Betreff
Neugestaltung des Marktplatzes in Nothberg;
hier: Antrag der Fraktionen SPD / Bündnis 90/DIE GRÜNEN vom 01.08.2023
Vorlage
306/23
Art
Beschlussfassung öffentlich

Die Verwaltung wird beauftragt, die Neugestaltung des Marktplatzes in Nothberg - wie im Sachverhalt dargestellt - zu prüfen.


Mit Schreiben vom 01.08.2023 haben die Fraktionen SPD / Bündnis 90/DIE GRÜNEN den Antrag „Neugestaltung des Marktplatzes in Nothberg“ gestellt. Beantragt wird „die Prüfung zur Neugestaltung des Marktplatzes in Nothberg. Dabei soll die konkrete Ausgestaltung als Mittel- und Treffpunkt Nothbergs bzw. der Bürgerinnen und Bürger in Abstimmung mit den Ideen und Anliegen der Nothbergerinnen und Nothberger erfolgen.“

Zur Begründung des Antrags wird auf die Anlage 1 verwiesen.

 

Nicht erst seit der Flutkatastrophe von Juli 2021 gewinnen der fortschreitende Klimawandel und Maßnahmen zur Anpassung an die Auswirkungen eine immer höhere Bedeutung für die Menschen in Eschweiler. Aus den Folgen der Katastrophe müssen die richtigen Schlüsse gezogen und die richtigen Maßnahmen zur Reduzierung der Überflutung aber gleichzeitig auch zur Reduzierung der Überhitzung entwickelt werden. Ziel ist es dabei, die Stadtstruktur insgesamt möglichst multifunktional und „klimaresilient“ (widerstandfähig) zu entwickeln. Neben Maßnahmen im Bereich des Hochwasserschutzes, der Regenwasserbewirtschaftung, an Gebäuden und im Freiraum, etc. gibt es auch ein großes Potenzial für Klimaanpassungsmaßnahmen im Bereich des öffentlichen Straßenraums. Gerade die öffentlichen Räume bieten die Chance einer Vorbildwirkung für die Bürger und Akteure der Stadtgesellschaft, um klimaangepasste Lösungen zu entwickeln und umzusetzen.

 

Im Auftrag der Stadt erarbeitet aktuell das Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr (ISB) der RWTH Aachen eine Studie „Klimawandelgerechte Gestaltung öffentlicher Räume in der Stadt Eschweiler“. Erarbeitet werden darin Leitlinien zur Planung und Gestaltung der öffentlichen Plätze, Straßen, Wege, etc., die auf die Herausforderungen des Klimawandels eingehen. Gleichzeitig beinhaltet dieser Auftrag auch die Erarbeitung von Entwurfsvarianten zur konkreten Platzgestaltung für den Frankenplatz in Weisweiler anhand dieser Kriterien. Diese Vorentwürfe sollen dann im Herbst in einer Bürgerwerkstatt mit den Weisweiler Bürgern diskutiert werden. Neben dem grundsätzlichen Ziel der Sensibilisierung für die Bedeutung einer nachhaltigen, klimawandelangepassten Gestaltung öffentlicher Räume, sollen so auch die Wünsche und qualitativen Anforderungen der Anwohner eingeholt und in die Entwurfsplanung integriert werden. Im Anschluss werden die Möglichkeiten einer öffentlichen Förderung und die grundsätzliche Finanzierbarkeit eines Platzumbaus recherchiert. Die Ergebnisse und Empfehlungen werden dann dem Planungs-, Umwelt – und Bauausschuss zur Diskussion vorgelegt, bevor in eine weitergehende Planung des Frankenplatzes eingestiegen wird.

Ähnlich kann man sich die Vorgehensweise für den Nothberger Marktplatz vorstellen. Die Verwaltung sieht zwar die Notwendigkeit einer Aufwertung und Neugestaltung des Platzes, aber auch die Schwierigkeiten hinsichtlich des städtischen Haushaltes und der personellen Kapazitäten in den bei der Platzgestaltung beteiligten Ämtern. Am Nothberger Platz bzw. an der Straße Am Omerbach ist außerdem im Rahmen des Masterplans des Wasserverbandes Eifel-Rur (WVER) eine Maßnahme zum verbesserten Hochwasserschutz angedacht. In die Abstimmung mit den städtischen Überlegungen zur klimawandelangepassten Platzgestaltung müssen die Überlegungen des WVER an dieser Stelle zu einem platzbezogenen Konzept weiterentwickelt werden, mit dem die Verwaltung dann in eine Bürgerbeteiligung mit den Nothberger Bürger:Innen einsteigen kann.

 

Die Verwaltung schlägt vor, mit den Ergebnissen der o.a. Studie in einem ersten Schritt die Umgestaltung des Frankenplatzes zu prüfen und dann personelle und finanzielle Kapazitäten für die beantragte Prüfung der Umgestaltung des Nothberger Marktplatzes unter Einbeziehung der Anforderungen des Wasserverbandes und der Bürger:Innen einzuplanen.

 


Der Prüfauftrag wird noch keine finanziellen Auswirkungen auslösen. Kosten für die Planungen, Bürgerbeteiligung, evtl. Gutachten, Umbaukosten etc. für den Platz sind zu diesem frühen Zeitpunkt nicht absehbar.

 


Die Bearbeitung bindet Arbeitskapazitäten im Planungsamt und im Tiefbau- und Grünflächenamt.