Betreff
Ersatzneubau der Indebrücke "Auf dem Driesch"
Vorlage
180/23
Art
Kenntnisgabe öffentlich

Der Sachverhalt wird zur Kenntnis genommen.

 


 

Bei dem Hochwasserereignis am 14. und 15. Juli 2021 wurde das nördliche Widerlager der Indebrücke „Auf dem Driesch“ komplett hinter- und unterspült, was zum Einsturz der Brücke im weiteren Verlauf des Hochwasserereignisses führte. Der Überbau wurde mitgerissen und beschädigte durch den Einsturz auch das südliche Widerlager.

 

Zwischenzeitlich wurde das Bestandsbauwerk entfernt und das Ufer am sich neu gebildeten Standort wieder standsicher hergestellt. Im Zuge einer Variantenuntersuchung sollte unter Berücksichtigung der neuen Randbedingungen die für den Rad- und Fußgängerverkehr günstigste und insgesamt wirtschaftlichste Variante für eine Indequerung im Bereich zwischen der vorhandenen Eisenbahnbrücke des Elektrowerks Weisweiler und dem bisherigen Standort gefunden werden.

 

Hierbei wurden neben dem bisherigen Standort auch der Erwerb und die Instandsetzung der alten Eisenbahnbrücke, der Ersatzneubau einer Brücke am Standort der Eisenbahnbrücke (mit Abbruch und Entsorgung der alten Brücke) sowie ein Neubau an der strategisch günstigsten Stelle neben der Eisenbahnbrücke untersucht.

 

Ergebnis der Variantenuntersuchung war, dass der Ersatzneubau der Brücke an der strategisch günstigsten Stelle neben der alten Eisenbahnbrücke (direkte Verbindung zwischen „Stadionstraße“ und „Kulturpark Weisweiler“) auch die insgesamt wirtschaftlichste Lösung darstellt.

 

Hierzu hat das von der Stadt Eschweiler beauftrage Ingenieurbüro Cornelissen und Partner zwischenzeitlich eine Entwurfsplanung angefertigt, die im Folgenden der Unteren Wasserbehörde zur Genehmigung vorgelegt werden soll.

 

Die neue Brücke ist als sog. Schrägseilbrücke mit einem Vorlandfeld von ca. 12 m und einem Hauptfeld über dem Gewässer von ca. 23 m als Stahlkonstruktion geplant. Die Zwischenunterstützung durch den Pylon wird im Auenland der Inde gegründet.

 

Die lichte Breite der Brücke zwischen den Geländern beträgt mindestens 2,50 m, die einen Zweirichtungsverkehr von Radfahrern ermöglicht und auch die Anforderungen für den Fußgängerverkehr und die Ansprüche der Barrierefreiheit erfüllt.

 

Die Brücke ist Bestandteil des Radverkehrsnetzes NRW (Knotenpunktnetz) und verbindet die Knotenpunkte 83 (Lynenwehr) und 85 (Lindenallee).

 

Das Bauwerk wird für folgende Verkehrslasten bemessen:

 

-          Fußgängerlasten nach DIN EN 1992-2 5.3.2 (500 kg/m²)

-          Dienstfahrzeug analog DIN EN 1991-2 5.6.3 (8t-Fahrzeug)

-          Untersichtgerät Typ MOOG MBI 50-1/S Raupe

-          Außergewöhnliche Belastung nach DIN EN 1991-2 5.6.3 (12t-Fahrzeug)

 

Der Ansatz des 12t-Fahrzeugs ermöglicht es, auf Absperrpfosten an den Brückenenden, die eine Gefährdung des Radverkehrs darstellen können, zu verzichten.

 

Die geschätzten Baukosten für die Brücke betragen ca. 900.000 € einschließlich Mehrwertsteuer.

 

Eine zeitnahe Genehmigung durch die Untere Wasserbehörde der StädteRegion Aachen vorausgesetzt, wird eine Vergabe der Bauleistungen im 4. Quartal 2023 angestrebt, so dass die bauliche Umsetzung evtl. noch in diesem Jahr begonnen werden kann.

 

Als Bauzeit werden ca. 6 Monate veranschlagt.

 

 

 


 

Im Wiederaufbauplan stehen unter dem Produkt 12 541 01 01, Sachkonto 0911 0002, Investitionsnummer  IV21WAP303 Haushaltsmittel in Höhe von 1.161.700 € zur Verfügung. Die Maßnahme ist im Wiederaufbauplan für Hochwasserschäden enthalten und wird zu 100 % über diese Mittel finanziert.

 


 

Für die Koordination und Projektleitung der Brückenbauarbeiten wird Arbeitskraft bei 660 gebunden.