Betreff
In den Benden - Ausbau einer Gehweganlage zum euregiobahn-Haltepunkt Nothberg
Vorlage
286/18
Art
Beschlussfassung öffentlich

Der vorgestellten Planung zum Ausbau einer Gehweganlage zum euregiobahn-Haltepunkt Nothberg wird zugestimmt.

 


 

Ausgangslage

 

Im Zusammenhang mit der Reaktivierung der Talbahnstrecke beschloss der Planungs- und Umweltausschuss am 30.08.2000 (VV 317/00) ein Haltepunktkonzept. Hierin wurde u.a ein Haltepunkt in Nothberg nördlich der Ortslage in der Straße „In den Benden“ festgelegt, zusätzlich zum Haltepunkt sollte eine P+R-Anlage als städtische Begleitmaßnahme errichtet werden.

Nach der Wiederaufnahme des Eisenbahnverkehrs auf der Talbahnstrecke wurde der Haltepunkt Nothberg in der Hohe Straße an der DB-Strecke im Jahre 2009 außer Betrieb genommen.

Die P+R-Anlage war zunächst nur eine provisorisch mit Schotter befestigte Fläche, der Ausbau der heutigen P+R-Anlage mit 40 Stellplätzen (inkl. 2 Behindertenstellplätzen) sowie 5 Fahrradboxen als (B+R-Anlage) erfolgte im 2. Halbjahr 2014.

Aufgrund der Lage des euregiobahn-Haltepunkts außerhalb der Ortslage Nothberg erfolgt die verkehrliche Anbindung über die Straße „In den Benden“ die den Ausbaustandard eines Wirtschaftsweges besitzt, d.h. eine relativ geringe Fahrbahnbreite von 3,50m bis 4,00m (im Bereich des Bahnübergangs weitet sich die Fahrbahn auf ca. 5,50m auf) sowie Bankette über die die Fahrbahn entwässert wird. Ein baulich von der Fahrbahn getrennter und  befestigter Gehweg zwischen der Einmündung „Am Fresenberg“ und dem Haltepunkt ist momentan nicht vorhanden. Er endet an der Einmündung zur Straße „Am Fresenberg“ im Bereich der Kindertagesstätte „Immenhof“ vor einer Fläche die momentan für Schrägparkstände genutzt wird. Unmittelbar vor der Kindertagesstätte befindet sich zz. kein Gehweg (Anlage 1).

Zudem ist die Straße „In den Benden“ im weiteren Verlauf, bedingt durch den unmittelbar neben der Straße verlaufenden Omerbach überflutungsgefährdet. Der Boden ist aufgrund der Nähe des Gewässers und dem geringen Grundwasserflurabstand häufig wassergesättigt, so dass zusätzlich anfallendes Niederschlagswasser nicht mehr oder nur stark verzögert aufgenommen werden kann und sich infolgedessen an der Oberfläche Pfützen bilden (Anlage 1).

Eine trockene fußläufige Passage ist somit zeitweise nicht gewährleistet. In der Vergangenheit wurde mehrfach versucht, diese Pfützenbildung durch Pflegemaßnahmen (Bankette schälen) oder kleinere bauliche Maßnahmen (Herstellung einer Mulde) zu beseitigen, dies führte jedoch nicht zum gewünschten Erfolg.

Im März 2017 wurde die geschilderte Situation zum Gegenstand zweier politischer Anträge (SPD Ortsverein Eschweiler-Süd und UWG-Fraktion; vgl. Anlage 2), hierin wurde die Verwaltung aufgefordert, Maßnahmen zur Verbesserung dieses Missstandes zu unterbreiten.

 

Planung

 

Da bislang weder durch regelmäßige Pflege der Bankette, noch durch die Herstellung einer Mulde ein zufriedenstellendes Ergebnis hinsichtlich der fußläufigen Passierbarkeit der Zuwegung zum euregiobahn-Haltepunkt Nothberg erzielt werden konnte, ist nunmehr beabsichtigt eine größere bauliche Maßnahme umzusetzen. Hierzu wurde bereits ein Ingenieurbüro mit der Planung beauftragt, desweiteren erfolgte eine topographische Geländeaufnahme sowie eine Baugrunduntersuchung. Die Ergebnisse letzterer liegen bislang noch nicht vor, zwischenzeitlich wurde aber eine Vorplanung für eine Gehweganlage vorgelegt (Anlage 3).

Es ist vorgesehen, einen baulich durch Bordsteine von der Fahrbahn getrennten i.d.R. 2,00 m breiten Gehweg auf einer Länge von ca. 200 m herzustellen, so dass eine durchgehende Verbindung zwischen der Einmündung In den Benden /Am Fresenberg bis zum euregiobahn-Haltepunkt geschaffen wird. Dabei soll auch entlang der Kindertagesstätte „Immenhof“ ein ausreichend breiter Gehweg entstehen um die Verkehrssicherheit auch in diesem Bereich zu verbessern. Anstelle der bisher vorhandenen Parkstände, die Platz für ca. 15 Pkw boten sollen dort künftig 10 jeweils 2,20 m breite Längsparkstände angelegt werden, diese sollen durch Hochbordsteine vom Gehweg getrennt werden um ein Befahren der Gehwege zu vermeiden.

 

Für die einzelnen Bauteile sind folgende Aufbauten geplant:

 

Gehweg (RStO 12, Bk 0,3)

 

8,0 cm Betonsteinplatten 30 x 30 cm (grau)

4,0 cm Brechsand-Basaltsplitt-Gemisch

15,0 cm Drainbetontragschicht

28,0 cm            Frostschutzschicht

55,0 cm            Gesamtdicke

 

Einfahrten (RStO 12, Bk 0,3)

 

8,0 cm Betonsteinpflaster 10 x 20 cm (grau)

4,0 cm  Brechsand-Basaltsplitt-Gemisch

15,0 cm            Drainbetontragschicht

28,0 cm            Frostschutzschicht

55,0 cm            Gesamtdicke

 

Parkstände (RStO 12, Bk 0,3)

 

8,0 cm Betonsteinpflaster 15 x 20 cm gekollert (Tegula o. glw.)

4,0 cm Brechsand-Basaltsplittgemisch

15,0 cm            Drainbetontragschicht

28,0 cm            Frostschutzschicht

55,0 cm            Gesamtdicke

 

Da die Erkenntnisse aus dem Baugrundgutachten noch nicht vorliegen ist nicht auszuschließen, dass bedingt durch mangelnde Tragfähigkeit des anstehenden Bodens ggf. Tieferschachtungen erfolgen müssen.

 

 

Beleuchtung

 

Eine Beleuchtungsanlage ist auf dem Abschnitt zwischen der Einmündung „Am Fresenberg“ und dem euregiobahn-Haltepunkt vorhanden, hier besteht momentan kein Handlungsbedarf

 

 

Entwässerung

 

Die Entwässerung der Straße „In den Benden“ erfolgt zz. über das Längsgefälle und die Querneigung in die Bankette. Dort allerdings kann das anfallende Wasser nicht im zeitweise wassergesättigten Boden versickern, dies führt zu Pfützenbildung. Im Zuge des Ausbaus einer Gehweganlage soll das Wasser über Rinnen und Straßenabläufe gefasst und abgeleitet werden.

 

Im Bereich der Fahrbahn sind zudem Asphaltarbeiten (Deckenbau) zur Anpassung der Fahrbahn an die neuen Höhen entlang des Gehwegs erforderlich. Zur Verbesserung des Angebots an B+ R-Plätzen sollen zusätzlich zu den im Bereich der P+R-Anlage vorhanden 5 Fahrradboxen weitere 5 Fahrradbügel entlang der Zuwegung zum Bahnsteig aufgestellt werden.

 

 

Bäume/Grünflächen

 

In unmittelbarer Nähe der Kindertagesstätte „Immenhof“ stockt eine Esche. Der Erhalt des Baumes wird im Zuge der Planungen überprüft. Die Ausbaustrecke für den Gehweg verläuft nördlich der Kindertagesstätte durch das LSG 2.2-5 „Landschaftsschutzgebiet zwischen Eschweiler und Weisweiler mit Halde Nierchen und Bovenberger Wald“. In diesem Bereich gilt es, die unumgänglichen baulichen Eingriffe in die vorhandene Vegetation auf ein Minimum zu reduzieren. Auf die Anlage zusätzlicher Baumbeete im Zuge der Maßnahme wird verzichtet.

 


 

Einnahmen

 

Für die Baumaßnahme „Gehwegausbau In den Benden“ können keine Anliegerbeiträge gemäß § 8 Kommunalabgabengesetz NRW erhoben werden.

 

 

Ausgaben

 

Die Baukosten für den Ausbau des Gehwegs „In den Benden“ belaufen sich nach derzeitiger Kostenschätzung auf rd. 175.000,- €. Für die Planung und örtliche Bauüberwachung der Baumaßnahme wurde das Büro Schmelzer – Die Ingenieure, Eschweiler in Höhe von 20.476,42 € beauftragt. Zudem wurde die Ingenieurgesellschaft Quadriga mbH mit einer Baugrunderkundung in Höhe von 4.918,27 € beauftragt.

Im Haushaltsplan 2018 stehen bei dem Produkt 125410101 – Gemeindestraßen geführten Sachkonto 09110002 – In den Benden (Zufahrt euregiobahn und P+R-Platz) – IV18AIB016 für 2018 Mittel in Höhe von 233.200,00 € zur Verfügung.


Die Maßnahme wird seitens der Abteilung 660 betreut.