Betreff
Abfluss der Verkehre im Bereich Stolberg, Eilendorf und Eschweiler-West auf die Autobahn
Vorlage
348/23
Art
Beschlussfassung öffentlich

Der Rat der Stadt Eschweiler beschließt, den Landesbetrieb Straßen.NRW aufzufordern, die Planungen für die L221n und damit den Autobahnanschluss über die L221n nach Abschluss der Vorplanung nicht weiterzuführen.

 

Stattdessen befürwortet der Rat der Stadt Eschweiler den schnellstmöglichen Bau und die maximale Beschleunigung der Planverfahren der L238n sowie die verkehrliche Befähigung der Autobahnauffahrt Eschweiler-West.


Seit vielen Jahren ist die Schaffung eines zusätzlichen Autobahnanschlusses insbesondere für die beteiligten Kommunen Aachen, Stolberg und Eschweiler ein vieldiskutiertes Thema, vor allem vor dem Hintergrund der zu erwartenden zusätzlichen Verkehrsströme durch den Euregio Railport in Stolberg, der Entlastung der Ortsdurchfahrt Eilendorf sowie der Entlastung der L238.

 

In Rede stehen:

 

1.       Ein zusätzlicher Autobahnanschluss über die L221n in Eilendorf. Dazu laufen aktuell Vorplanungen des Landesbetriebes Straßen.NRW.

 

2.       Ein Autobahnanschluss durch das Gewerbegebiet Camp Astrid und die Glücksburg über die Raststätte Aachener Land.

 

3.       Der Bau der L238n, über die der Verkehr zur Autobahnauffahrt Eschweiler-West geleitet wird, die dafür ebenfalls verkehrlich befähigt werden muss. Hier stehen die Planungen ganz am Anfang. Laut Straßen.NRW sei nach aktuellem Stand mit einem Baubeginn frühestens in 7-8 Jahren zu rechnen (Planung Trassenführung ca. 1 Jahr, Entwurfserstellung 2-3 Jahre und Planfeststellungsverfahren ca. 3 Jahre).

 

Zur Erzielung eines regionalen Konsenses hat die Kupferstadt Stolberg am 14.08.2023 ein gemeinsames Treffen mit den Verantwortlichen der beteiligten Kommunen, der StädteRegion Aachen, Straßen.NRW sowie den Vertreterinnen und Vertretern der landespolitischen Ebene einberufen. Der Gesprächstermin hat einen tragfähigen regionalen Kompromiss ergeben, der im Einzelnen lautet:

 

1.       Die Planungen für die L221n werden nach Abschluss der Vorentwurfsplanungen nicht weitergeführt. Grund ist, dass dieser Anschluss mit erheblichen ökologischen Folgen verbunden ist, den Mehrverkehr des Euregio Railports nicht auffangen könnte und eine deutlich höhere Verkehrsbelastung der Sebastianusstraße in der Atsch zur Folge hätte.

 

2.       Die Planungen für einen Autobahnanschluss der Stadt Stolberg über die Raststätte Aachener Land werden nicht weitergeführt. Grund sind die Planungen zur Einrichtung eines Naherholungs- und Naturschutzgebietes im Propsteier Wald und die unwahrscheinliche Genehmigung des Bundesverkehrsministeriums für eine Autobahnauffahrt über eine Raststätte.

 

3.       Die Stadt Eschweiler befürwortet gemeinsam mit der Kupferstadt Stolberg und der Stadt Aachen den Ausbau der L238n und die dadurch notwendige Befähigung der Autobahnauffahrt Eschweiler-West. Die drei Kommunen fordern die Landesregierung und die StädteRegion Aachen auf, die Planungen maximal zu beschleunigen.

 

Auf Grundlage der überregionalen Abstimmung hat die Kupferstadt Stolberg am 28.08.2023 eine gleichlautende Grundsatzentscheidung getroffen. Die Stadt Aachen folgt in der Sitzung des Rates am 27.09.2023.