Der Sozial und Seniorenausschuss nimmt den Sachverhalt zur Kenntnis.
Die Stadt Eschweiler richtet mit
verschiedenen Maßnahmen und Projekten mit Blick auf neue und veränderte Bedarfe
von älteren Menschen die Seniorenarbeit in der Stadt neu aus. Dazu gehört auch
eine verbesserte Betreuung und Versorgung von älteren Menschen mit
Alltagseinschränkungen und Demenz. Auch für diese älteren Menschen soll ein
möglichst langer Verbleib in den „eigenen vier Wänden“ ermöglicht werden.
Dazu wurde gemeinsam vom
Seniorenbeauftragten der Stadt Eschweiler, dem Quartiersentwickler und der
wissenschaftlichen Begleitung das Konzept für ein Modellprojekt entwickelt. Mit
dem Projekt "Netzwerk ZUHAUSE" soll modellhaft in zwei Quartieren in
Eschweiler - Quartier Zentrum (Innenstadt) und Quartier Hastenrath/Nothberg - ,
die innerhalb der Stadt zwei typische Versorgungsräume mit unterschiedlicher
Versorgungsinfrastruktur repräsentieren, jeweils ein neues Netzwerk in
Zusammenarbeit mit den Akteuren und den potentiellen Nutzerinnen und Nutzern
zur häuslichen sozialen und pflegerischen Versorgung errichtet werden. Zentrale Zielgruppe sind dabei ältere
Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz und demenziellen Erkrankungen,
deren Krankheitsstadium einen Verbleib in den "eigenen vier Wänden"
dann erlaubt, wenn qualifizierte Angebote für eine pflegerische und soziale Tages- und Nachtbetreuung in ausreichendem
und stabilem Umfange zur Verfügung stehen.
Solche Angebote werden derzeit
nicht oder nur in sehr begrenztem Umfang von ambulanten Pflegediensten oder
anderen Einrichtungen angeboten. Die Anstellung eines individuellen eigenen
Betreuers oder einer Betreuerin ist aufgrund der Nichtfinanzierung dieser
Betreuungsvariante nur für sehr wenige ältere Menschen möglich, so dass in
einem solchen Bedarfsfall - trotz eigentlich noch vorhandener Eigenkompetenzen
- nur die kostenintensive stationäre Unterbringung in einem Pflegeheim bzw. die
Nutzung von Angeboten des betreuten Wohnens als Alternative verbleibt.
Insbesondere auch mit Blick auf die mit dem demografischen Wandel einhergehende
Veränderung der Haushaltsstrukturen hin zu einer deutlichen Zunahme von
Einpersonenhaushalten und einem immer stärkeren Aufbrechen von traditionellen
Familienstrukturen ist zu erwarten, dass der Bedarf an die soziale und
pflegerische Tages- und Nachbetreuung für Menschen mit eingeschränkter
Alltagskompetenz und demenziellen Erkrankungen in den kommenden Jahren noch
deutlich weiter steigen wird. Diesem Bedarf steht derzeit noch kein
systematisch strukturiertes Betreuungsangebot gegenüber.
Eine wesentliche Aufgabe des
Projektes ist daher der Aufbau und die Erprobung der Arbeit eines Netzwerks von
professionellen Dienstleistern, Ehrenamtlern und Angehörigen in Eschweiler zur
Ermöglichung einer Tag und Nacht umfassenden sozialen, pflegerischen und
medizinischen Versorgung von älteren Menschen in zwei ausgewählten Quartieren in
Eschweiler. Mit einer solchen Betreuungs- und Versorgungsstruktur wird es
möglich, dem zentralen Wunsch von älteren Menschen, auch im Alter zuhause statt
im Heim leben und wohnen zu können, zu entsprechen.
In einer ersten Arbeitsphase
wird zurzeit das Netzwerk aus professionellen Dienstleistern, Ehrenamtlern und
Angehörigen aufgebaut, die im Rahmen eines Modellversuches die 24/7 soziale,
pflegerische und medizinische Versorgung für Menschen mit einem entsprechenden
Versorgungsbedarf in Eschweiler übernehmen. Ehrenamtlich Tätige und Angehörige
werden in einer weiteren Arbeitsphase des Projektes für ihre Arbeit mit der
Zielgruppe und im Netzwerk qualifiziert.
Das Projekt „Netzwerk ZUHAUSE“ wird getragen
von der europäischen Gruppe EUSOEC European Socio-Economic Consultants EWIV –
Dr. Wolfgang Joussen (D), Johannes Burggraef, M.A. (D) und Johannes Funk (B) -,
eine Gesellschaft nach europäischem Recht, die keine Gewinne erwirtschaftet und
die in der Arbeit dem Prinzip der Gemeinnützigkeit folgt. Die Projektgruppe
arbeitet bei der Umsetzung eng mit der Stadt Eschweiler zusammen. Dazu wurde
auch das Projektbüro im Städt. Seniorenzentrum Marienstraße installiert.
Das Projekt wird im Zeitraum 1.12.2016 -
30.11.2018 vom Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des
Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Die EUSOEC trägt zur Finanzierung der
Kosten des Projektes mit einem erheblichen eigenen Finanzierungsanteil bei. Zur
Unterstützung der fachlichen Arbeit im Projekt konnte aufgrund der Förderung eine
examinierte Altenpflegerin – Frau Klaudia Thelen – eingestellt werden.
Ansprechpartner sind:
Dr. Wolfgang Joussen drjoussen@netzwerkzuhause.de 02403 7201469
Johannes
Burggraef burggraef@netzwerkzuhause.de 02403 7201469
Klaudia Thelen thelen@netzwerkzuhause.de 02403 7201469
Keine Finanzielle Auswirkungen
Keine Personelle Auswirkungen