ der Stadt Eschweiler bekannten Veranstaltung weiter entwickelt wurde. Im vergangenen Jahr fand sie vom 07.11. bis zum 11.11. statt und hatte zahlreiche informative und partizipative Inhalte im Programm. Inhalte waren u.a. eine Quartiersspaziergang durch das Quartier Innenstadt/Zentrum unter besonderer Berücksichtigung des Themas „Barriere-Armut“, ein Vortrag zum Pflegestärkungsgesetz II im Städtischen Seniorenzentrum oder beispielsweise auch das dritte „Quartiers-Forum“  mit dem Thema „Alternative Wohnformen – Von der Theorie zur Praxis“. *( 243/16 Seniorenwoche 2016, Anlagen 5/15/16/17/18)

 

Nach der Seniorenwoche kann die Wiedereinführung der Veranstaltung „Heiligabend nicht allein“ * als ein gelungener Abschluss des ersten ereignisreichen Jahres der Quartiersentwicklung in Eschweiler bezeichnet werden. * (036/17 Veranstaltung "Heiligabend nicht allein" im Jahr 2016 – Anlagen 8/24)

 

Neben den zahlreichen Aktivitäten und Veranstaltungen läuft mit der Seniorenberatung, die zweimal wöchentlich, jeweils dienstags und mittwochs von 11:00 bis 13:00 Uhr, ein vielfältiges und breitgefächertes Alltagsgeschäft, welches eine große Bedeutung für die Quartiersentwicklung und die Seniorenarbeit in Eschweiler im Allgemeinen hat. Viele Menschen kommen mit ihren Anliegen verschiedenster Art in die Sprechstunde, da sie oftmals keine andere adäquate Anlaufstelle finden oder aus vielen verschiedenen Gründen gehemmt sind, eine andere Beratungsstelle anzulaufen. Die Seniorenberatung im Städtischen Seniorenzentrum soll und wird als niederschwellige Anlaufstelle von Menschen wahrgenommen, die mit ihren Problemen oftmals auch nicht den richtigen Ansprechpartner finden. Ein ganz großes Augenmerk der Projektarbeit liegt somit auch auf der niederschwelligen, schnellen und kompetenten Beratung in allen Fragen und Problemen des Alltags älterer Menschen.

 

Projektjahr 2017

 

Das zweite Jahr der Quartiersentwicklung begann unter der Maßgabe, die Entwicklungen des ersten Jahres aufzugreifen und diese zu vertiefen.

 

Als erste große Veranstaltung des Jahres konnte zu Karneval, in seit Jahren berühmter Tradition, der Prinz mit seinem Zeremonienmeister und seiner Garde im Städtischen Seniorenzentrum empfangen werden. Wie jedes Jahr fand diese Veranstaltung auch dieses Jahr wieder einen großen Anklang.

 

Die Veranstaltungsreihe der „Quartiers-Foren“ konnte mit dem 4, Quartiers-Forum am 28. März im Rathaus der Stadt Eschweiler mit dem Themenschwerpunkt der „Wahlprüfsteine in der Altenpolitik“ im Rahmen der Landtagswahlen am 14. Mai erfolgreich fortgesetzt werden.

 

Die Arbeit der Fokusgruppen beginnt im ersten Halbjahr 2017 konkrete Arbeitsergebnisse zu produzieren.

So werden beispielsweise aus der Fokusgruppe „Freizeit, Bildung und Kultur“, die schon einige Aktivitäten und Veranstaltungen im Städtischen Seniorenzentrum initiieren konnte nun auch weitere Veranstaltungen beispielsweise in  Kooperation mit dem RegioSportbund Aachen e.V. konzeptualisiert.

 

Die Fokusgruppe „Wohnen/Mobilität“ entwickelt in Arbeitsgruppen verschiedene mögliche alternative Wohnkonzepte, die für den Standort Eschweiler denkbar wären. Diese Konzepte sollen dann in einem fünften Quartiers-Forum einem breiten Publikum vorgestellt werden. Zudem gibt es mittlerweile auch schon konkrete Anfragen zur Umsetzung eines alternativen Wohnkonzeptes von Immobilieneigentümern.

 

Die Fokusgruppe 24/7- Tag- und Nacht- Versorgung erarbeitet in enger Kooperation mit dem Projekt „Netzwerk Zuhause“ und dem Projekt „altengerechte Quartiere“ Konzepte zu einer sozialen Rundum-Betreuung von pflegebedürftigen älteren Menschen. Hierbei handelt es sich gezielt um die Initiierung von Möglichkeiten  (ehrenamtlicher) sozialer Betreuung pflegebedürftiger Menschen in enger Kooperation mit den professionellen, bereits tätigen Pflegediensten, den Ärzten, dem Krankenhaus und den Krankenkassen. 

 

Die Fokusgruppe „Freizeit, Bildung und Kultur“ wird die begonnene Arbeit des letzten Jahres fortsetzen um neue Angebote im Seniorenzentrum anbieten zu können. So fand dieses Jahr neben dem Frühlingsfest bereits der erste literarische Abend statt und viele andere Aktivitäten sind in der Planung. Mit Unterstützung der EDV-Abteilung der Stadt Eschweiler, gehen unsere Senioren bald online.

 

Letztendlich kann man beobachten, dass das Interesse um die Seniorenarbeit, bzw. Quartiersarbeit stetig an Bedeutung für die Menschen gewinnt. Menschen aus dem Quartier engagieren sich für Menschen im Quartier – Sie bringen sich mit Ihren Kompetenzen ein, weil Sie es können und weil Sie es wollen. Das Städtische Seniorenzentrum kann sich deshalb über die wachsende Zahl der Besucher freuen. Zudem ist noch zu bemerken, dass die Aktivitäten im Quartier Zentrum durch die Menschen selber organisiert und finanziert wurden. Viele Angebote konnten kostenneutral oder sogar ganz kostenfrei angeboten werden – denn Teilhabe ist auch – leider noch immer - eine Frage des Geldes!

 


 

Die dargestellten Projekte konnten innerhalb der im Rahmen der Haushaltssatzung für das Jahr 2016 zur Verfügung gestellten Finanzmittel und unter Berücksichtigung der gewährten Fördermittel für die Projekte „Eschweiler Quartier Zentrum“ und „Generationen-Zentrum Eschweiler“ abgewickelt werden.

 

Projekt „Eschweiler Quartier Zentrum“

 

Die zuwendungsfähigen Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf Euro 143.749,00. Durch das Land wird eine Zuwendung in Höhe von Euro 101.508,00 für Personal- und Sachausgaben gewährt.

(126/16 Projektförderung des Landes NRW im Bereich der Alten- und Pflegepolitik - Entwicklung altersgerechter Quartiere)

 

Projekt "Innenstadt 50+ - Anlaufstelle für ältere Menschen in Eschweiler"

 

Die zuwendungsfähigen Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf Euro 19.950,00. Durch das BMFSFJ wird eine Zuwendung von Euro 19.950,00 gewährt. Zusätzlich zu diesen Kosten fallen Personal- und Sachkosten durch die fachliche Begleitung städtischer Mitarbeiter im Projekt sowie die Überlassung der Räumlichkeiten der städtischen Liegenschaft Seniorenzentrum Eschweiler für das Projekt im Umfang von ca. € 10.000,- an, die als bare bzw. unbare Eigenmittel in die Finanzierung der Projektkosten eingebracht werden.

(127/16 Förderprogramm "Anlaufstelle für ältere Menschen" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend)

 

 


 

Durch das Projekt „Eschweiler Quartier Zentrum“ konnte die Stelle des Quartiersentwicklers eingerichtet werden. Die Stadt Eschweiler wird die in der Kalkulation ausgewiesenen Kosten, die nicht durch die beantragten Fördermittel abgedeckt sind, aus eigenen Mitteln aufbringen. Hinsichtlich der Personalkosten wurde dazu eine im Stellenplan vorhandene Sozialarbeiter/innen-Stelle (50% BU), die ab dem 1.9.2015 vakant war, auf 100% BU aufgestockt und befristet auf den Projektzeitraum ausschließlich für die Tätigkeit als "Quartiersentwickler" im Rahmen dieser Maßnahme eingesetzt. Der Förderzeitraum und die damit verbundene Stelle des "Quartiersentwickler" enden 28.02.2018. Die Verwaltung bemüht sich zzt. um eine geförderte Weiterführung über den bisherigen Förderrahmen hinaus.