Betreff
Gemeinschaftsgärten in Eschweiler - Urban Gardening als generationsübergreifendes Projekt Verbesserung des städtischen Spielplatzes Bergrather Straße
Vorlage
277/18
Art
Beschlussfassung öffentlich

Der Sachverhalt wird zur Kenntnis genommen. Die Verwaltung wird beauftragt, über das Ergebnis der Veranstaltung und die daraus gewonnenen Erkenntnisse in einer der nächsten Sitzungen des Planungs-, Umwelt und Bauausschusses zu berichten.

 


Urban Gardening ist eine Form von Gemeinschaftsgärten, die in größeren Städten wie Köln, Berlin aber auch Aachen seit einigen Jahren heranwächst und dort bereits erfolgreich praktiziert wird. Hierbei handelt es sich in der Regel um ungenutzte Grundstücke oder Brachflächen, die von der Stadt gepachtet oder als Gartenland zur Verfügung gestellt werden und durch die Akteure selbst beplant, gestaltet und gepflegt werden. In erster Linie werden durch gemeinschaftliche Arbeit Gemüse, Kräuter und andere Nutzpflanzen für den eigenen Bedarf angebaut. Vorgaben und Leistungen durch die Kommune erfolgen hier nicht.

 

Gemeinschaftsgärten schaffen einen Rahmen für Naturerfahrung und -erleben, für Begegnung und Gemeinschaft unabhängig von Alter, Herkunft und Kultur. Die wertvollen Kenntnisse und Erfahrungen der älteren Generation können an die jungen Menschen weitergegeben werden; Informationsaustausch und Gemeinschaftsgefühl werden gestärkt. Ganz nebenbei unterstützen sie die biologische Vielfalt in der Stadt, tragen zum Erhalt alter, seltener Sorten bei und liefern kostengünstige, gesunde Lebensmittel.

 

Mit Schreiben vom 06. Juni 2018 (Anlage 1) beantragt die SPD-Stadtratsfraktion ein Konzept für die Anlage von Gemeinschaftsgärten als generationsübergreifendes Projekt zu erarbeiten. Zur Finanzierung der Projekte soll sich die Stadt um Mittel aus dem Programm des Landes NRW „Zukunft Stadtgrün“ bemühen.

 

Grundvoraussetzung von Gemeinschaftsgärten jeglicher Art ist, dass die späteren Nutzer hinter dem Projekt stehen, dieses entwickeln und weiter voran bringen. Daher soll an einer ersten Fläche beispielhaft das Interesse der Bürger hierfür geweckt werden. Die zur Verfügung stehende Fläche (Anlage 2) liegt im rückwärtigen Bereich der Kaiserstraße und ist sowohl über Zuwegungen von der Kaiserstraße als auch von der Bergrather Straße aus zu erreichen. Es handelt sich derzeit um eine ca. 1.500 qm große Rasenfläche mit einzelnen Bäumen, die dem dort ebenfalls vorhandenen Kinderspielplatz vorgelagert ist. Hier bietet sich ausreichend Platz für aktives gemeinsames Gärtnern und Gestalten, aber auch für die Anlage von Rückzugsmöglichkeiten für Jung und Alt.

 

Mit Schreiben vom 31. Juli 2018 (Anlage 3) beantragt der CDU Ortsverband Eschweiler Mitte in Zusammenarbeit mit der FU Eschweiler und der CDU-Stadtratsfraktion die Verbesserung des städtischen Spielplatzes Bergrather Straße. Möglichkeiten zur Aufwertung des Spielplatzes sollen daher ebenfalls in das Gesamtprojekt einfließen.

 

Um erste Ideen für die Gestaltung und Nutzung der Fläche zu sammeln, soll als Abschluss der Seniorenwoche am 12.10.2018 auf der Fläche eine offene Veranstaltung durchgeführt werden. Ziel der Veranstaltung ist, herauszufinden ob es in Eschweiler interessierte Bürger oder Gruppen gibt, die sich bei der Ideensammlung und Planung für die Nutzung der Grünfläche mit einbringen und darüber hinaus aktiv eine abgewandelte Art des „Urban Gardening“ umsetzen und weiterführen wollen. Neben den Besuchern des Seniorenzentrums sollen auch die Schulen und Kindergärten aus der näheren Umgebung, die Anwohner und Spielplatznutzer sowie Jugendliche gezielt angesprochen werden. Bei der Veranstaltung werden sowohl Beispiele für mögliche Aktivitäten vorgestellt als auch ausreichend Raum für eigene Ideen zur Verfügung stehen. Die Ideen sollen von den späteren Nutzern weiterentwickelt und umgesetzt werden. Die Stadt leistet dann im Bedarfsfall nur noch Hilfestellungen.

 

Abhängig vom Erfolg des Einführungsprojektes bzw. dem Interesse der Bürger können dann gezielt weitere Flächen hinsichtlich einer Eignung gesucht und untersucht werden.

 

Eine Finanzierung von Maßnahmen über das Städtebauförderprogramm NRW und hier über das Programm „Zukunft Stadtgrün“ ist nur dann möglich, wenn sich die Flächen innerhalb bestehender Stadterneuerungsgebiete oder in neuen Stadterneuerungsgebieten mit räumlicher Abgrenzung befinden. Neue Maßnahmen bzw. Gebiete der Städtebauförderung erfordern eine Abgrenzung des Fördergebiets. Die räumliche Abgrenzung kann als Maßnahmengebiet (z.B. Stadtumbaugebiet oder Soziale Stadt) oder durch Beschluss der Gemeinde erfolgen. Fördervoraussetzung ist ein unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger erstelltes integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, in dem Ziele und Maßnahmen im Fördergebiet darzustellen sind. Dem Ausschuss wird in gleicher Sitzung die förmliche Festlegung des Sanierungsgebietes Eschweiler Mitte vorberaten (VV 268/18). Das Projekt liegt innerhalb der geplanten Abgrenzung und könnte somit gegebenenfalls im Maßnahmenprogramm berücksichtigt werden.

 

 


Für den Anstoß und die Umsetzung des ersten beispielhaften Projektes stehen im Haushalt 2018 unter Produkt 135510101, Sachkonto 52419600 „Unterhaltung Grünflächen und Aufbauten“ 10.000,00 € zur Verfügung. Die Aufwertung des Spielplatzes erfolgt über das Produkt 135510101, Sachkonto 09110002, IV00AIB002 „Spielgeräte städtische Spielplätze“. Gegebenenfalls sind hier noch zusätzliche Mittel zur Verfügung zu stellen.  

 


Die Organisation und Durchführung der Veranstaltung erfolgt durch Mitarbeiter/Innen der städtischen Fachdienststellen 231, 50, 510, 61 und 661 sowie mit Unterstützung der BINE e.V..