Betreff
Ergänzungsbau OGS an der Grundschule Kinzweiler - Vorstellung der Planung-
Vorlage
051/19
Art
Beschlussfassung öffentlich

Der im Sachverhalt dargestellten Planung für den Ergänzungsbau OGS an der Grundschule Kinzweiler wird zugestimmt


Die KGS Kinzweiler ist ausweislich des Schulentwicklungsplanes (SEP) der Stadt Eschweiler zweizügig konzipiert, d.h. sie kann bis zu 8 Klassen mit jeweils 27 Kindern in der 1. Klasse und bis zu 29 Kindern in den Folgeklassen aufnehmen.

 

Ausweislich der aktuellen SEP-Fortschreibung aus 2018 ist im Prognosezeitraum (2019  bis zum Schuljahr 2023/24) bis einschließlich Schuljahr 2021/22 nur mit der Bildung von jährlich 7 Klassen zu rechnen. Dies liegt  daran, dass im Schuljahr 2018/19 einmalig nur eine Eingangsklasse zustande gekommen ist und sich diese einzügige Jahrgangsstufe bis zum Schuljahr 2021/22 durchzieht. Ab dem Schuljahr 2022/23 ist laut aktueller Fortschreibung der Schülerzahlen wiederum mit einer Auslastung der Zweizügigkeit zu rechnen, somit mit insgesamt 8 Klassen und max. ca. 190 Schülerinnen und Schülern.

 

Bisher ist die OGS- Nachfrage in Kinzweiler – wie auch an allen anderen Offenen Ganztagsgrundschulen -  kontinuierlich angestiegen. Im laufenden Schuljahr 2018/19 sind 90  Kinder in der OGS angemeldet. Zudem gibt es 25 Plätze für die Vormittagsbetreuung, so dass in der Mittagszeit und an Brückentagen insgesamt bis zu 130 Kinder zu betreuen sind. Es gibt kein vorgegebenes Raumprogramm für Schulen, so dass es auch an vorgegebenen räumlichen Standards fehlt. In Anlehnung an das ehemalige staatliche Raumprogramm sind die Schulen in Eschweiler bisher räumlich bemessen. Dabei wurde für eine zweizügige Grundschule ein Bedarf  von 8 Klassenräumen und 2 Mehrzweckräumen unterstellt. Für den Ganztagsbereich gab es grobe Empfehlungen von 90 qm an Betreuungsräumen für 2 Gruppen zuzüglich 1 m² je Schüler für die Ganztagsbereiche (Speiseraum, Aufenthaltsräume, pp.).

Die beiden ursprünglich als Mehrzweckräume vorwiegend für den unterrichtlichen Bereich eingerichteten Räume wurden bereits aufgrund der großen OGS-Nachfrage als Speiseraum und zur OGS-Nutzung frei gegeben. Insofern fehlen der Schule sowohl für den Unterricht als auch für die OGS nachgewiesenermaßen Räume.

 

Ausgehend von einer Gruppenstärke von 25 Kindern müssten nach dem aktuellen Raumkonzept der Schule 5 Gruppenräume vorhanden sein. Tatsächlich gibt es 2 Betreuungsräume (einen mit 35 qm und einen mit 77 qm) und eine Mensa, die vor Jahren in einem ehemaligen Mehrzweckraum entstanden ist (77 qm).

 

Vor diesem Hintergrund wird langfristig von einem Bedarf in Höhe von 3 Gruppenräumen à ca. 65 qm ausgegangen. Darüber hinaus sollte ein Büro geschaffen werden für die OGS-Koordinatorin, die sich bisher ein Büro mit der Schulsozialarbeiterin teilt. Dies ist auch aus Datenschutzgründen kein optimaler Zustand.

 

In Abstimmung mit der Schulleitung und OGS-Koordinatorin vor Ort wurde ein daraufhin erstellter Planungsentwurf entwickelt, der nachhaltig – auch mit Blick auf den zu erwartenden Anspruch auf einen OGS-Platz ab 2025 – die zu erwartende noch weiterhin ansteigende Nachfrage decken wird. Dabei wurde bereits im Vorgriff auf noch zu erstellende neue pädagogische Konzepte und damit einhergehende Raumkonzepte berücksichtigt, dass alle Räume einer Schule multifunktional genutzt werden können müssen, so dass es keine strikte Trennung von OGS-Räumen und Unterrichtsräumen geben soll.

 

Die nun geplante Erweiterung bietet durch die mit dem Erweiterungsbau einhergehende Schließung des Durchgangs zum Schulhof auch den Vorteil, dass der Schulhof künftig verschlossen werden kann und dem bisher – vor allem in den Sommermonaten – festzustellenden widerrechtlichen Betreten des Schulhofes  besser und nachhaltig Einhalt geboten werden kann.

 

Der Umbau einer Schule unterliegt gem. § 65 i.V.m. § 76 Schulgesetz (SchulG NRW) der Mitwirkung. Die Schule (Schulkonferenz) ist danach vom Schulträger rechtzeitig zu beteiligen. Wenngleich die Entwurfsplanung in Abstimmung mit Schulleitung und OGS-Koordinatorin erfolgt ist, wurde die Planung nun erneut in der Schulkonferenz zur Zustimmung übersandt. Die Schulkonferenz hat am 6.3.2019 einstimmig der vorgelegten Planung des Erweiterungsbaus zugestimmt.

 

Baulich sind die nachfolgenden Maßnahmen geplant:

 

Für den OGS-Betrieb wurde der Bedarf von einem Büro und 3 zusätzlichen Gruppenräumen, davon einer mit

Küchenzeile, angemeldet. Der Mensa-Betrieb verbleibt jedoch unverändert im Bestandsgebäude.

 

Die Eingangsüberdachung einschl. der Betonwandscheiben im Zugangsbereich sowie die Satteldachkonstruktion auf den Umkleiden der Turnhalle werden zurückgebaut.

Der Umkleide- und Toilettenbereich wird mittels einer Leichtbaukonstruktion (Holz oder Stahl) um ein Geschoss aufgestockt. Zwischen diesem nun aufgestockten Bereich und dem bestehenden Schulgebäude erfolgt ein Lückenschluss in Form eines Foyers und einer Pausenüberdachung.

 

Über einen Windfang wird das zweigeschossige, lichtdurchflutete Foyer erschlossen.

Von dort aus erfolgt der Zugang zur bestehenden Schule und zur Turnhalle.

Im Erdgeschoss des Foyers wird der Abendzugang zur Turnhalle für den Vereinssport nach Schulschluss abgeteilt.

Der Flur der Turnhalle erhält eine neue Türanlage zur Trennung von Vereins- und Schulsport.

 

Im Foyer wird unterhalb der Treppe zum Obergeschoss ein Abstellraum vorgesehen.

Die Schule erhält im Foyer ein behindertengerechtes WC mit Zugang vom Flur der Turnhalle aus.

Vom Foyer aus ist über einen weiteren Windfang eine vorgelagerte Pausenüberdachung bzw. der Schulhof zu erreichen.

 

Die Pausenüberdachung in Leichtbauweise (Holz/ Stahl) erhält Lichtkuppeln zur zusätzlichen Belichtung.

Eine Treppe führt vom Foyer in das Obergeschoss.

Dort befinden sich 3 Gruppenräume der OGS, 1 Büro und 1 Putzmittelraum. Der große Gruppenraum erhält wunschgemäß eine Küchenzeile.

 

Zur Entfluchtung des Obergeschosses ist eine außenliegende Stahl-Fluchttreppenanlage vorgesehen.

 

Die Planung wurde sowohl brandschutztechnisch als auch statisch vorgeprüft und ist im Grundsatz so umsetzbar.

 

Für den Rückbau der alten Pausenhalle sowie der ehemaligen Überdachungen und für die Erstellung der OGS inkl. Nebenkosten sind in Summe 1,5 Millionen Euro vorgesehen und genehmigt.

 

Flächen:

 

Nutzfläche Erdgeschoss:          125 m²

Nutzfläche Obergeschoss :       260 m²

 

Gesamtnutzfläche  EG u. OG:   385 m²

 

Kubatur:

 

Foyer 2-geschossiger Teil =                  930 m³

Foyer 1-geschossiger Teil =                  110 m³ 

Aufstockung:                                       1.120 m³

Kubatur gesamt, gerundet:                    2.160 m³


Für die Maßnahme sind unter Produkt-Nr. 01 111 1203 – Technisches Gebäudemanagement-, Investitions- Nr.  IV19AIB021 insgesamt Mittel in Höhe von 1.500.000,00 € vorgesehen (750.000,00 € für 2019 und 750.000,00 € für 2020). Nach der letzten Kostenschätzung ist die Maßnahme mit diesem Betrag zu realisieren.

 

Unter Produkt 03 211 01 01 – Grundschulen -, Investitions-Nr. IV 00 BGA 012 sind in 2020 38.000 Euro für die Einrichtung der Räume mit Möbeln vorzusehen.


Die Abwicklung soll durch das Büro Architektur Galerie Greven in Verbindung mit dem Hochbauamt – Technisches Gebäudemanagement – erfolgen.