Der Ausschuss
beschließt,
1) die Anbindung des neuen Haltepunktes St. Jöris
durch die Buslinie EW4 bis auf Weiteres zu vertagen und stattdessen
versuchsweise ein bedarfsabhängiges Angebot zu unterbreiten,
2) das Angebot auf der Linie 96 zwischen
Eschweiler Bushof und Weisweiler zu reduzieren,
3) das Angebot zwischen Eschweiler Bushof und
Vöckelsberg mit einer Taktreduzierung durch Wegfall der Linie 52 und Ersatz
durch die Linie 48 anzupassen,
4) die dauerhafte Einrichtung des
Blaustein-See-Shuttles,
5) den Vorschlag auf Linienwegsanpassung der
Linie 8 über den Kiefernweg abzulehnen.
Zum Fahrplanwechsel
im Juni 2016 stehen verschiedene Änderungen im Busverkehr zur Disposition.
Im Rahmen der
Fortschreibung des Nahverkehrsplanes für die Städteregion Aachen 2016 - 2020
sind bereits Maßnahmen zur Angebotsreduzierung im Zielnetz 2018 vorgestellt und
beschlossen worden. Einzelne Maßnahmen aus dem Zielnetz 2018 können bereits zum
Fahrplanwechsel 2016 umgesetzt werden, was zu einer Konsolidierung des
ÖPNV-Angebotes beiträgt, Kosten frühzeitig minimieren hilft. Die geplante
Maßnahme am Haltepunkt St. Jöris indes kann aufgrund fehlender Fördermittel
nicht realisiert werden.
1) Anbindung des
neuen Haltepunktes St. Jöris durch die Buslinie EW 4
Der Ringbahnschluss
auf der euregiobahn zwischen
St.Jöris und Stolberg soll voraussichtlich zum Fahrplanwechsel im Juni 2016
erfolgen. Die euregiobahn
verkehrt stündlich ab Alsdorf Annapark über Mariadorf nach St. Jöris und weiter
nach Stolberg bzw. wieder zurück. Da die Linie EW 4 ebenfalls im
60-Minuten-Takt verkehrt, ist jeweils ein Anschluss nur in eine Fahrtrichtung
realisierbar. In Abstimmung zwischen der ASEAG und der Stadtverwaltung wurde
die Fahrtrichtung Stolberg für einen Anschluss gewählt. Zwingende Voraussetzung
für die Andienung des Bahnhofes mit Bussen ist im Vorfeld der Bau einer
Wendeanlage am Haltepunkt in St. Jöris. Allerdings setzt der Bau dieser
Anlage eine zeitnahe Gewährung von Fördermitteln voraus. Der durch die Stadt
Eschweiler eingereichte Förderantrag konnte aufgrund fehlender Finanzmittel
nicht bewilligt werden. Ferner konnte kein zeitlicher Horizont für eine
Bewilligung genannt werden. Es steht zu vermuten, dass dieser aber nach 2017
liegt. Aus diesem Grund ist die Andienung des Bahnhofes mit Linienbussen bis
auf Weiteres nicht möglich.
Bis dahin ist
vorgesehen, versuchsweise ein bedarfsabhängiges Angebot zu den
Hauptberufsverkehrszeiten morgens von Hehlrath bzw. Kinzweiler aus zum
Haltepunkt in St. Jöris bzw. nachmittags in umgekehrter Richtung zu realisieren
(ALT-Angebot o.ä.). Es ist geplant, dort ca. 2-3 Fahrten je Richtung
anzubieten. Da wichtige Informationen, wie z.B. die künftigen Ankunfts- bzw.
Abfahrtszeiten der euregiobahn
in St. Jöris noch nicht vorliegen, kann derzeit der genaue Fahrplan noch nicht
mitgeteilt werden.
Bei Einrichtung des
ALT-Angebotes würde sich eine Leistungserhöhung um ca. 5.800 Nutzwagen-km/ Jahr
ergeben.
2)
Angebotsreduzierung zwischen Eschweiler Bushof und Weisweiler
Derzeit bestehen
zwischen Eschweiler Stadtmitte und dem Stadtteil Weisweiler Fahrtenangebote auf
den Buslinien 28 und 96 sowie auf der euregiobahn.
Die Buslinie 28 und die euregiobahn
verkehren tagsüber in einem 30-Minuten-Takt. Die Fahrten der Buslinie 96 werden
als Zwischenfahrten überwiegend zeitversetzt zum Fahrtenangebot der Linie 28
angeboten. Da in Eschweiler am Bushof alle 30 Minuten ein sogenannter
„Blockverkehr“ stattfindet, bei dem sich alle Buslinien treffen und die
Fahrgäste zwischen den einzelnen Buslinien umsteigen können, ist auch die
Buslinie 28 auf diesen Blockverkehr ausgerichtet. Die Zwischenfahrten der Linie
96 sind deshalb nicht in das Blockverkehrssystem eingebunden und haben nur
Anschlüsse an einzelne Fahrten (z.B. nachmittags an einige Zwischenfahrten der
Linie 52 aus Aachen).
Dadurch stellen
diese Fahrten der Linie 96 lediglich eine Taktverdichtung bis Weisweiler dar.
Diese haben aufgrund des fehlenden Blockverkehrsanschlusses aber nicht die
Fahrgastnachfrage wie die Linie 28. Aus diesem Grunde ist vorgesehen, das
Fahrtenangebot auf der Linie 96 zur Konsolidierung des ÖPNV-Angebotes in
Eschweiler entsprechend zu reduzieren. Davon sind in der ersten Stufe die
Fahrten der Linie 96 im Schülerverkehr und auch die durchgehenden Fahrten bis
Langerwehe ausgenommen. Mit der Maßnahme ändert sich die Zahl der mit dem
Bahnhof Weisweiler verbundenen Busfahrten von montags bis freitags an
Schultagen von insgesamt derzeit 42 Fahrten auf dann 33 Fahrten (von 20 auf 16
Fahrten aus Richtung Eschweiler bzw. Weisweiler Frankenplatz zum Bahnhof
Weisweiler bzw. von 22 auf 17 Fahrten ab Bahnhof Weisweiler in Richtung
Weisweiler Frankenplatz bzw. Eschweiler Bushof).
Zum Fahrplanwechsel
2017 ist vorgesehen, diese Fahrten vollständig in den Fahrplan der Linie 28 zu
integrieren, die dann entsprechend mit einzelnen Fahrten bis nach Langerwehe
geführt werden soll.
Durch die Maßnahme
ist mit einer Leistungsreduzierung um ca. 20.000 Nutzwagen-km/ Jahr zu rechnen.
3) Angebotsanpassung
mit einer Taktreduzierung zwischen Eschweiler Bushof und Vöckelsberg
Durch die Umstellung
von einem 30-Minuten- auf einen 60-Minuten-Grundtakt wird das Fahrtenangebot
zwischen Eschweiler Bushof und Vöckelsberg reduziert. Die Reduzierung dient der
Konsolidierung des Aufwandes für das ÖPNV-Angebot in Eschweiler. Derzeit wird
das Quartier Vöckelsberg mit der Linie 52 tagsüber im 30-Minuten-Takt bedient.
Da die Fahrten der Linie 52 in das Blockverkehrssystem in Eschweiler integriert
sind, kommt es alle 30 Minuten jeweils zu einer Parallelbedienung des
Abschnittes Eschweiler Bushof bis Südstraße mit den Linien 28 (nach
Weisweiler) und 52 (nach Vöckelsberg). Dem Angebot steht keine entsprechende
Nachfrage gegenüber, weshalb ein Wegfall des Parallelverkehrs keine
Qualitätseinbuße nach sich zieht.
Von dieser
Angebotsreduzierung sind die Haltestellen Gartenstraße/GeTeCe, Allensteiner
Straße und die Endhaltestelle Vöckelsberg und bei der Rückfahrt die
Haltestellen Preyerstraße und Gartenstraße/GeTeCe betroffen. An diesen
Haltestellen steigen in der Regel nur wenige Fahrgäste ein- bzw. aus. Eine
Fahrgastzählung der ASEAG ergab eine durchschnittliche Fahrgastzahl von 2
Fahrgästen pro Fahrt in Richtung Vöckelsberg sowie 3 Fahrgästen pro Fahrt in
Richtung Eschweiler Bushof.
Da ab der
Haltestelle Südstraße alle Haltestellen bis Bushof weiterhin im 30-Minuten-Takt
bedient werden und dadurch jeweils der Blockverkehr erreicht wird, ist
vorgesehen, die Anbindung des Wohnquartieres Vöckelsberg künftig auf einen
60-Minuten-Grundtakt umzustellen. Dabei sind die Fahrten zum Schulbeginn bzw.
zum Schulschluss des städtischen Gymnasiums weiterhin berücksichtigt. Im
Zusammenhang mit der Umstellung auf einen 60-Minuten-Grundtakt wird künftig der
Streckenabschnitt nicht mehr von der Buslinie 52, sondern von der Buslinie 48
bedient.
Die Planung zum
Fahrplanwechsel 2016 sieht die Reduzierung des Angebotes zwischen Eschweiler
Bushof und Vöckelsberg vor. Hier wird von einem 30-Minuten- auf einen
60-Minuten-Grundtakt reduziert. Der Abschnitt wird dabei künftig nicht mehr von
der Buslinie 52, sondern von der Buslinie 48 bedient.
Durch die Maßnahmen
ist mit einer Leistungsreduzierung um ca. 15.000 Nutzwagen-km/ Jahr zu rechnen.
4) Anbindung des
Blaustein-Sees mit dem Blaustein-See-Shuttle (EW 5)
Der
Blaustein-See-Shuttle (Linie EW 5) verbindet das Stadtzentrum mit dem Freibad
Dürwiß und fährt dann weiter bis zum Blaustein-See. In diesem und im letzten
Jahr wurde der Blaustein-See-Shuttle jeweils an den Wochenenden (samstags und
sonntags) in den Sommerferien angeboten. Bei guten Wetterbedingungen war die
Nachfrage zum Freibad in Dürwiß wie auch zum Blaustein-See als gut zu
bezeichnen. Daher soll der seit 2013 angebotene Blaustein-See-Shuttle dauerhaft
an den Wochenenden in den Sommerferien als saisonales Angebot beibehalten werden.
Ein Bericht über den Einsatz des Blaustein-See-Shuttles in 2015 ist als Anlage
1 beigefügt.
Für diese Maßnahme
sind ca. 1.600 Nutzwagen-km/Jahr zu berücksichtigen, wobei diese jeweils in den
Jahren 2014 und 2015 für den Blaustein-See-Shuttle bereits beschlossen und
entsprechend eingeplant worden sind.
5) Änderung des
Linienweges der Linie 8 im Bereich der „Alten Rodung“
Die Linie 8
verbindet die Mittelzentren Eschweiler und Stolberg und bindet im Linienverlauf
darüber hinaus verschiedene Siedlungsbereiche, unter anderem auch Teile des
Stadtteils „Waldsiedlung“, an das ÖPNV-Netz an. Am Rande des Stadtteils ist ein
neues Einzelhandelszentrum an der Stadtgrenze zwischen Eschweiler und Stolberg
entstanden, das derzeit nur über die ca. 400 - 450 m entfernt liegenden
Haltestellen „Am Ginsterbusch“ angebunden ist. Der Vorschlag der ASEAG sieht
eine Änderung des Linienweges der Linie 8 vor, die künftig ab dem
Kreisverkehr auf der L 238 über die Zufahrt zum Einzelhandelsstandort
(Fichtenweg) und dann weiter über den Kiefernweg geführt werden soll. Hierdurch
können die dortigen Einzelhandelsgeschäfte besser mit dem ÖPNV erreicht werden.
Eine eingehende Prüfung der baulichen Situation von Kanal und Straße ergab,
dass die Fahrbahnoberfläche aufgrund eines ausgeprägten Schadensbildes mit
Ausmagerungen, Rissen und Absackungen für einen dauerhaften Betrieb von
Linienbussen ohne eine vorhergehende Sanierung der Oberfläche nicht geeignet
erscheint. Der Zustand des Kanals (Baujahr 1956) wurde zuletzt in 1990 erfasst.
Schon damals zeigten sich Wurzeleinwüchse und Betonkorrosion, so dass davon
auszugehen ist, dass sich der Zustand in den vergangenen 25 Jahren noch
weiter verschlechtert haben dürfte. Aus
den genannten Gründen sollte dem Vorschlag der ASEAG in diesem Fall nicht
gefolgt werden.
Zur Herleitung der Betriebskosten
des Linienbusverkehrs wurde die Systematik des differenzierten Umlageschlüssels
verwendet. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Wert in Abhängigkeit steht
von möglichen Mehr- oder Minderleistungen in den übrigen Kommunen der
StädteRegion Aachen zum Fahrplanwechsel sowie von der allgemeinen Entwicklung
der Aufwendungen und der Erträge im ÖPNV. Diese Aspekte können nicht in die
Betrachtung einfließen. Es handelt sich
daher um einen fiktiven Wert, der nur bedingt Aussagen über die tatsächlichen
Minderkosten der Stadt Eschweiler zulässt.
Der Berechnung liegt auch keine Vorgabe der ASEAG zu den erwarteten
Minderaufwendungen bzw. zu den erwarteten Erträgen der oben beschriebenen
Maßnahmen vor, daher werden - wie in diesen Fällen üblich - Durchschnittswerte
der ASEAG zugrunde gelegt (durchschnittlicher Defizitsatz pro km aus Leistungen
der ASEAG, der RVE und Taeter Aachen innerhalb der StädteRegion Aachen).
Folgende Basiswerte wurden zugrunde gelegt:
8.400 Nutzwagen-km/Jahr Minderleistung
50.700 Linien-Minuten/Jahr Minderleistung
Die Umsetzung der Fahrplanmaßnahmen im Stadtgebiet Eschweiler führen zu einer
Verringerung des Umlagebetrages für die StädteRegion Aachen in Höhe von rd.
12.300 €/Jahr. Für die Stadt Eschweiler verringert sich der Anteil gemäß des
prozentualen Anteils gemäß Linienzeitenschlüssel (aktueller Stand 2014) um rd.
2.300 €.
Eine Aussage zur konkreten Höhe dieser finanziellen Auswirkung kann wegen der Vielzahl der zu berücksichtigenden Kostenfaktoren bei der Ermittlung des Umlageschlüssels zum jetzigen Zeitpunkt nicht getroffen werden. Für die Maßnahme 1) „Anbindung des neuen Haltepunktes St. Jöris durch die Buslinie EW 4“ sind 5.800 Nutzwagen-km/Jahr einzuplanen. Durch die Maßnahme 2) „Angebotsreduzierung zwischen Eschweiler Bushof und Weisweiler“ ist mit einer Leistungsreduzierung um ca. 20.000 Nutzwagen-km/Jahr zu rechnen. Die Maßnahme 3) „Angebotsanpassung mit einer Taktreduzierung zwischen Eschweiler Bushof und Vöckelsberg“ reduziert die Fahrleistung um ca. 15.000 Nutzwagen-km/Jahr. Für die Maßnahme 4) „Anbindung des Blaustein-Sees mit dem Blaustein-See-Shuttle (EW 5)“ sind entsprechend den beiden letzten Jahre ca. 1.600 Nutzwagen-km/Jahr zu berücksichtigen.
Die Bearbeitung
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