I.
Die zu gestaltende Platzfläche im Baugebiet Neue Höfe Dürwiß liegt
zwischen der Friedrich-Ebert-Straße und der Sebastianusstraße im Ortsteil
Dürwiß (Anlage 1). Die als Anlagen 2 – 5 beigefügten
Gestaltungsvarianten 1A, 1B, 2A und 2B für diese Platzfläche werden zur
Kenntnis genommen.
II.
Die Verwaltung wird beauftragt, die
Gestaltungsvarianten der Öffentlichkeit vorzustellen und zu erläutern. Eine aus
diesem Beteiligungsverfahren hervorgehende Gestaltungsvariante wird unter
Berücksichtigung der vorgetragenen Anregungen und Bedenken ausgearbeitet.
III.
Die überarbeitete Gestaltungsvariante wird dem
Planungs-, Umwelt- und Bauausschuss zeitnah zur Beschlussfassung vorgestellt.
Die Stadt Eschweiler hat sich seit vielen
Jahren einer nachhaltigen Stadtentwicklung verpflichtet. Neben dem vorsorgenden
Umweltschutz und einem ressourcenschonenden Bodenmanagement soll hierbei auch
die Stärkung der Wohn- und Lebensqualität in Eschweiler berücksichtigt werden.
Ein wichtiger Baustein in der Strategieumsetzung war die Entwicklung eines
ressourceneffizienten Wohngebietes in Dürwiß: Im Rahmen des Bebauungsplanes 252
- Neue Höfe Dürwiß/Sebastianusstraße konnte ein solches Wohngebiet nach den Faktor-X
Kriterien entwickelt werden.
Im Bebauungsplangebiet wurden
zwischenzeitlich alle Grundstücke verkauft und die privaten Gebäude nach dem
Faktor-X Konzept fast vollständig umgesetzt. Als eine der letzten Maßnahmen im
Plangebiet steht nun der Ausbau des zentral gelegenen, autofreien
Quartiersplatzes an. Die zu gestaltende Platzfläche liegt im Zentrum des
Wohngebietes im Ortsteil Dürwiß zwischen der Friedrich-Ebert-Straße und der
Sebastianusstraße (Anlage 1).
Im Folgenden werden 4 Varianten zur Platzgestaltung
vorgestellt, die die Verwaltung entwickelt hat (Anlagen 2 - 5).
Gemeinsames Gestaltungsziel aller nachfolgend beschriebenen Varianten ist, dass
der Platz eine hohe Aufenthaltsqualität bieten soll und dabei nachhaltig,
ressourcenschonend, klimaangepasst und wassersensibel ausgebildet wird. In
allen Varianten ist eine wassergebundene Hauptplatzfläche vorgesehen, in die
ggfs. kleinere Gestaltungselemente aus regionalen Materialien eingebunden
werden können.
Varianten 1A und 1B „Der sonnige Platz“
Bei den Varianten 1A und 1B soll eine
möglichst große und flexibel nutzbare zusammenhängende Platzfläche entstehen,
die auch für Nachbarschaftsfeste genutzt werden kann. Großkronige, klima- und
standortangepasste Bäume begrenzen den Platz im Norden bzw. auch im Osten.
Kleinteiligere Gestaltungselemente an den anderen Platzseiten ergänzen die
Baumreihen.
In der Variante 1A (Anlage 2) ist
eine Bühnenfläche dargestellt, die wahlweise als Holzpodest oder als Sitzfläche
nutzbar ist. Diese Fläche kann aber auch je nach Präferenz der Bürger*innen als
versickerungsoffene Pflasterfläche ausgeführt werden und z. B. für Brettspiele
wie Mühle oder Schach genutzt werden. Sowohl schattige als auch besonnte
Holzbänke sollen im Bereich des Platzrandes zum Ausruhen und Entspannen
einladen und den Platz einrahmen.
In der Variante 1B (Anlage 3) soll
auf die Baumreihe im Norden des Platzes verzichtet werden: In diesem Bereich
sollen Baumstämme, die den Platzbereich flankieren, Sitz- und
Spielmöglichkeiten bieten. Eine Findlingreihe am südlichen Platzrand soll
ebenfalls zum Spielen und Verweilen einladen. Durch zwei großkronige Bäume mit
darunter angeordneten Holzsitzbänken werden schattige Sitzgelegenheiten
geschaffen.
Varianten 2A und 2B „Der schattige Platz“
In den Varianten 2A und 2B wird der
Schwerpunkt auf eine schattige Ausgestaltung des Platzes gelegt. In beiden
Varianten sorgen Dachplatanen für eine größere, grüne Platzüberdachung (Anlage
4 und 5).
In der Variante 2A sollen die Platzkanten im
Norden und Osten durch die Dachplatanen begrenzt werden. Unter dem Baumdach
werden verschiedene Sitzmöglichkeiten angeordnet. An der „sonnigeren“ Westseite
können unter 2 großkronigen Bäumen Sitzbänke oder ein Stufenpodest aus Holz
angeordnet werden. Im Süden bildet eine Reihe Findlinge aus dem Tagebau einen
Platzabschluss und regt zum Spielen an.
Die Variante 2B teilt den Platz in zwei
quadratische Bereiche: Im Osten soll ein schattiger/mediteraner mit
Dachplatanen begrünter Bereich den Gegenpart zu einem offenen sonnigen Teil im
Westen bilden. Die Baumpflanzungen werden den Platz auch von den Straßen
abgrenzen. Die Bänke liegen im Baumschatten und werden dem offenen Platzraum
zugewandt sein. Das Platanendach wird bei sonnigem, warmen Wetter auch ein
Spielen im Freien ermöglichen. Der westliche, offene und sonnige Bereich kann
für Feste genutzt werden. Ein Hochbeet mit klima- und standortangepassten,
blühenden Pflanzen soll diesen offenen Bereich zur Abt-Simons-Straße abgrenzen.
An dieses Beet kann sich eine Sitzgelegenheit anschließen.
Die Verwaltung empfiehlt, die Gestaltungsvarianten (Anlagen 2 – 5)
der Öffentlichkeit vorzustellen und zu erläutern. Eine aus diesem
Beteiligungsverfahren hervorgehende Gestaltungsvariante soll unter
Berücksichtigung der vorgetragenen Anregungen und Bedenken ausgearbeitet
werden. Die überarbeitete Gestaltungsvariante wird dem Planungs-, Umwelt- und
Bauausschuss zeitnah zur Beschlussfassung vorgestellt.
Für die Platzfläche wurden in einem ersten
Ansatz Baukosten in einer Höhe von 250 €/m² (brutto) kalkuliert. Im Rahmen des
Erschließungsvertrags zwischen der Stadt Eschweiler und RWE Power zum
Bebauungsplan 252 vom 11.11.2015 wurde eine Kostenaufteilung entsprechend der
Nettobaulandflächenanteile der Stadt Eschweiler bzw. der RWE Power im
Plangebiet vereinbart. Danach beträgt der städtische Kostenanteil 68,5 %, RWE
Power trägt 31,5 % der Kosten (Beschluss des städtebaulichen Vertrages zur
Erschließung des Bebauungsplangebiets 252 in der Sitzung des Rates vom
29.09.2015, VV 271/15).
Die Gesamtkosten (Bau- und Planungskosten)
belaufen sich gemäß dem o. a. Kostenansatz voraussichtlich auf ca. 221.900,- €
(brutto). Hiervon entfallen aufgrund der oben dargestellten Kostenaufteilung
ca. 152.000,- € (brutto) auf die Stadt Eschweiler.
Entsprechende Finanzmittel werden bei dem
bei Produkt 125610101 Gemeindestraße geführtem Sachkonto 09110002 – IV16AIB016
Neue Höfe Dürwiß für das Jahr 2024 angemeldet.
Die Pflege und Unterhaltung der Platzfläche
(öffentliche Verkehrsfläche) erfolgt durch die Stadt. Hierfür werden Mittel im
Rahmen des Haushaltsaufstellungverfahren nach Fertigstellung des Platzes
voraussichtlich 2024/2025 eingebracht.
Die Durchführung der Bürgerbeteiligung
bindet Arbeitskraft im Planungsamt (A61). Für die Ingenieurleistungen
(Bauleitung und Koordination der Kanal- und Straßenbaumaßnahme sowie der
grünordnerischen Maßnahmen) wird Arbeitskraft im Tiefbauamt (A66) gebunden.