Betreff
Netzwerk ZUHAUSE
Vorlage
058/17
Art
Kenntnisgabe öffentlich

Der Sozial und Seniorenausschuss nimmt den Sachverhalt zur Kenntnis.

 


Die Stadt Eschweiler richtet mit verschiedenen Maßnahmen und Projekten mit Blick auf neue und veränderte Bedarfe von älteren Menschen die Seniorenarbeit in der Stadt neu aus. Dazu gehört auch eine verbesserte Betreuung und Versorgung von älteren Menschen mit Alltagseinschränkungen und Demenz. Auch für diese älteren Menschen soll ein möglichst langer Verbleib in den „eigenen vier Wänden“ ermöglicht werden.

Dazu wurde gemeinsam vom Seniorenbeauftragten der Stadt Eschweiler, dem Quartiersentwickler und der wissenschaftlichen Begleitung das Konzept für ein Modellprojekt entwickelt. Mit dem Projekt "Netzwerk ZUHAUSE" soll modellhaft in zwei Quartieren in Eschweiler - Quartier Zentrum (Innenstadt) und Quartier Hastenrath/Nothberg - , die innerhalb der Stadt zwei typische Versorgungsräume mit unterschiedlicher Versorgungsinfrastruktur repräsentieren, jeweils ein neues Netzwerk in Zusammenarbeit mit den Akteuren und den potentiellen Nutzerinnen und Nutzern zur häuslichen sozialen und pflegerischen Versorgung errichtet werden. Zentrale Zielgruppe sind dabei ältere Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz und demenziellen Erkrankungen, deren Krankheitsstadium einen Verbleib in den "eigenen vier Wänden" dann erlaubt, wenn qualifizierte Angebote für eine pflegerische und soziale Tages- und Nachtbetreuung in ausreichendem und stabilem Umfange zur Verfügung stehen.

 

Solche Angebote werden derzeit nicht oder nur in sehr begrenztem Umfang von ambulanten Pflegediensten oder anderen Einrichtungen angeboten. Die Anstellung eines individuellen eigenen Betreuers oder einer Betreuerin ist aufgrund der Nichtfinanzierung dieser Betreuungsvariante nur für sehr wenige ältere Menschen möglich, so dass in einem solchen Bedarfsfall - trotz eigentlich noch vorhandener Eigenkompetenzen - nur die kostenintensive stationäre Unterbringung in einem Pflegeheim bzw. die Nutzung von Angeboten des betreuten Wohnens als Alternative verbleibt. Insbesondere auch mit Blick auf die mit dem demografischen Wandel einhergehende Veränderung der Haushaltsstrukturen hin zu einer deutlichen Zunahme von Einpersonenhaushalten und einem immer stärkeren Aufbrechen von traditionellen Familienstrukturen ist zu erwarten, dass der Bedarf an die soziale und pflegerische Tages- und Nachbetreuung für Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz und demenziellen Erkrankungen in den kommenden Jahren noch deutlich weiter steigen wird. Diesem Bedarf steht derzeit noch kein systematisch strukturiertes Betreuungsangebot gegenüber.

 

Eine wesentliche Aufgabe des Projektes ist daher der Aufbau und die Erprobung der Arbeit eines Netzwerks von professionellen Dienstleistern, Ehrenamtlern und Angehörigen in Eschweiler zur Ermöglichung einer Tag und Nacht umfassenden sozialen, pflegerischen und medizinischen Versorgung von älteren Menschen in zwei ausgewählten Quartieren in Eschweiler. Mit einer solchen Betreuungs- und Versorgungsstruktur wird es möglich, dem zentralen Wunsch von älteren Menschen, auch im Alter zuhause statt im Heim leben und wohnen zu können, zu entsprechen.

 

In einer ersten Arbeitsphase wird zurzeit das Netzwerk aus professionellen Dienstleistern, Ehrenamtlern und Angehörigen aufgebaut, die im Rahmen eines Modellversuches die 24/7 soziale, pflegerische und medizinische Versorgung für Menschen mit einem entsprechenden Versorgungsbedarf in Eschweiler übernehmen. Ehrenamtlich Tätige und Angehörige werden in einer weiteren Arbeitsphase des Projektes für ihre Arbeit mit der Zielgruppe und im Netzwerk qualifiziert.

 

 

Das Projekt „Netzwerk ZUHAUSE“ wird getragen von der europäischen Gruppe EUSOEC European Socio-Economic Consultants EWIV – Dr. Wolfgang Joussen (D), Johannes Burggraef, M.A. (D) und Johannes Funk (B) -, eine Gesellschaft nach europäischem Recht, die keine Gewinne erwirtschaftet und die in der Arbeit dem Prinzip der Gemeinnützigkeit folgt. Die Projektgruppe arbeitet bei der Umsetzung eng mit der Stadt Eschweiler zusammen. Dazu wurde auch das Projektbüro im Städt. Seniorenzentrum Marienstraße installiert.

 

 

Das Projekt wird im Zeitraum 1.12.2016 - 30.11.2018 vom Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Die EUSOEC trägt zur Finanzierung der Kosten des Projektes mit einem erheblichen eigenen Finanzierungsanteil bei. Zur Unterstützung der fachlichen Arbeit im Projekt konnte aufgrund der Förderung eine examinierte Altenpflegerin – Frau Klaudia Thelen – eingestellt werden.

 

Ansprechpartner sind:

Dr. Wolfgang Joussen               drjoussen@netzwerkzuhause.de            02403 7201469

Johannes Burggraef                  burggraef@netzwerkzuhause.de                        02403 7201469

Klaudia Thelen              thelen@netzwerkzuhause.de                02403 7201469

 


Keine Finanzielle Auswirkungen

 


Keine Personelle Auswirkungen