Betreff
Straßenbenennung in Dürwiß, Bebauungsplan 252 - Neue Höfe Dürwiß/ Sebastianusstraße -
Vorlage
233/15
Art
Beschlussfassung öffentlich

Der Rat der Stadt Eschweiler beschließt die Benennung der nachfolgenden Straßen:

 

Die im Rahmen der Umsetzung des Bebauungsplanes 252 – Neue Höfe Dürwiß / Sebastianusstraße – neu zu bauenden Straßen zur Erschließung der Baugrundstücke erhalten die Bezeichnungen

 

-       Abt-Simons-Straße -

-       Kathy-Beys-Straße -

-       Albert-Einstein-Straße - .

 

 

 


Im Zusammenhang mit der geplanten Erschließung und Veräußerung der Baugrundstücke ist es erforderlich, die im Bebauungsplan 252 - Neue Höfe Dürwiß / Sebastianusstraße – festgesetzten Erschließungsanlagen frühstmöglich zu benennen.

 

Folgende Namen werden für die Straßenzüge vorgeschlagen:

 

Abt-Simons-Straße

 

Am 21. Juni 1989 wurde vom Rat der Stadt Eschweiler beschlossen, die ehemalige Planstraße in das jetzt zu beschließende Baugebiet (als Seitenarm der Karl-Arnold-Straße) „Abt-Simons-Straße“ zu benennen. Diese Straße wurde bis heute allerdings nicht gebaut.

Die neuen Planungen sehen unter anderem vor, in leicht nach Norden verschobener Lage eine neue Straße als Abzweig von der Karl-Arnold-Straße zu bauen. Hierfür schlägt die Verwaltung vor, den bereits 1989 beschlossenen Straßennamen „Abt-Simons-Straße“ zu verwenden.  

 

Kathy-Beys-Straße

 

„Ökologische Gleichgewichte und Kreisläufe sind die Grundlage des Lebens von Mensch und Natur. Ohne deren langfristige Funktionserhaltung sind soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit nicht dauerhaft erreichbar. Diese Gleichgewichte und Kreisläufe erfordern einen langfristig verträglichen Stoffaustausch zwischen dem Menschen, seinem Handeln und seiner Technologie mit der Biosphäre. Dies schließt eine schonende Nutzung von Ressourcen, die der Erde entnommen werden, ebenso ein, wie verträgliche Emissionen in Boden, Wasser und Luft.“

 

Die Projekte der gemeinnützigen Aachener Stiftung Kathy Beys fördern daher seit mehr als 15 Jahren die Wahrnehmung der Idee eines zukunftsfähigen Stoffaustausches sowie das dafür nötige langfristig orientierte Denken.

In der Faktor X-Siedlung in Eschweiler-Dürwiß zeigt die Stiftung mit ihren Projektpartnern, dass eine Verringerung dieses Stoffaustausches möglich ist. Dazu werden innovative Wege beschritten. Bislang wurde beim Bauen und Wohnen der Energieverbrauch während der Nutzung von Gebäuden immer weiter verringert. Der neue Ansatz ist, durch die Einbeziehung des gesamten Lebenszyklus eines Hauses mehr Umwelt- und Ressourcenschutz zu erreichen, aber die Intensität der Optimierung und damit auch die Anforderungen an den Bau selbst zu verringern.

Kathy Beys-Baldin war Unternehmerin in Aachen und gründete 1988 gemeinsam mit ihrem Ehemann Stephan Baldin die Stiftung "Mensch und Natur". Kathy Beys-Baldin starb bereits im Jahr 1995 im Alter von nur 45 Jahren. Die Stiftung wurde nach ihrem Tod in Aachener Stiftung Kathy Beys umbenannt. Die parteipolitisch unabhängige, private und gemeinnützige Stiftung ist operativ aufgestellt und führt eigene Projekte mit dem Ziel durch, neue Wege eines "effizienten, genügsamen und damit zukunftsfähigen Umgangs mit Ressourcen" zu finden. Seit einigen Jahren ist die Stiftung im indeland, im Rheinischen Revier und in der Stadt Eschweiler aktiv am Strukturwandelprozess beteiligt, sie hat u.a. mehrere Szenarienprozesse initiiert (Heimat 2035, Inden 2050) und im Projekt Wohnen 50+ einen Leitfaden zum Neuen Wohnen im Alter erstellt. Mit der Stiftung hat die Stadt einen zuverlässigen, kompetenten und kreativen Partner gefunden, ohne den die Entwicklung des Wohngebietes Neue Höfe Dürwiß so nicht möglich gewesen wäre.

 

Albert-Einstein-Straße

 

Albert Einstein zählt zu den bedeutendsten Physikern aller Zeiten. 1879 in Ulm geboren galt er bereits in jungen Jahren als Querdenker und Weltenbürger. Ohne Schulabschluss verließ er 1894 Deutschland, kehrte erst 1914 wieder zurück. Seine schulische und universitäre Qualifikation erlangte er auf dem zweiten Bildungsweg in der Schweiz. Bis zu seinem Tod im Jahr 1955 widmete er sich der Forschung zur Struktur von Materie, Raum und Zeit und prägte durch seine wissenschaftlichen Arbeiten und Theorien das physikalische Weltbild. Er bekam 1922 den Nobelpreis für Physik verliehen. Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit engagierte er sich international für Völkerverständigung und Frieden. Einstein hatte den Anspruch, bestehende Gesetzmäßigkeiten in Frage zu stellen, weiter zu entwickeln oder durch seine eigenen wissenschaftlichen Ergebnisse zu ersetzen.

Faktor X stellt ebenso bekannte Traditionen in Frage wie dies Einstein in seinem Fachgebiet durch seine neuen Theorien getan hat. Denn u.a. liegt dem Faktor X - Ziel bei der Entwicklung des Wohngebietes Neue Höfe Dürwiß - Reduzierung des Ressourcenverbrauchs gegenüber konventioneller Bauweise um mindestens die Hälfte - die Erkenntnis zu Grunde, dass durch Verwendung ressourcensparender Baustoffe, reduzierter Gebäudetechnik, einfacher Grundrisse und veränderbarer Raumzuschnitte die Klimaschutzziele umweltfreundlicher und wirtschaftlicher zu erreichen sind als mit Passivhäusern oder Plusenergiehäusern. Ohne die Grundlagen aus der Bauphysik hätten diese Erkenntnisse nicht gewonnen werden können.

 

 

 


Die Kosten für die Beschaffung und Aufstellung der Straßenbenennungsschilder trägt der Erschließungsträger.

 


keine