Der Rat der Stadt Eschweiler beschließt das Raumprogramm zum
Wiederaufbau des Sportzentrums Jahnstraße (Schwimmbad und 3-fach Sporthalle).
Hierbei wird das Becken des Schwimmbades mit der heutigen Mindestanforderung an
die Beckengröße mit 6 Bahnen, welche 25 Meter lang sind, berücksichtigt.
Mit Genehmigung des Raumprogramms wird der weitere
Architektenwettbewerb durchgeführt.
Im Rahmen von
fünf Workshops wurden die Anforderungen und Wünsche der Nutzer*innen (Vereine),
der Stadtverwaltung und der politischen Vertreter*innen intensiv und engagiert
diskutiert.
Schwimmhalle (Hallenbad)
Viele
Räumlichkeiten und Flächenanforderungen haben sich über Jahre bewährt. Neben
punktuellen Änderungen der Raumanforderungen und -größen stehen folgende
Aspekte im Vordergrund:
·
neben einer allgemeinen Barrierefreiheit sollten
Umkleiden und Wasserflächen auf einer Ebene angeordnet werden. (Ein Aufzug
würde aufgrund der extremen Feuchtigkeitsbelastung zu erheblich höheren
Instandhaltungs- und Betriebskosten führen)
·
das Lehrschwimmbecken muss von heute ca. 80 m² auf zukünftig
120 bis 160 m²
vergrößert
werden, um einen parallelen Betrieb von mehreren Gruppen zu ermöglichen.
·
der Gastronomiebereich kann zugunsten eines
self-service Bereichs mit Automaten verkleinert werden.
·
die Breiten des Beckenumlaufs (teilweise heute
bis 7,0 m) kann zugunsten sinnvoller Nutzungen verkleinert werden.
Ein Schwerpunkt
der intensiven und engagierten Diskussionen war die Größe des Schwimmbeckens.
Hier waren
zunächst die Diskussionen zwischen heutigem Bestand und möglicher
Zielperspektiven
deutlich
unterschiedlich. Folgende Lösungsmöglichkeiten und Vor- bzw. Nachteile wurden
diskutiert:
Variante 1: Bestand (25 m x 12,5 m = 313 m² Wasserfläche – 5 Bahnen): Dies
bedeutet für den Vereinssport eingeschränkte Trainingsmöglichkeiten und für
Wettbewerbe nur eingeschränkte Möglichkeiten.
Variante 2: Mindestanforderung (25 m x 16,6 m = 415 m² Wasserfläche – 6 Bahnen):
Dies würde Trainingsmöglichkeiten und Wettbewerbe deutlich verbessern. Eine
Reduzierung des z.T. großzügigen Beckenumlaufs würde den Flächenverlust
prinzipiell kompensieren.
Variante 3: Alternative 1 (25 m x 21,0 m = 525 m²
Wasserfläche – 8 Bahnen): Dies würde Trainingsmöglichkeiten und Wettbewerbe
mehr als deutlich verbessern. Insbesondere wäre damit ein attraktiver
Parallelbetrieb zwischen Familien- und Vereinsschwimmen (jeweils 4 Bahnen o.ä.
möglich). Die investiven Mehrkosten dürften bei bis zu 4 Mio. € liegen. Die
laufenden Mehrkosten durch den Betrieb und die Unterhaltung würden gemäß den
Ausführungen des Gutachters den konsumtiven Haushalt mit jährlich bis zu
300.000 € belasten. Unter Berücksichtigung der personellen Mehrkosten und einer
mittleren Nutzungsdauer in Höhe von 30 Jahren entstünden der Stadt Eschweiler
so Zusatzkosten in Höhe von 14,05 Mio. €.
Variante 4: Alternative 2 (50 m x 16,6 m = 830 m²
Wasserfläche – 6 Bahnen): Dies würde Trainingsmöglichkeiten und Wettbewerbe auf
ein deutlich anderes Niveau heben. Die investiven Mehrkosten dürften bei
ca. bis zu 12 Mio. € liegen. Die
laufenden Mehrkosten durch den Betrieb und die Unterhaltung würden gemäß den
Ausführungen des Gutachters den konsumtiven Haushalt mit jährlich bis zu
600.000 € belasten. Unter Berücksichtigung der personellen Mehrkosten und einer
mittleren Nutzungsdauer in Höhe von 30 Jahren entstünden der Stadt Eschweiler
so Zusatzkosten in Höhe von 34,2 Mio. €.
Die Vertreter*innen
der Vereine befürchten insbesondere bei Umsetzung der Alternative 2 erhebliche
Mehrkosten, die den Vereinsbetrieb erheblich gefährden würden.
Gutachterlicherseits
können weder die Variante 1 noch die Variante 4 befürwortet werden. Variante 3
wird seitens der Verwaltung aus haushalterischen Gründen nicht weiterverfolgt.
Insgesamt ist
(in Abhängigkeit von der Größe des Schwimmbeckens) mit einer
Nutzflächenerweiterung von 10 bis 20% auszugehen.
Sporthalle
Die Abmessungen
der Sporthalle (derzeit 21 x 42 m) erfüllen nicht die heutigen Normmaße von 22
x 45 m. Gewünscht wird eine Dreifachteilung, die einen größeren Parallelbetrieb
für Schulsport u.ä. zulässt. Dies erfordert zusätzliche Umkleideräume (sechs
statt vier). Zusätzlich ist eine Schnitzelgrube vorzusehen.
Der
Tribünenbereich sollte zukünftig qualitätsvoller angeordnet sein. Die heutige
Anordnung führt zu einer fehlenden Einsehbarkeit von Teilen der Sporthalle.
Zukünftig ist daher eine ausziehbare Tribüne auf der den Geräteräumen
gegenüberliegenden Seite vorzusehen.
Wesentlicher
Bestandteil ist ein ca. 200 qm großer Fitness- und Gymnastikraum mit
Bodenfläche für
Turnen sowie
ein Schulungsraum mit 60 qm.
Dies führt zu
einer Nutzflächenerweiterung von fast 20%.
Das vollständige Raumprogramm wurde als Anlage dieser Vorlage
beigefügt und listet alle benötigten Räume auf.
Der Wiederaufbau des Sportzentrums
Jahnstraße wird grundlegend über den genehmigten Wiederaufbauplan abgedeckt.
Damit ist die empfohlene Variante 2 förderfähig.
Die Variante 3 und 4 bei der
Schwimmbeckengröße wird vom Fördergeldgeber nicht als Wiederaufbau gewertet und
wäre so von der Stadt Eschweiler zu finanzieren. (s. Anlage)
Die Ausführung der weiteren Planungs-
und Umsetzungsschritte wird personelle Ressourcen der Stadtverwaltung binden.