Betreff
indelands Regionale Nachhaltigkeitsstrategie 2030
Vorlage
013/25
Art
Kenntnisgabe öffentlich

Die von der Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH für die Gesellschafterkommunen erarbeitete regionale Nachhaltigkeitsstrategie „inReNa 2030“ wird zustimmend zur Kenntnis genommen.

Hinsichtlich der Umsetzung der in der Strategie gelisteten Handlungsoptionen entscheidet ausschließlich die Kommune selbst.

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Die Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH (EwiG) hat im Jahr 2021 auf Wunsch der Gesellschafterkommunen die gemeinschaftliche Erstellung einer regionalen Nachhaltigkeitsstrategie initiiert. Bis auf Eschweiler hatte zum damaligen Zeitpunkt noch keine Gesellschafterkommune der EwiG eine Nachhaltigkeitsstrategie erarbeitet und verabschiedet. Obwohl die Stadt Eschweiler bereits seit Dezember 2018 eine vom Rat beschlossene kommunale Nachhaltigkeitsstrategie hat, war es Wunsch der Gesellschafterkommunen der EwiG, die Stadt Eschweiler bei der Erstellung der regionalen Nachhaltigkeitsstrategie zu beteiligen.

 

Die EwiG hat nach entsprechender gemeinsamer Vorarbeit im Jahr 2022 beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz über das Förderprogramm "Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen“ (KoMoNa) einen Förderantrag für das Projekt „indelands Regionale Nachhaltigkeitsstrategie 2030“ („inReNa2030“) gestellt. Dieser wurde im gleichen Jahr bewilligt, so dass im Oktober 2022 mit der Erarbeitung begonnen werden konnte.

 

Zielsetzung des Förderprojektes war und ist es, gebündelt für alle Gesellschafterkommunen im indeland eine Nachhaltigkeitsstrategie zu erarbeiten und weiterzuentwickeln, mit der erstmals Zielsetzungen einer nachhaltigen Entwicklung – UN-Nachaltigkeitsziele, Agenda 2030, Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie, usw. -  in die kommunale Arbeit integriert werden können.

 

Um eine möglichst breite Beteiligung im Prozess zu ermöglichen, wurde ein Beirat (Zusammensetzung siehe Anlage 1) mit Vertretern der kommunalen Verwaltungen und der Kommunalpolitik sowie Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft gebildet. In insgesamt fünf Arbeitssitzungen wurden zunächst fünf Themengebiete identifiziert:

 

§  Klimaschutz & Energie

§  Ressourcenschutz & Klimafolgenanpassung

§  Wohnen & Nachhaltige Quartiere

§  Nachhaltige Mobilität und

§  Nachhaltiger Konsum & Gesundes Leben.

 

Für diese Themengebiete wurden anschließend Leitlinien, strategische Zielsetzungen, operative Zielsetzungen bis hin zu Umsetzungsoptionen, -vorschlägen erarbeitet.

Ein Kernteam, bestehend aus Vertretern der kommunalen Verwaltungen der Gesellschafterkommunen, hat die Ideen und Vorschläge des Beirats aufgearbeitet, ausformuliert, ergänzt und nach Rückkopplung mit dem Beirat angepasst.

 

Die Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW (LAG 21) hat den Prozess „inReNa2030“ organisiert, fachlich begleitet und in einem finalen Abschlussdokument ausformuliert. Ein Druckexemplar der „inReNa2030“ wurde allen Ratsmitgliedern mit Versand dieser Vorlage ausgehändigt.

 

Mit dem kommunenübergreifenden Prozess ergeben sich für die beteiligten Kommunen im Wesentlichen drei Vorteile:

 

1)   Für die Kommunen, die noch keine eigene, lokale Nachhaltigkeitsstrategie erarbeitet haben, bildet „inReNa2030“ eine gleichwertige Konzeption. Der Entwicklung einer eigenen, lokalen Strategie bedarf es grundsätzlich nicht mehr.

2) Für die Kommunen, die bereits lokale Nachhaltigkeitsstrategien erarbeitet haben (z.B. die Stadt Eschweiler), bildet die regionale Strategie des indelandes eine thematische Ergänzung.

3) Es ist absehbar, dass bei künftigen Umsetzungen von Nachhaltigkeitsprojekten nur noch dann eine Förderung bzw. Finanzierung solcher Maßnahmen des Bundes und des Landes zu erwarten ist, wenn zuvor eine Nachhaltigkeitsstrategie erarbeitet wurde, die den Rahmen nachhaltiger Aktivitäten bildet.

 

Ein wesentlicher Baustein der „inReNa2030“ ist das Handlungsprogramm für die fünf gewählten Themengebiete (s.o.). Neben Leitlinien, strategischen und operativen Zielen beinhaltet das Handlungsprogramm erste konkrete Handlungsoptionen bzw. Maßnahmen, die zur Erreichung der gesetzten Ziele beitragen sollen. Diese stehen jedoch unter dem Vorbehalt der individuellen Entscheidung der Kommunen selbst, sowie der Verfügbarkeit von finanziellen und personellen Ressourcen. Die regionale Nachhaltigkeitsstrategie ist damit kein Pflichtenheft für die jeweiligen Kommunen sondern ein Rahmenwerk für eine an den Nachhaltigkeitszielen orientierte Arbeit der Verwaltungen.

 

Als sichtbare Ergebnisse aus dem Initialprojekt sind sieben indeland-Miniwälder, in jeder Gesellschafterkommune einer, gepflanzt worden, unter aktiver Begleitung durch örtliche Kinder- und Jugendgruppen, die eine Patenschaft für ihre Miniwälder übernommen haben. In Eschweiler erfolgte dies im Oktober 2023, auf einer Fläche an der Grundschule Dürwiß, mit Beteiligung der Grundschule Dürwiß, der angrenzenden Kita Regenbogen und der Jugendabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Dürwiß.

 

Die „inReNa2030“ dient zudem als Leitfaden für die Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Eschweiler mit einem Schwerpunkt auf ökologischer Nachhaltigkeit. Dieser Prozess wird im Rahmen des ebenfalls über KoMoNa geförderten Eschweiler Projektes „Einrichtung eines Nachhaltigkeitsmanagements zur partizipativen Weiterentwicklung und Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie `Eschweiler 2030`“ gesteuert.

Die zukünftige Planung und Durchführung konkreter Maßnahmen zur Klimaanpassung, zur Förderung der Artenvielfalt, zur Begrünung und Verschönerung des Stadtbildes sowie zur Strom- und Wärmewende in Eschweiler wird sich daran orientieren können. Konzeptionelle Vorarbeiten können zudem einen deutlichen Vorteil bei der Beantragung von Fördermitteln bzw. einen erleichterten Zugang zu den Fördermitteln bieten.

 

Ausblick

Die Entwicklungsgesellschaft indeland strebt ein Anschlussprojekt mit einer 80%igen Förderung durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz über das Förderprogramm KoMoNa an. Hierdurch werden zunächst die verbleibenden fünf Handlungsfelder, die im Initialprojekt nicht behandelt wurden,

 

§  Nachhaltige Verwaltung,

§  Lebenslanges Lernen,

§  Gute Arbeit & Nachhaltiges Wirtschaften,

§  Soziale Gerechtigkeit & Zukunftsfähige Gesellschaft und

§  Globale Verantwortung & Eine Welt

 

aufgegriffen und die regionale Nachhaltigkeitsstrategie vervollständigt.

Innerhalb des Förderprojektes wird als investive Maßnahme die ökologische Aufwertung und naturnahe Gestaltung von öffentlichen Grünflächen angestrebt. Erste Rückmeldungen über möglicherweise geeignete kommunale Flächen liegen schon vor. So könnte bereits mit voraussichtlichem Projektbeginn in 2025 eine erste größere Maßnahme in Eschweiler umgesetzt und finanziert werden.

 

Das Projektmanagement, das weiterhin bei der EwiG angesiedelt sein wird, soll über die Laufzeit dieses Folgeprojektes (36 Monate) Finanzierungsquellen für die Umsetzung weiterer kommunaler Maßnahmen der Nachhaltigkeitsstrategie ausfindig machen und akquirieren. Dies entlastet die Gesellschafterkommunen hinsichtlich eigener Aktivitäten bei der Fördermittelrecherche.

 


Der bei der Förderung des Nachfolgeprojektes „inReNa2030“ vorgesehene Eigenanteil des Projektträgers EwiG wird über die im Wirtschaftsplan indeland vorgesehenen Mittel zur Finanzierung von Projekten gedeckt. Der Wirtschaftsplan indeland für das Jahr 2025 befindet sich derzeit in der Aufstellung.

 


Die Beteiligung der Stadt an der Fortentwicklung der „inReNa 2030“ sowie der Umsetzung einer ersten Maßnahme in Eschweiler bindet personelle Kapazitäten im Amt 61 und dort in der Abteilung nachhaltige Entwicklung.