Die Verwaltung wird
beauftragt, in Weisweiler, im Bereich „Auf dem Driesch“ und unmittelbar vor der
Kath. Grundschule Dürwiß, auf der Konrad-Adenauer-Straße - wie im Sachverhalt
dieser Verwaltungsvorlage näher bezeichnet - Elternhaltestellen einzurichten
und nach einem Zeitraum von ca. einem Jahr einen Bericht über die gemachten Erfahrungen
vorzulegen.
Mit dem als Anlage
1 dieser Verwaltungsvorlage beigefügten Schreiben vom 13.09.2014 wurde die
Verwaltung von der SPD-Stadtratsfraktion um Prüfung gebeten, ob die Einrichtung
von sog. Elternhaltestellen zunächst an ein bis zwei Schulen in Eschweiler
umsetzbar wäre. Dabei wurde auf einen in Aachen durchgeführten Modellversuch
hierzu verwiesen.
Elterliche Hol- und
Bringdienste mit dem Auto tragen seit Jahren zu einem erheblichen Teil zur
morgendlichen und mittäglichen Verkehrsbelastung im Umfeld der Schulen bei.
Nicht zuletzt belasten sie auch die Umwelt und gefährden die Kinder, die zu
Fuß, mit dem Fahrrad oder anderen Fahrzeugen zur Schule kommen. Obwohl auch
Mediziner immer wieder darauf hinweisen, dass der morgendliche Fußweg zur
Schule gesundheits- und konzentrationsfördernd ist, werden selbst Kinder, die
fußläufig 10- 15 Minuten von der Schule entfernt wohnen, von den Eltern zur
Schule gefahren. Dieses Phänomen ist kein Eschweiler-typisches, sondern
allerorts vorzufinden.
In Eschweiler
ergehen zu jedem Schulbeginn Hinweisschreiben an die Eltern zumindest aller
Grundschüler, mit dem sie aufgefordert werden, ihre Kinder – wenn möglich - zu
Fuß (in Gruppen) zur Schule zu schicken; die fahrenden Eltern werden gebeten,
nicht unmittelbar vor der Schule zu parken und die Verkehrsordnung zu beachten.
Darüber hinaus sind die Verkehrspolizisten ständig im Stadtgebiet an allen Grundschulen präsent,
um Eltern und Kinder auf die durch die parkenden und verkehrswidrig haltenden
Autos verursachten Gefahren hinzuweisen. Es werden Schulungen
(Bordsteintraining, Verkehrserziehung) in Kindergärten und Schulen
durchgeführt, im Rahmen derer auch die städtische Jugendverkehrsschule besucht
wird. Dennoch ist das Problem letztlich nicht in den Griff zu bekommen, sondern
nur mal temporär zu mildern. Gerade in der dunklen und nassen Jahreszeit wird
noch verstärkter auf das Auto zurückgegriffen.
Vor diesem
Hintergrund ist die Idee entstanden, Elternhaltestellen einzurichten, an denen
Eltern ihre Kinder gefahrlos aus- und einsteigen lassen können und von wo aus
die Kinder in einer fußläufigen Entfernung von 5-10 Minuten die Schule erreichen
können. In Aachen wurde dazu folgendes Anforderungsprofil erstellt:
-
Fußwegentfernung
von 5-10 Minuten zur Schule mit einem
sicheren Restschulweg
-
Die
Kinder sollen von dort aus zunächst von Eltern begleitet werden und lernen, den
verbleibenden Schulweg sicher in einer Gruppe von Kindern zu gehen. Die
Begleitung sollte schrittweise zurückgenommen werden.
-
Die
Standorte sollten idealerweise an Hauptlaufrouten von Gehgemeinschaften liegen.
-
Die
Standorte sollten möglichst so gewählt werden, dass sensible Wohnbereiche nicht
zusätzlich belastet werden.
-
Möglichst
in Bereichen mit wenig Parkdruck und Fremdverkehr, sodass eine Freihaltung
mittelfristig mit überschaubarem Überwachungsaufwand sichergestellt werden
kann.
-
Konkurrenz
mit Bewohnerparken sollte vermieden werden.
-
Wendefahrten
sollten möglichst vermieden werden.
Wie bereits in der
von der Verwaltung mit Schreiben vom 17.11.2014 an den Antragsteller ergangenen
Zwischennachricht ausgeführt, ist die im Antrag angesprochene Initiative
insbesondere im Interesse der Sicherheit der Schulkinder aus Sicht der
Verwaltung sehr zu begrüßen und wurde im Rahmen einer Schulleiterkonferenz mit
allen Schulleiterinnen und -leitern der in Eschweiler bestehenden Schulen im
November 2014 besprochen.
Das Anforderungsprofil
an eine solche Regelung ist an den weiterführenden Schulen ungleich höher als
an Grundschulen, da einerseits die Schüler zum Teil schon so alt sind, dass sie
selbst mit einem Fahrzeug zur Schule kommen und daher von den Schülern ein
deutlich verkehrssichereres Verhalten zu erwarten ist als von Grundschülern,
andererseits die Schülerzahl insgesamt so hoch ist, dass auch die Anzahl der
Eltern im Fahrdienst noch schwerer zu händeln ist. Vor diesem Hintergrund wurde
seitens der Verwaltung vorgeschlagen, zunächst als Pilotprojekt an zwei
Grundschulen die Einrichtung von Elternhaltestellen vorzusehen.
Im Einvernehmen mit
den Schulleitungen aller Schulen wurden die örtlichen, städtebaulichen und
verkehrlichen Verhältnisse in Weisweiler und in Dürwiß in der Nähe der
Grundschulen als geeignete Standorte erachtet.
Konkret soll in
Weisweiler im Bereich des Parkplatzes gegenüber Auf dem Driesch 75
(ehemaliges Schwimmbad) die linkseitig gelegenen Schrägparkplätze mit VZ 286-10
bzw. VZ 286-20 (eingeschränktes Halteverbot) mit Zusatzzeichen
„Elternhaltestelle“ und ZZ 1042-33 („Mo.-Fr. 7-16 h“) ausgeschildert werden,
siehe Anlage 2. Gegenüber der Einfahrt des Parkplatzes Höhe
Hausnummer 73 soll ein entsprechendes Verkehrszeichen „Elternhaltestelle“ angebracht werden.
Bisher kam es im
Bereich des Wendehammers vor der GGS Weisweiler regelmäßig zu Bring- und
Abholzeiten zu unübersichtlichen und teils gefährlichen Situationen, da hier
die Eltern ihre Kinder aussteigen ließen und dadurch den Wendehammer zuparkten
und die Fahrbahn blockierten. Zur Vermeidung dieser angespannten Verkehrssituation
soll auf dem Parkplatz mit der sog. Elternhaltestelle ein Verkehrsraum
geschaffen werden, in dem die Schulkinder gefahrlos ein –und aussteigen können
und der Verkehr nicht dadurch behindert wird. Die Kinder können auf der
Straßenseite, wo sie ein –oder aussteigen auch problemlos über den Bürgersteig
auf gleicher Straßenseite gefahrlos zur Schule gehen bzw. von der Schule zur
Haltestelle kommen. Der Fußweg beträgt höchstens 5 Minuten.
Von dieser
Elternhaltestelle würde nicht nur die Grundschule, sondern auch die Kindertagesstätte
profitieren, die unmittelbar neben der Grundschule liegt. Daher soll auch den
Eltern der Kindergartenkinder das Angebot unterbreitet werden, ausschließlich
die Haltestelle zum Holen und Bringen ihrer Kinder zu nutzen.
Darüber hinaus hatte
die Schulleitung der KGS Dürwiß den Wunsch, dort eine
Elternhaltestelle zu errichten. Die örtlichen Gegebenheiten dort waren ungleich
schwieriger als in Weisweiler, weil die Eltern ihre Kinder dort von zwei Seiten
zur Schule bringen, einmal über die Nagelschmiedstraße und einmal über die
Konrad-Adenauer-Straße. Die örtlichen verkehrlichen Verhältnisse an der
Nagelschmiedstraße lassen die Einrichtung einer Elternhaltestelle ohne
Beeinträchtigung anderer Verkehrsteilnehmer oder des Wendehammers, der für die
Feuerwehr zwingend frei zu halten ist, nicht zu. Auf der Konrad-Adenauer-Straße
befindet sich allerdings unmittelbar vor dem Schulgrundstück eine lange
Busbucht, die im hinteren Teil in eine Elternhaltestelle umgewidmet werden
könnte. Darüber hinaus bestehen zurzeit noch Parkplätze vor der ehemaligen
Hauptschule Dürwiß, die ebenfalls zumindest vorübergehend noch von den
Grundschuleltern genutzt werden könnten, bis das Gebäude einer anderen Nutzung
zugeführt wird. Die Verwaltung schlägt daher vor, in diesem Bereich ebenfalls
Elternhaltestellen einzurichten.
An beiden
Grundschulen und der BKJ- Kindertageseinrichtung Auf dem Driesch soll bei
Einrichtung der Elternhaltestellen durch gezielte Informationen an die Eltern
und darüber hinausgehende Öffentlichkeitsarbeit darauf hingewirkt werden, dass
die Elternhaltestellen auch im Interesse und zum Wohle der Kinder und sonstigen
Verkehrsteilnehmer intensiv genutzt werden.
Die Verwaltung
schlägt ferner vor, nach Ablauf eines Erprobungszeitraumes von etwa einem Jahr
über die bis dahin gemachten Erfahrungen zu berichten.
keine
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