Der vorgestellten
Planung zum Ausbau einer Gehweganlage zum euregiobahn-Haltepunkt Nothberg wird
zugestimmt.
Ausgangslage
Im Zusammenhang mit
der Reaktivierung der Talbahnstrecke beschloss der Planungs- und
Umweltausschuss am 30.08.2000 (VV 317/00) ein Haltepunktkonzept. Hierin wurde
u.a ein Haltepunkt in Nothberg nördlich der Ortslage in der Straße „In den
Benden“ festgelegt, zusätzlich zum Haltepunkt sollte eine P+R-Anlage als
städtische Begleitmaßnahme errichtet werden.
Nach der
Wiederaufnahme des Eisenbahnverkehrs auf der Talbahnstrecke wurde der
Haltepunkt Nothberg in der Hohe Straße an der DB-Strecke im Jahre 2009 außer
Betrieb genommen.
Die P+R-Anlage war
zunächst nur eine provisorisch mit Schotter befestigte Fläche, der Ausbau der
heutigen P+R-Anlage mit 40 Stellplätzen (inkl. 2 Behindertenstellplätzen) sowie
5 Fahrradboxen als (B+R-Anlage) erfolgte im 2. Halbjahr 2014.
Aufgrund der Lage
des euregiobahn-Haltepunkts
außerhalb der Ortslage Nothberg erfolgt die verkehrliche Anbindung über die
Straße „In den Benden“ die den Ausbaustandard eines Wirtschaftsweges besitzt,
d.h. eine relativ geringe Fahrbahnbreite von 3,50m bis 4,00m (im Bereich des
Bahnübergangs weitet sich die Fahrbahn auf ca. 5,50m auf) sowie Bankette über
die die Fahrbahn entwässert wird. Ein baulich von der Fahrbahn getrennter
und befestigter Gehweg zwischen der
Einmündung „Am Fresenberg“ und dem Haltepunkt ist momentan nicht vorhanden. Er
endet an der Einmündung zur Straße „Am Fresenberg“ im Bereich der
Kindertagesstätte „Immenhof“ vor einer Fläche die momentan für Schrägparkstände
genutzt wird. Unmittelbar vor der Kindertagesstätte befindet sich zz. kein
Gehweg (Anlage 1).
Zudem ist die Straße
„In den Benden“ im weiteren Verlauf, bedingt durch den unmittelbar neben der
Straße verlaufenden Omerbach überflutungsgefährdet. Der Boden ist aufgrund der
Nähe des Gewässers und dem geringen Grundwasserflurabstand häufig
wassergesättigt, so dass zusätzlich anfallendes Niederschlagswasser nicht mehr
oder nur stark verzögert aufgenommen werden kann und sich infolgedessen an der
Oberfläche Pfützen bilden (Anlage 1).
Eine trockene
fußläufige Passage ist somit zeitweise nicht gewährleistet. In der
Vergangenheit wurde mehrfach versucht, diese Pfützenbildung durch
Pflegemaßnahmen (Bankette schälen) oder kleinere bauliche Maßnahmen (Herstellung
einer Mulde) zu beseitigen, dies führte jedoch nicht zum gewünschten Erfolg.
Im März 2017 wurde
die geschilderte Situation zum Gegenstand zweier politischer Anträge (SPD
Ortsverein Eschweiler-Süd und UWG-Fraktion; vgl. Anlage 2), hierin wurde die
Verwaltung aufgefordert, Maßnahmen zur Verbesserung dieses Missstandes zu
unterbreiten.
Planung
Da bislang weder
durch regelmäßige Pflege der Bankette, noch durch die Herstellung einer Mulde
ein zufriedenstellendes Ergebnis hinsichtlich der fußläufigen Passierbarkeit
der Zuwegung zum euregiobahn-Haltepunkt
Nothberg erzielt werden konnte, ist nunmehr beabsichtigt eine größere bauliche
Maßnahme umzusetzen. Hierzu wurde bereits ein Ingenieurbüro mit der Planung
beauftragt, desweiteren erfolgte eine topographische Geländeaufnahme sowie eine
Baugrunduntersuchung. Die Ergebnisse letzterer liegen bislang noch nicht vor,
zwischenzeitlich wurde aber eine Vorplanung für eine Gehweganlage vorgelegt
(Anlage 3).
Es ist vorgesehen,
einen baulich durch Bordsteine von der Fahrbahn getrennten i.d.R. 2,00 m
breiten Gehweg auf einer Länge von ca. 200 m herzustellen, so dass eine
durchgehende Verbindung zwischen der Einmündung In den Benden /Am Fresenberg
bis zum euregiobahn-Haltepunkt
geschaffen wird. Dabei soll auch entlang der Kindertagesstätte „Immenhof“ ein
ausreichend breiter Gehweg entstehen um die Verkehrssicherheit auch in diesem
Bereich zu verbessern. Anstelle der bisher vorhandenen Parkstände, die Platz
für ca. 15 Pkw boten sollen dort künftig 10 jeweils 2,20 m breite
Längsparkstände angelegt werden, diese sollen durch Hochbordsteine vom Gehweg
getrennt werden um ein Befahren der Gehwege zu vermeiden.
Für die einzelnen
Bauteile sind folgende Aufbauten geplant:
Gehweg (RStO 12, Bk 0,3)
8,0 cm Betonsteinplatten 30 x 30 cm (grau)
4,0 cm Brechsand-Basaltsplitt-Gemisch
15,0 cm
Drainbetontragschicht
28,0 cm Frostschutzschicht
55,0 cm Gesamtdicke
Einfahrten (RStO 12, Bk 0,3)
8,0 cm Betonsteinpflaster 10 x 20 cm (grau)
4,0 cm Brechsand-Basaltsplitt-Gemisch
15,0 cm Drainbetontragschicht
28,0 cm Frostschutzschicht
55,0 cm Gesamtdicke
Parkstände (RStO 12, Bk 0,3)
8,0 cm Betonsteinpflaster 15 x 20 cm gekollert (Tegula
o. glw.)
4,0 cm Brechsand-Basaltsplittgemisch
15,0 cm Drainbetontragschicht
28,0 cm Frostschutzschicht
55,0 cm Gesamtdicke
Da die Erkenntnisse
aus dem Baugrundgutachten noch nicht vorliegen ist nicht auszuschließen, dass
bedingt durch mangelnde Tragfähigkeit des anstehenden Bodens ggf.
Tieferschachtungen erfolgen müssen.
Beleuchtung
Eine
Beleuchtungsanlage ist auf dem Abschnitt zwischen der Einmündung „Am
Fresenberg“ und dem euregiobahn-Haltepunkt
vorhanden, hier besteht momentan kein Handlungsbedarf
Entwässerung
Die Entwässerung der
Straße „In den Benden“ erfolgt zz. über das Längsgefälle und die Querneigung in
die Bankette. Dort allerdings kann das anfallende Wasser nicht im zeitweise
wassergesättigten Boden versickern, dies führt zu Pfützenbildung. Im Zuge des
Ausbaus einer Gehweganlage soll das Wasser über Rinnen und Straßenabläufe gefasst
und abgeleitet werden.
Im Bereich der
Fahrbahn sind zudem Asphaltarbeiten (Deckenbau) zur Anpassung der Fahrbahn an
die neuen Höhen entlang des Gehwegs erforderlich. Zur Verbesserung des Angebots
an B+ R-Plätzen sollen zusätzlich zu den im Bereich der P+R-Anlage vorhanden 5
Fahrradboxen weitere 5 Fahrradbügel entlang der Zuwegung zum Bahnsteig
aufgestellt werden.
Bäume/Grünflächen
In unmittelbarer Nähe der Kindertagesstätte „Immenhof“ stockt eine Esche. Der Erhalt des Baumes wird im Zuge der Planungen überprüft. Die Ausbaustrecke für den Gehweg verläuft nördlich der Kindertagesstätte durch das LSG 2.2-5 „Landschaftsschutzgebiet zwischen Eschweiler und Weisweiler mit Halde Nierchen und Bovenberger Wald“. In diesem Bereich gilt es, die unumgänglichen baulichen Eingriffe in die vorhandene Vegetation auf ein Minimum zu reduzieren. Auf die Anlage zusätzlicher Baumbeete im Zuge der Maßnahme wird verzichtet.
Einnahmen
Für die Baumaßnahme „Gehwegausbau In den Benden“ können keine Anliegerbeiträge gemäß § 8 Kommunalabgabengesetz NRW erhoben werden.
Ausgaben
Die Baukosten für den Ausbau des Gehwegs „In den Benden“ belaufen sich nach derzeitiger Kostenschätzung auf rd. 175.000,- €. Für die Planung und örtliche Bauüberwachung der Baumaßnahme wurde das Büro Schmelzer – Die Ingenieure, Eschweiler in Höhe von 20.476,42 € beauftragt. Zudem wurde die Ingenieurgesellschaft Quadriga mbH mit einer Baugrunderkundung in Höhe von 4.918,27 € beauftragt.
Im Haushaltsplan 2018 stehen bei dem Produkt 125410101 – Gemeindestraßen geführten Sachkonto 09110002 – In den Benden (Zufahrt euregiobahn und P+R-Platz) – IV18AIB016 für 2018 Mittel in Höhe von 233.200,00 € zur Verfügung.
Die Maßnahme wird
seitens der Abteilung 660 betreut.