FDP-Antrag vom 05.12.2023
Der Sachverhalt wird zur Kenntnis genommen.
Mit
Schreiben vom 05.12.2023 beantragt die FDP-Stadtratsfraktion die Einrichtung
einer moderierten Gesprächsrunde zwischen den Schulen, der Kommunalpolitik, der
Verwaltung, den muslimischen Glaubensgemeinschaften und ggf. Fachexperten, um
„den verbreiteten radikalen Islam auf Schulhöfen nicht gedeihen zu lassen und
dieser Gefahr gemeinsam zu begegnen“. Ziel sei es insbesondere gegen religiös
motivierte Radikalisierungen vorzugehen und frühzeitig potenzielle Probleme zu
erkennen.
Zur
Bearbeitung des Antrages hat sich die Stadt Eschweiler in der Region kundig
gemacht, um zu schauen, welche Expertise eine Situationsanalyse – auch im
Hinblick auf die Situation grundsätzlich an Schulen in NRW – geben kann.
Schulen
sind Orte gelebter Diversität. Vielfalt an Herkunft und Familiensprache(n),
Behinderung und Befähigung, Klasse, Alter, Geschlecht und sexueller
Orientierung und Religion bringt Gemeinsamkeiten und Perspektiven-Reichtum mit
sich. Gleichzeitig werden Schulen auch in besonderem Maße mit den durch Vielfalt
bedingten Herausforderungen konfrontiert. Gesellschaftliche Themen und
Konflikte zeigen sich wie unter einem Brennglas.
Das Kommunale Integrationszentrum
StädteRegion Aachen (KI) berät Schulen, um den Herausforderungen, die das Thema
Vielfalt mit sich bringt, pädagogisch gerecht zu werden.
Als Projekt ist seit 2017 das Programm
„Wegweiser – Stark ohne islamistischen Extremismus“ (vormals „Wegweiser –
Gemeinsam gegen Islamismus“) als umfassendes und innovatives
Präventionsprogramm des Ministeriums des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen
im KI verankert. In der Stadt Aachen gibt es die Beratungsstelle seit 2017, mit
einer Ausweitung auf die gesamt StädteRegion im Jahr 2019. Die Trägerschaft der
Beratungsstelle in der Region liegt bei Stadt und StädteRegion Aachen.
Kernaufgabe des Programms ist es, sich radikalisierende (junge) Menschen und
ihr soziales Umfeld (Familie, Freund*innen, Arbeitskolleg*innen, Lehrer*innen,
Betreuer*innen etc.) zu beraten. Darüber hinaus informieren und sensibilisieren
die Wegweiser-Berater*innen die lokale Öffentlichkeit in Vorträgen und
veranstalten Workshops in regionalen Instituten, wie z.B. in Schulen, zu den
Themen Islamismus, extremistischer Salafismus sowie Radikalisierung, aber auch
Anti-Islamischer-Rassismus. Dem KI liegt keine Information darüber vor, dass es
an Eschweiler Schulen eine Häufung bzgl. radikalisierter Einstellungen gibt.
In Beantwortung des Antrages und in
Abstimmung mit der antragstellenden Fraktion wird sich das KI und die
Beratungsstelle „Wegweiser – Stark ohne islamistischen Extremismus“ in der
nächsten Sitzung des Integrationsrates sowie des Schulausschusses im Juni 2024
vorstellen und Beratungsformate für Schulen, Lehrkräfte, pädagogisches
Personal, Eltern und Schüler*innen in Eschweiler zum Thema „Prävention von
religiös motivierten Radikalisierung“ unterbreiten, die bei Bedarf in Anspruch
genommen werden können.
Keine finanziellen Auswirkungen
keine personellen Auswirkungen