Betreff
Ausschreibung zur Vergabe für die Betreuung wohnungsloser Personen auf dem Gelände der Grachtstraße 14/16
Vorlage
124/24
Art
Beschlussfassung öffentlich

Die Verwaltung wird beauftragt, die Ausschreibung zur Vergabe für die Betreuung wohnungsloser Personen auf dem Gelände der Grachtstraße 14/16 durchzuführen.

 


In der Sitzung vom 15.11.2023 hat der Sozial- und Seniorenausschuss der Stadt Eschweiler (Vorlagen-Nummer: 383/23) beschlossen,

„dass für den Ersatz der Wohnungslosenunterbringung ein Neubau im Bereich der westlichen Grachtstraße erfolgt.“ Des Weiteren hat er beschlossen „dass die Vergabe der sozialen Unterstützung an einen externen Träger der freien Wohlfahrtspflege durch die Verwaltung geprüft wird.“

 

Begründend wurde durch die Verwaltung ausgeführt, dass aus sozialfachlicher Sicht empfohlen wird, die soziale Betreuung an einen Träger der freien Wohlfahrtspflege mit einer entsprechenden Expertise in der Betreuung von Wohnungslosen mit multiplen Belastungen (z. B. Suchterkrankungen und psychischen Erkrankungen) zu vergeben, um eine sozialverträgliche Belegung der Container Anlage und des Neubaus zu gewährleisten sowie bestehende Problemlagen wie Vandalismus, Ruhestörungen und Konflikte mit den Anwohnenden zu verbessern. Die untergebrachten Personen bilden eine heterogene Gruppe, was Alter, Gesundheitszustand und persönliche Lebensumstände betrifft. Der überwiegende Anteil der Personen bringt jedoch multiple Belastungen mit, wie z.B. psychischer Erkrankungen, Suchterkrankungen, Verwahrlosungstendenzen und/oder Überschuldung. Um bestehende Konflikte im Haus und im Wohnumfeld zu bewältigen und zur individuellen Verbesserung der Situation beizutragen, ist eine umfassende Expertise in der Sozialbetreuung dieser Personengruppe sowie eine größere Präsenz vor Ort notwendig.

 

Über den Sachstand in der Grachtstraße sowie die anstehenden nächsten Schritte wurde in der letzten Sitzung des Sozial- und Seniorenausschusses – sowie auf Anfrage der Wählergruppe Basis im Rat – berichtet.

 

Der Freizug des Altgebäudes wird nach derzeitigem Sachstand im Juni 2024 erfolgen. Bis zum Neubau werden dann alleinstehende Wohnungslose (vereinzelt auch Paare) im städtischen Übergangswohnheim in der Grachtstraße 14/16 in Form von zwei Containeranlagen untergebracht. Die Anlage bietet Kapazitäten für bis zu 60 wohnungslose Personen. In der Unterkunft wohnen Personen, die unfreiwillig wohnungslos sind und gem. OBG/NRW durch die Stadt untergebracht wurden.

 

Zur Gestaltung dieses Übergangs und zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen sollen folgende Aufgaben an einen Träger der freien Wohlfahrtspflege vergeben werden

 

              die niederschwellige und aufsuchende soziale Betreuung der Bewohner*innen (inkl. tagesstrukturierender Maßnahmen)

              Erstkontakt für Anwohnende mit entsprechender Weiterleitung an die zuständigen Stellen innerhalb der Stadtverwaltung

              Aktive Mitwirkung bei den Werkstätten zur Konzeption des Neubaus

 

Diese soziale Betreuung soll an sechs Wochentagen vor Ort präsent sein.

 

In den Gebäuden wird – wie bisher auch - zudem ein Hausmeister des Sozialamtes in den üblichen Bürozeiten eingesetzt. Der allgemeine soziale Dienst der Stadt Eschweiler – wie bisher 1,5 Std/ Woche vor Ort sein, um administrative Angelegenheiten zu beraten und Schnittstelle für den Träger der freien Wohlfahrtspflege in die Stadtverwaltung Eschweiler zu sein.

 

Die Beauftragung des Trägers der freien Wohlfahrtspflege soll schnellstmöglich für einen Zeitraum von 24 Monaten erfolgen. Die angestrebte Beauftragung des Trägers der freien Wohlfahrtspflege muss im Rahmen einer öffentlichen Vergabe erfolgen. Da der Umzug in die Container Anlage bereits im Sommer erfolgen wird und auch das Werkstattverfahren zur Konzeption des Neubaus im Sommer startet, ist die frühzeitige Ausschreibung im Rahmen der vorläufigen Haushaltsführung erforderlich.

 

Der Personalrat und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Eschweiler wurden vorab beteiligt und haben der Maßnahme zugestimmt.

 

 

 

 


Im Rahmen der Haushaltsaufstellung für das Jahr 2024 wurden für die Vergabe der Betreuungsleistungen an einen externen Träger 140.000 Euro berücksichtigt. In der mittelfristigen Planung wurden für das Jahr 2025 nochmals 300.000 Euro berücksichtigt.

 


Keine personellen Auswirkungen.