Der Sachverhalt wird zur Kenntnis genommen.
Die
Stadt Eschweiler führt gemeinsam mit ihrem Partner OIKOS VoG aus Eupen das
Projekt „PSYSOC Netzwerk Psycho-soziale Versorgung in der Euregio Maas-Rhein“
durch. Das Projekt wird im Rahmen des Interreg-IV-Programms/“People-to-People“
durch die Euregio Maas-Rhein im Zeitraum 1. Oktober 2014 - 30. April 2015 gefördert.
Der
Partner OIKOS VoG im Projekt PSYSOC ist ein Verein ohne Erwerbszweck in Eupen,
dessen Mitglieder seit mehr als 20 Jahren für eine Verbesserung der Situation
von Jugendlichen, Jungen Erwachsenen und Familien in der Deutschsprachigen
Gemeinschaft arbeiten. Mitglieder und Kooperationspartner von OIKOS VoG
arbeiten auch im von der Stadt Eschweiler getragenen Projekt MINT Mobility and
Integration Europe 2020 mit.
Die Stadt Eschweiler setzt mit diesem Projekt ihre
Bemühungen fort, die Infrastruktur für eine zielgruppengerechte psychische und soziale Versorgung zu sichern
und zu verbessern. U.a. wurden und werden dazu auch verschiedene Projekte von
der Stadt Eschweiler bzw. unter Beteiligung der Stadt Eschweiler – z.B. das
Projekt XENOS-ZIRQEL – durchgeführt. Besondere Bedarfe im Bereich der
psycho-sozialen Versorgung bestehen insbesondere bei älteren Menschen mit
Migrationsgeschichte. Eschweiler muss darüber hinaus als Standort der
Bundespolizei zukünftig auch mit einem wachsenden Bedarf an qualifizierter
psychosozialer Versorgung insbesondere von jungen vielfach traumatisierten
Flüchtlingen rechnen. Auch die demografischen Veränderungen und eine wachsende
Zahl von Menschen mit demenziellen Erkrankungen und Veränderungen stellen neue
und wachsende Anforderungen an die Versorgungssysteme der Stadt und der Region.
Die psychosozialen Belastungen am Arbeitsplatz nehmen zu und sind inzwischen
ein wesentlicher Faktor für die Entstehung von psychischen Erkrankungen. Die
Sicherung einer bedarfsgerechten Infrastruktur zur medizinischen, psychologischen
und sozialen Versorgung der Bevölkerung gehört somit unbedingt zu den Aufgaben
einer modernen Kommune.
In den letzten Jahrzehnten ist darüber hinaus der Bereich
der gesundheitlichen und sozialen Versorgung auch zu einem wichtigen Erwerbs-
und Wirtschaftsbereich in Eschweiler geworden. Die Stadt Eschweiler ist durch
zahlreiche Einrichtungen – u.a. St. Antonius Hospital, Röher Parkklinik,
Senioreneinrichtungen, Beratungsstellen etc. - in diesem Bereich weit über die
Grenzen der Stadt und der StädteRegion hinaus als ein Zentrum in diesem
Aufgabenbereich bekannt.
Um auch in Zukunft eine bedarfsgerechte Versorgung anbieten
zu können, gilt es, die Fachlichkeit von Einrichtungen in diesem Feld weiter zu
stärken und durch eine stärkere Vernetzung Angebote und Dienstleistungen in
diesem Sektor zukunftsgerecht weiter zu optimieren. Für Eschweiler als Stadt in
der Euregio Maas-Rhein (EMR) bedeutet dies auch, Erfahrungen, Erkenntnisse und
„gute Praxen“ zur Optimierung der psycho-sozialen Versorgung in den belgischen
und niederländischen Regionen und Kommunen für die eigene Praxis einzubeziehen.
Bislang fehlt jedoch ein
euregioweites Lern- und Entwicklungsnetzwerk im Bereich der psycho-sozialen
Versorgung in der Euregio Maas-Rhein. Zwar existieren Kooperationen z.T. in den
Mitgliedsregionen der EMR und grenzüberschreitende Kooperationen zwischen
einzelnen Einrichtungen, ein grenzüberschreitendes Netzwerk mit einer möglichst
großen Zahl von Einrichtungen, Organisationen, Unternehmen und Beschäftigten im
Bereich der psycho-sozialen Versorgung und Betreuung als Lern- und
Entwicklungsallianz fehlt jedoch.
Mit dem Projekt PSYSOC hat die
Stadt Eschweiler gemeinsam mit weiteren Partnern – der RWTH Aachen, der Röher
Parkklinik, dem Förderverein für die Rehabilitation Psychisch Kranker und
Behinderter, der EUSOEC EWIV Dr. Joußen und Kollegen auf der deutschen Seite
und dem Partner OIKOS VoG in (B) Eupen – die Aufgabe übernommen, ein solches Netzwerk von
Einrichtungen/Organisationen/Unternehmen/Beschäftigten im Bereich der
psycho-sozialen Versorgung und Betreuung in der Euregio Maas-Rhein aufzubauen.
Aufgaben dieses Netzwerkes sind
n die Mobilisierung der
Kooperation zwischen den Einrichtungen/ Organisationen/
Unternehmen/Beschäftigten in diesem Handlungsfeld in der Euregio Maas-Rhein,
n Verbesserung der kommunalen
Angebote im Bereich der sozialen Daseinsvorsorge für die Menschen in der EMR;
n
die Definition und Bestimmung von verschiedenen notwendigen
Versorgungs- und Interventionsebenen zur psychischen und sozialen Versorgung im
kleinstädtischen und ländlichen Raum,
n
die Entwicklung von Modellen und „guten Praxen“ für eine
zukünftige (kleinräumige) psycho-soziale Versorgung von Bewohnerinnen und
Bewohnern in kleineren und mittelgroßen Städten und Gemeinden und deren Umland
in der EUREGIO Maas-Rhein,
n
die Aktivierung von Kooperationspotentialen zwischen
Nachbarstädten und –gemeinden sowie Einrichtungen und Organisationen in diesen
Städten und Gemeinde zur grenzüberschreitenden Nutzung von Synergien bei der
Optimierung der psycho-sozialen Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner der
Euregio Maas-Rhein,
n
der Ausbau grenzüberschreitender Angebote zur psycho-sozialen
Versorgung für Menschen mit psychischen und sozialen Problemen,
n
der Ausbau der Kooperation zwischen Einrichtungen/
Organisationen/Unternehmen/ Beschäftigten in diesem Handlungsfeld in der
Euregio Maas-Rhein,
n
die Einrichtung einer “Lernallianz” von
Einrichtungen/Organisationen/Unternehmen/ Selbstständigen/Beschäftigten in
diesem Handlungsfeld in Bezug auf in den Mitgliedsregionen der EMR und den beteiligten
Ländern erfolgreich praktizierten Therapieansätzen und Interventionen – von
„best practices“ lernen -,
n
die inhaltliche Arbeit in fachbezogenen Arbeitsgruppen zur
Entwicklung innovativer Instrumente und Methoden zur Ergänzung notwendiger
Arbeitsfelder,
n
die Entwicklung und Verbesserung im Bereich der prozessbezogenen
Diagnostik,
n
die Identifizierung, Analyse und Weiterentwicklung von innovativen
Angeboten und Projekten insbesondere für die psycho-soziale Versorgung und
Betreuung von Menschen mit Migrationshintergrund, für dementiell erkrankte
Menschen und für Menschen mit psycho-sozialen Problemen in der Arbeitswelt,
n
die Akquisition von Forschungs- und Entwicklungsmitteln zur
bedarfsgerechten Entwicklung von innovativen Ansätzen in der psychischen und
sozialen Betreuung,
n
die Entwicklung von Projekten und Strukturen, die eine dauerhafte
Fortführung der Arbeit des Netzwerkes und der angesiedelten Arbeitsgruppen
ermöglichen.
Zur Erreichung der Ziele des
Projektes wurden bislang folgende Aktivitäten durchgeführt:
m Durchführung eines ersten
euregionalen PSYSOC-Netzwerktreffens unter Beteiligung von
39-Repräsentanten aus dem Bereich „Psycho-Soziale Versorgung“ in der Euregio
Maas-Rhein
m Einrichtung von drei PSYSOC-Arbeitsgruppen
zu den Themenbereichen „Psycho-soziale Versorgung und ältere Menschen“,
„Psycho-soziale Versorgung und Arbeitswelt“ sowie „Psycho-soziale Versorgung
und Zuwanderung“
m
Durchführung erster PSYSOC-Arbeitsgruppensitzungen und Aufstellung des
Arbeitsprogramms für 2015
m
Durchführung der 1. Euregionalen PSYSOC-Konferenz am 12. März 2015 in
Eschweiler unter Beteiligung von 30 Repräsentanten von Einrichtungen aus dem
Bereich „Psycho-soziale Versorgung“ aus der Euregio Maas-Rhein.
Zurzeit werden in allen
Mitgliedsregionen der Euregio Maas-Rhein weitere Einrichtungen und
Organisationen über den Gründerkreis hinaus über die Arbeit des Netzwerkes
informiert und zur Mitarbeit eingeladen.
Das Netzwerk PSYSOC und seine
Arbeitsgruppen werden ihre Arbeit auch nach dem Auslaufen der Förderphase
fortsetzen. Die Arbeit und Ergebnisse des Projektes werden auf der Webseite www.psysoc.eu dokumentiert.
Gesamtfördersumme PSYSOC 18.000,00 €
Gefördert zu 50% durch INTERREG IV-A Euregio Maas-Rhein
Project
„PEOPLE TO PEOPLE: 9.000,00 €
Projektpersonal
Stadt Eschweiler:
9.000,00 €
keine