Die Verwaltung wird
beauftragt, mit dem Verein für allgemeine und berufliche Weiterbildung e.V.
(VabW e.V.) die als Anlage im Entwurf beigefügte Vereinbarung abzuschließen, um
auf dieser Basis die bisher praktizierte Schulsozialarbeit an allen Eschweiler
Grundschulen sowie die Netzwerkarbeit über eine Koordinierungsstelle im
Jugendamt ab 2021 pp. fortzuführen.
Der Rat der Stadt
Eschweiler fasste nach Vorberatung der Fachausschüsse zuletzt am 18.12.2018 den
Beschluss, die Verwaltung zu beauftragen, mit dem Verein für allgemeine und
berufliche Weiterbildung e.V. (VabW e.V.) eine Vereinbarung dahingehend abzuschließen,
die Schulsozialarbeit an allen Eschweiler Grundschulen mit je einer halben
Stelle pro Schule einschließlich der erfolgten Netzwerkarbeit durch Einrichtung
einer Koordinierungsstelle mit einer halben Stelle im Jugendamt für direkt zwei
weitere Schuljahre (2019/20 und 2020/21) fortzuführen. Dies war dadurch
ermöglicht, da das Landesprogramm einmalig zur Förderung der Sozialen Arbeit an
Schulen um weitere zwei Jahre verlängert wurde.
In diesem Jahr
teilte die StädteRegion Aachen im Oktober 2020 mit, dass die Schulsozialarbeit
im Jahr 2021, wie bisher, weitergeführt werden soll und das komplette
Antragsverfahren durchlaufen werden müsse. Das Ministerium für Arbeit,
Gesundheit und Soziales NRW habe mitgeteilt, dass die Landesmittel für das am 31.12.2020
auslaufende Programm „Soziale Arbeit an Schulen im Rahmen des Bildungs- und
Teilhabepakets“ nun dauerhaft in unveränderter Höhe zur Verfügung stehe.
Wenn auch seitens
der Kommunen der Wunsch besteht, dass die Schulsozialarbeit antragsunabhängig dauerhaft
etabliert und garantiert werden soll, so
dass die beschäftigten MitarbeiterInnen nicht über Jahre auf der Grundlage von
befristeten Arbeitsverträgen agieren, hat die Verwaltung – nicht zuletzt vor
dem Hintergrund der bisher zu diesem Themenkomplex stets einstimmig erfolgten
Beschlusslage im Stadtrat - die Möglichkeit genutzt, den Förderantrag
fristgerecht zu stellen. Im Interesse sowohl einer kontinuierlichen und
erfolgreichen Aufgabenerfüllung, als auch im Sinne der eingesetzten
SchulsozialarbeiterInnen wurde mit dem VabW e.V. eine Vereinbarung erarbeitet,
die die über BUT zum Teil refinanzierten Stellen in der Schulsozialarbeit ab
dem 1.1.2021 entfristet. Bisher nutzten die MitarbeiterInnen
verständlicherweise oftmals die Gelegenheit, andere unbefristete Stellen
anzunehmen, so dass es immer wieder zu Fluktuationen kam. Da Schulsozialarbeit
zu einem großen Teil von Beziehungsarbeit lebt, wirken sich die häufigen
personellen Veränderungen nachteilig auf die Arbeit in den Schulen aus.
Beantragt wurden –
wie beim letzten Mal – Mittel in Höhe des Höchstfördersatzes von 272.664 Euro,
wohlwissend, dass eine Bewilligung in der bisher bewilligten Höhe von 142.221
Euro zu erwarten ist.
Seit 9 Jahren ist
die Schulsozialarbeit inzwischen an Eschweiler Grundschulen zunächst auf der
Grundlage einer Bundesförderung und anschließend auf der Grundlage des o.g.
Landesprogramms etabliert. Ursprünglich wurde pauschal jede Grundschule mit
einer halben Stelle bedacht, zumal diese Ausstattung von der ursprünglichen Förderung
auch abgedeckt war. Seitdem das Land die Förderung übernommen hat, wurde die
Fördersumme deutlich reduziert, so dass eine Kofinanzierung über einen
kommunalen Eigenanteil erforderlich wurde, den die Stadt seitdem trägt in Höhe
der Differenz zwischen dem über Jahre konstanten Aufwand von jährlich 347.450
Euro abzüglich der o.a. Landesförderung von 142.221 Euro =205.229 Euro. Der
Aufwand konnte allerdings nur deshalb über Jahre konstant gehalten werden, da
für das erste halbe Jahr nicht zeitgleich mit Beginn der Förderung bereits
Personal zur Verfügung stand, sondern erst z.T. später den Dienst aufnahm und
die typischen Personalfluktuationen nicht immer eine unmittelbar zeitgleiche
Wiederbesetzung erfuhren, so dass der VabW eine Rücklage bilden konnte. Diese
Rücklage wird nun im Jahr 2021 komplett aufgebraucht, so dass sich der
Jahresaufwand erheblich reduziert auf 227.000 Euro.
Inzwischen wurde von
der pauschalen Zuordnung einer halben Stelle je Grundschule in Einzelfällen
bedarfsorientiert abgewichen und Stellenzuschnitte der jeweiligen Schulgröße
angepasst, in der Summe blieb es allerdings bei der Stellenanzahl von 5,5
Stellen, die an den Eschweiler Grundschulen tätig sind. Seit dem Jahre 2016
wurde zudem eine Koordinierungsstelle eingerichtet mit einer Sozialarbeiterin,
die zu 50 % an einer Grundschule als Schulsozialarbeiterin tätig ist und zu 50
% Koordinierungsaufgaben für die Schulsozialarbeit, angesiedelt im Jugendamt,
übernimmt. Die Einrichtung dieser Netzwerkstelle und auch die Aufteilung der
Schulsozialarbeiterstellen haben sich in der Praxis bewährt und sollten so
fortgeführt werden. Die
Schulsozialarbeit wird weiterhin punktuell seitens des Landes unterstützt durch
die von dort eingesetzten sozialpädagogischen Fachkräfte in der Schuleingangsphase.
In Eschweiler erfolgte inzwischen an vier Grundschulen die Bereitstellung
jeweils einer Stelle (bisher bereits an der KGS Barbaraschule und an der EGS
und an der KGS Don Bosco und künftig an der KGS Eduard-Mörike).
Hinsichtlich der
Sinnhaftigkeit und Bedeutung der Schulsozialarbeit wird auf die diesbezüglichen
Ausführungen im Sachverhalt der Verwaltungsvorlage (VV 125/17) verwiesen, die
inhaltlich weiterhin Bestand haben.
Die Verwaltung
schlägt daher vor, den als Anlage beigefügten Vertrag erneut mit dem VabW e.V.
abzuschließen, da sich die Zusammenarbeit als sehr zielführend und kooperativ
erwiesen hat.
Für die Fortsetzung der Schulsozialarbeit an den Eschweiler Grundschulen im oben beschriebenen Umfang (rechnerisch 0,5 Stellen/Grundschule= 5,5 Stellen, Anstellung/Personalbewirtschaftung über den VabW zuzüglich der halben Koordinierungsstelle im Jugendamt) im Haushaltsjahr 2021 entsteht ausweislich der Kalkulation des VabW e.V. ein finanzieller Aufwand in Höhe von 227.000 Euro bei Auflösung der angesparten Rücklage. Die Verbuchung des Aufwandes erfolgt bei Produkt 032430101 „sonstige schulische Aufgaben“, Sachkonto 52910000 „Aufwendungen für sonstige Dienstleistungen“.
Die Deckung dieses Aufwandes erfolgt zum einen über Erträge
aus der erwarteten Landeszuwendung zur Weiterfinanzierung der Schulsozialarbeit
im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepaktes (BuT), die der Stadt für 2021 in
einer Größenordnung von voraussichtlich 142.221 € (beantragt 272.664 Euro) über die StädteRegion Aachen
zur Verfügung gestellt werden (Produkt 032430101 „Sonstige schulische
Aufgaben“, Sachkonto 41420300 „Zuweisungen von Gemeinden und
Gemeindeverbänden“). Zum anderen erbringt die Stadt als so genannte
„freiwillige Leistung“ einen Kofinanzierungsaufwand (Eigenanteil) von rund
84.780 Euro im Jahr 2021.
Der städtische Eigenanteil in den Folgejahren ab 2022 wird dann - eine Landesförderung in vorgenannter Höhe vorausgesetzt – wieder auf dem bisherigen Niveau (rund 210 T€) zu veranschlagen sein.
keine