Die Verwaltung wird beauftragt, eine Verlegung des Wochenmarktes an Samstagen, an denen der Marktplatz wegen anderer Veranstaltungen nicht zur Verfügung steht, in die südliche Innenstadt zu konzeptionieren und versuchsweise umzusetzen. Das Ergebnis soll in einer Sitzung des Planungs-, Umwelt- und Bauausschusses als Tagesordnungspunkt aufgeführt und vorgestellt werden.

.

Mit Schreiben vom 28.11.2022 (s. Anlage) beantragten die Stadtratsfraktionen SPD und Bündnis 90/Die Grünen, den Wochenmarkt im Falle einer notwendigen Verlegung nicht im Bereich Indestraße vor dem Rathaus, sondern versuchsweise in der südlichen Innenstadt (z.B. Marienstraße / Bereich Vorplatz P&C) durchzuführen und die Resonanz der Marktbeschicker*innen und der Marktbesucher*innen zu beobachten. Zur Begründung wird auf das o.a. Schreiben verwiesen.

Der Wunsch der Eschweiler Wochenmarkthändler nach einer Minimierung notwendiger Marktverlegungen wird von diesen bereits seit Jahren gegenüber der Verwaltung kommuniziert. Allerdings stellt ein Marktplatz stets den Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens in einer Stadt dar. Marktplätze dienen nicht mehr ausschließlich der Versorgung; sondern sie sind auch Ort für Feste oder Veranstaltungen. Die Attraktivität des Marktplatzes Eschweiler ist nach der seinerzeit erfolgten Neugestaltung für jede Nutzungsform (z.B. Wochenmarkt, Außengastronomie, Versammlungen etc.) deutlich gestiegen; naturgemäß entstehen hierbei terminliche Konflikte, da z.B. im Falle größerer Veranstaltungen frühzeitig mit den Aufbauarbeiten (Bühne etc.) begonnen werden muss.

Gemäß Beschluss des Stadtrats vom 02.10.2001 findet der Wochenmarkt vor dem Rathaus und auf dem Bürgersteig entlang der Indestraße zwischen Peilsgasse und Wollenweberstraße statt, wenn der wöchentliche Markttag auf einen Veranstaltungstag des Weihnachtsmarktes, des Karnevalsfestes oder einer anderen durch die Stadt Eschweiler genehmigten Veranstaltung auf dem Marktplatz fällt.

Mitteilungen oder Anfragen der Verwaltung (z.B. Vorab-Information über auf dem Marktplatz stattfindende Veranstaltungen, Befragung hinsichtlich der geplanten Sperrung der Zufahrten zum Markt usw.) zum Anlass nehmend, äußerten sich im Jahr 2022 verschiedene Markthändler gegenüber der Verwaltung. Seit Mai 2022 wurden (auch unter Beteiligung der Frau Bürgermeisterin Leonhardt) zahlreiche Gespräche mit verschiedensten Markthändlern geführt. Im Ergebnis wurde von Seiten der Gewerbetreibenden dargelegt, dass jede Verlegung des Samstag-Wochenmarkts zur vorgesehenen Ausweichfläche Indestraße eine deutliche Umsatzreduzierung zur Folge hat. Erschwerend hinzu kommen Kündigungen der Teilnahme einzelner Wochenmarkthändler, die auf Nachfrage erklärten, infolge der Corona-Pandemie nicht mehr das notwendige Personal für den Betrieb des Wochenmarktstandes zur Verfügung zu haben.

Im Rahmen einer Lösungsfindung wurden die Wochenmarkthändler in den Gesprächen zu alternativen Vorschlägen für die Durchführung des Wochenmarkts bei Verlegungen befragt. Im Ergebnis wird von den Händlern die Auffassung vertreten, dass sich jede Verlegung des Wochenmarkts -unabhängig vom Standort- negativ auswirkt. Insofern wurden keine Alternativstandort-Vorschläge unterbreitet, sondern neben flankierenden Maßnahmen wie z.B. Werbemaßnahmen insbesondere um Minimierung der Wochenmarktverlegungen gebeten.

Eine von Seiten des Ordnungsamts konzeptionierte Planung für die parallele Durchführung von Wochen- und Weihnachtsmarkt (mit dem Ziel einer Partizipation der beiden Veranstaltungen und der Verhinderung der Marktverlegung) wurde von etwa drei Vierteln der Markthändler aufgrund des zusätzlichen Aufwands (Rangieren von Anhängern, Verlegung von Stromleitungen etc.) abgelehnt.

Im Jahr 2022 konnte die ursprünglich erwartete Zahl der Marktverlegungen vor das Rathaus durch verschiedene Maßnahmen (z.B. Beginn der Aufbauarbeiten für das Eschweiler Music Festival und für das Helferfest erst nach Ende des Wochenmarkts) deutlich reduziert werden. Demnach beträgt die Zahl der Marktverlegungen im aktuellen Jahr insgesamt 14 (samstags 9 Fälle und mittwochs fünf Fälle). Aufgrund der Tatsache, dass bestimmte Veranstaltungen bereits seit Jahren auf dem Eschweiler Marktplatz stattfinden, ist nach Ansicht der Verwaltung eine weitere Reduzierung von Marktverlegungstagen nicht realistisch.

Eine wie hier beantragte Konzeptionierung und versuchsweise Umsetzung an einem neuen Ausweichstandort erscheint nach Ansicht der Verwaltung durchführbar und wird aus den im Antrag dargestellten Gründen als sinnvoll angesehen. Neben der notwendigen Abstimmung mit dem Citymanagement e.V. wären allerdings von Seiten der Verwaltung auch andere Behörden bzw. Institutionen wie z.B. die Polizei, die ASEAG (Busbefahrung der Marienstraße) usw. zu beteiligen.

keine

Die Konzeption und versuchsweise Umsetzung des beantragten Vorhabens bindet Personal des Ordnungsamts; die Maßnahme ist jedoch mit dem zur Verfügung stehenden Personalressourcen umsetzbar.