„Der Stadtrat fordert seine Vertreter im Aufsichtsrat bzw. in der Gesellschafterversammlung von EWV auf, auf einen Sozialtarif hinzuwirken, den zumindest Personen in Anspruch nehmen können, die nach § 4 Abs. 1 Rundfunkbeitragsstaatsvertrag vom Rundfunkbeitrag befreit sind. Der Sozialtarif sollte auf einem Ökotarif beruhen, der den Bezug von Strom aus 100% erneuerbaren Energien sicherstellt.“
Beschluss(Variante 1): Der Rat stimmt dem Beschlussvorschlag zu.
Beschluss(Variante 2): Der Rat stimmt dem Beschlussvorschlag nicht zu.
Elektrische Energie ist ein teures Gut –
Tendenz: steigend. Das merken Verbraucher regelmäßig bei den Abrechnungen ihres
Stromversorgers - und bei den Preiserhöhungen, die in scheinbar regelmäßigen
Abständen verkündet werden. Die Strompreisentwicklung geht offenbar
unaufhaltsam aufwärts - und zwar stärker als das allgemeine Preisniveau, so das
Gefühl der meisten Kunden. Diese Einschätzung trügt nicht: Trotz
Liberalisierung und zunehmenden Wettbewerbs durch neue Stromanbieter haben die
Strompreise seit Beginn der Energiewende stark angezogen. Generell ist
jedenfalls zu beobachten: Jedes Jahr steigen die Strompreise in Deutschland
aufs Neue. Bei einer Vergleichsberechnung eines Haushaltes unter bestimmten
Bedingungen ist der Strompreis seit 2007 um 26% angestiegen, der
Verbraucherpreisindex allerdings nur um 12%. Verbraucherschützer und
Kartellbehörden übten in der Vergangenheit mehrfach heftig Kritik an der
Strompreisentwicklung. Ihr Verdacht: Die großen Energiekonzerne, die über die
Mehrheit der Kraftwerke verfügen, könnten gezielt das Angebot knapp halten und
die Preise hochtreiben - bewiesen konnte dieser Vorwurf aber nie werden. Zudem
wird immer wieder beklagt, die Stromanbieter würden die Erhöhung staatlicher
Abgaben zu kräftigen Preiserhöhungen nutzen, die wesentlich höher ausfielen als
nötig.
Etwa einer halben Million Haushalte in Deutschland
wird jedes Jahr wegen offener Rechnungen der Strom abgestellt, ergab eine
Hochrechnung der Verbraucherzentrale NRW. Dies hat verschiedenste Gründe, zum
größten Teil trifft jedoch die Abschaltung des Stromes Geringverdiener. Hierzu
berichtete die EZ/EN am 30.01.2014
unter der Überschrift: „Immer mehr Menschen sitzen im Dunkeln“ (Anlage1).
Der Sozial- und Seniorenausschuss hat diese Thematik in den letzten Jahren immer wieder zum Anlass für politische Beratungen genommen, letztmalig in seiner Sitzung vom 28.11.2013 auf Antrag der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Eschweiler vom 04.12.2012(Anlage 2) mit dem Schwerpunkt „Energiearmut steigt“. Hier wurde u.a. ein Vortrag zum Thema „Energiearmut“ (Anlage 3) durch eine Vertreterin der Verbraucherzentrale NRW als Grundlage zur Diskussion im Ausschuss genutzt.
Aktuell liegt jetzt ein Antrag des Ratsmitgliedes Albert Borchardt, Die Linke im Rat der Stadt Eschweiler, vor (Anlage 4). Er schlägt vor, den Rat einen Beschluss zur „Einführung eines Sozialtarifes für Strom durch die EWV“ fassen zu lassen.
Keine.
Keine.