Betreff
Resolution "Energiewende und Strukturwandel in unserer Region" | hier: Antrag der SPD-Stadtratsfraktion vom 08.04.2015
Vorlage
127/15
Art
Beschlussfassung öffentlich

 

Der Rat der Stadt Eschweiler

 

a)         beschließt die beantragte Resolution mit folgendem Wortlaut:

 

Die im März 2015 vorgelegten Pläne der Bundesregierung lassen kein Augenmaß erkennen. Wir fordern einen besonnenen Strukturwandel und eine faire Beteiligung der Menschen in unserer Region.

 

Das vom Bundeswirtschaftsministerium im März 2015 vorgelegte „Eckpunktepapier Strommarkt“ hätte in seiner Konsequenz massive Auswirkungen auf die Stromwirtschaft und Industrie in Eschweiler und über die Grenzen unserer Stadt hinaus gehabt.

Die Energiewende kann jedoch nur dann erfolgreich sein, wenn der Strukturwandel geordnet und langfristig gestaltet wird. Kurzfristige soziale und wirtschaftliche Verwerfungen und radikale Strukturbrüche müssen unter allen Umständen verhindert werden.

Die Initiative aus dem Bundeswirtschaftsministerium erfüllte diese Voraussetzungen nicht.

Vorschläge wie diese würden zur kurzfristigen und breiten Stilllegung von Kraftwerken im Rheinischen Revier führen, weil ihr Betrieb durch den „Nationalen Klimabeitrag“ gänzlich unwirtschaftlich würde.

Damit wären am Standort Eschweiler rund 1.500 Arbeitsplätze im Kraftwerk Weisweiler und Tagebau Inden massiv gefährdet. Im Rheinischen Revier wären es insgesamt zehntausende Arbeitsplätze.

Darüber hinaus würde durch deutliche Strompreissteigerungen die energieintensive Industrie (z. B. Chemie, Aluminium, Zement, Kupfer) belastet und die Wertschöpfung auch in unserer Region gefährdet werden.

Der Rat der Stadt Eschweiler unterstützt die nationalen Klimaschutzziele. Die Anstrengungen, 22 Mio. Tonnen CO² bis 2020 in der Energiewirtschaft zusätzlich einzusparen, müssen aber auf alle Schultern verteilt werden.

Klimaschutz wird nur dann auch zum Fortschrittsmotor, wenn er einen geordneten Strukturwandel ermöglicht, Versorgungssicherheit gewährleistet und die Energiepreise nicht explodieren lässt.

Die Pläne der Bundesregierung im Rahmen des Eckpunktepapiers Strommarkt lassen aus Sicht des Rates der Stadt Eschweiler kein Augenmaß erkennen. Wir fordern einen besonnenen Strukturwandel und eine faire Beteiligung der Menschen in unserer Region. Wir erwarten eine deutliche Überarbeitung der Vorschläge, bei denen die Betroffenen einbezogen und die Interessen aus dem Rheinischen Revier berücksichtigt werden.

Maßnahmen ohne jedes Augenmaß, die Strukturbrüche in unserer Stadt und unserer Region zur Folge haben, akzeptiert der Rat der Stadt Eschweiler ausdrücklich nicht. Der Rat der Stadt Eschweiler wird alle politischen Mittel einsetzen, derlei Vorhaben zu bekämpfen und ersucht den Städteregionstag sich gleichlautend zu positionieren.

 

b)         beschließt die beantragte Resolution nicht.

 


Mit Schreiben vom 08.04.2015 beantragt die SPD-Stadtratsfraktion, der Rat möge die als Anlage beigefügte Resolution beschließen. Zur Begründung wird auf die Ausführungen im Antrag verwiesen.

 


keine

 


keine