Betreff
Bericht zur Schulsozialarbeit
Vorlage
337/18
Art
Kenntnisgabe öffentlich

Der Sachverhalt wird zur Kenntnis genommen.

 


Schulsozialarbeit ist ein Handlungsfeld der Sozialen Arbeit, das ein breites Angebot der Kinder- und Jugendhilfe direkt am Ort Schule anbieten kann. Vor dem Hintergrund der Ganztagsschulentwicklung verbringen Kinder und Jugendliche viel Zeit in der Schule. Schule gehört zur Lebenswelt für Kinder und Jugendliche und es wird zunehmend deutlich, dass Schule dem Erziehungs- und Bildungsauftrag nicht alleine nachkommen kann.

 

Das Ziel von Schulsozialarbeit ist es, individuelle und gesellschaftliche Benachteiligungen durch sozialpädagogische Maßnahmen auszugleichen. Schulsozialarbeit unterstützt Kinder und Jugendliche im System Schule bei der Verbesserung ihrer Lern- und Lebenssituationen und dient somit der Chancengerechtigkeit von Kindern und Jugendlichen.

 

Die Fachkräfte für Schulsozialarbeit arbeiten bei konkreten Schwierigkeiten und Konflikten mit den Lehrkräften, der Schulleitung und an den Grundschulen auch mit den MitarbeiterInnen des Offenen Ganztages zusammen. Bei Bedarf stellen sie den Kontakt für die Unterstützung durch weitere Institutionen wie z.B. dem Träger der öffentlichen Jugendhilfe, verschiedenen Beratungsstellen oder Freizeiteinrichtungen her.

 

Schulsozialarbeit hat zudem die große Chance nicht nur intervenierend, sondern auch präventiv zu wirken, Beeinträchtigungen und Benachteiligungen rechtzeitig zu erkennen sowie mit den Eltern sehr zeitnah in Kontakt zu kommen, um frühzeitig weitere Hilfen zu vermitteln. Sie ist somit auch ein wichtiger Baustein in der Eschweiler Präventionskette.

 

Die aktuelle Landschaft der Schulsozialarbeit in Eschweiler ist in Bezug auf Trägerschaften, Dienst- und Fachaufsicht sowie Finanzierungen unterschiedlich geprägt.

 

Dieser gewachsene Status Quo steht einem gelingenden Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen nicht entgegen, er bedarf jedoch in der Gesamtverantwortung eines gemeinsamen kommunalen Verständnisses.

 

Um dieses gemeinsame Verständnis zu entwickeln, ist Frau Kohlen seit dem 01.10.2015 als Koordinatorin für die kommunale Schulsozialarbeit im Jugendamt tätig und in dieser Tätigkeit auch für die Vernetzung der Fachkräfte sowie den Informationsaustausch zuständig.

 

Als einen wesentlichen Schritt für die Entwicklung der Schulsozialarbeit hat die Verwaltung nach Abstimmung mit allen Akteuren aus Schule und Jugendhilfe ein gemeinsames schulform- und trägerübergreifendes Rahmenkonzept für die Schulsozialarbeit erarbeitet, das in den zuständigen Fachausschüssen 2016 beschlossen wurde. (vgl. VV 062/16)

 

Ziel ist es, durch das kommunale Rahmenkonzept ein gemeinsames Aufgabenverständnis und eine Grundlage für die weitere Qualitätsentwicklung zu schaffen. Konkret beschreibt das Konzept folgende Merkmale für das gemeinsame Verständnis von Schulsozialarbeit in Eschweiler:

 

Schulsozialarbeit

·           ist ein Angebot der Jugendhilfe

·           richtet sich an alle Kinder und Jugendliche, besonders an Bildungsbenachteiligte

·           fördert Chancengleichheit

·           muss kontinuierlich in der Schule präsent sein

·           findet in Kooperation von Schule und Jugendhilfe statt

·           wird durch sozialpädagogische Fachkräfte erbracht

·           bringt sozialpädagogische Grundsätze, Methoden und Kompetenzen in die Schule ein

·           trägt zu einer schülerfreundlichen Umwelt bei

 

Das Aufgabenfeld der sozialen Arbeit in der Schule befindet sich dabei stetig im Wandel. Es gilt daher regelmäßig zu überprüfen, ob sich maßgebliche Veränderungen ergeben haben und ob das Konzept ggf. entsprechend angepasst und fortgeschrieben werden muss.

 


Eine Veränderung in der Landschaft der Schulsozialarbeit hat sich in Eschweiler durch die zwei zusätzlichen Stellen im Landesdienst für multiprofessionelle Teams zur Integration durch Bildung für neu zugewanderte SchülerInnen an den weiterführenden Schulen in Eschweiler ergeben. Für die Schulsozialarbeit ist die Integration zugezogener SchülerInnen zwar keine neue Aufgabe, aber durch den großen Flüchtlingszustrom und die hohe Anzahl haben sich dennoch besondere Herausforderungen ergeben. Das kommunale Rahmenkonzept bietet aber auch für die Schulsozialarbeit mit dieser Zielgruppe eine gute Grundlage.

 

Im September 2018 wurden alle SchulsozialarbeiterInnen befragt, ob sich zwischenzeitlich aus ihrer Sicht Ergänzungen oder Änderungen für das Konzept ergeben haben, die eine Anpassung erforderlich machen. Dies ist jedoch derzeit nicht notwendig.

 

Das Konzept stellt somit nach wie vor für alle sieben Schulformen in Eschweiler den breiten Fächer an Zielgruppen, Themen und Handlungsfeldern der Schulsozialarbeit für die tägliche Arbeit dar und hat sich als Basis für das gemeinsame Aufgabenverständnis bewährt.

 

Es beschreibt das gesamte Spektrum von Zielen, Aufgaben und Methoden der Schulsozialarbeit als ein sozialpädagogisches Angebot im Lern- und Lebensort Schule.

 

Grundsätzlich besteht die fachliche Aufgabenpalette der Schulsozialarbeit aus folgenden Teilbereichen:

·      Beratung, insbesondere in schwierigen - persönlichen -Lebenslagen

·      Soziales Lernen, Konfliktbewältigung und Prävention

·      Umgang mit Schulverweigern

·      Unterstützung bei Lernschwierigkeiten

·      Mitgestaltung von Übergängen an wesentlichen Schnittstellen

·      Bildungsangebote und Freizeitgelegenheiten

·      Partizipation lernen und fördern

·      Netzwerkarbeit und Kooperation

 

Zu den Methoden der Schulsozialarbeit zählen:

·      Beratung

·      Einzelfallhilfe

·      Sozialpädagogische Gruppenarbeit

·      Offene Angebote

·      Vermittlung in Konfliktsituationen

·      Vernetzung und Gemeinwesenarbeit

 

Da die Bedingungen an den einzelnen Schulen (wie Schulform, Zusammensetzung der Schülerschaft, Größe der Schule, Besonderheiten des Stadtteils, Ausstattung) unterschiedlich sind, ist auch die konkrete Ausgestaltung der Schulsozialarbeit an den einzelnen Schulen unterschiedlich. Um dem individuellen Bedarf im Rahmen der vorhandenen Ressourcen möglichst passgenau und realisierbar zu begegnen, sucht jede Schule die geeigneten Angebote und Methoden bedarfsorientiert aus und setzt Schwerpunkte für das Aufgabenfeld der Schulsozialarbeit.

 

Seit Einführung des Konzeptes ist es im Bereich der Grundschulen aus unterschiedlichen Gründen zu einigen Personalveränderungen gekommen, so dass sich neue Fachkräfte an den Schulen einarbeiten mussten. In der Begleitung der neuen Fachkräfte hat sich das Konzept ebenfalls bewährt und ist als Orientierung sowie als eine Art „Einarbeitungsleitfaden“ hilfreich. Es ermöglicht den neuen Fachkräften Klarheit im Hinblick auf die eigene Rolle, Aufgaben und das Selbstverständnis der Schulsozialarbeit in Eschweiler und benennt z.B. mögliche Kooperationspartner. Die Liste aller SchulsozialarbeiterInnen wird regelmäßig an die Veränderungen angepasst und steht auf der Internetseite der Stadt Eschweiler unter dem Anliegen „Schulsozialarbeit“ zum Download zur Verfügung. (Anlage 1)

 


Kooperation und Vernetzung

Zu den unerlässlichen Gelingensfaktoren für die Schulsozialarbeit zählt die Gestaltung von Kooperationen und tragfähigen Netzwerken. Gute Vernetzung ist ein wesentliches Qualitätsmerkmal in der Schulsozialarbeit.

 

Die Koordination der Schulsozialarbeit fördert den Informationsfluss und die Kooperation der SchulsozialarbeiterInnen untereinander sowie den fachlichen Austausch mit den sozialen Diensten und Fachstellen. Da die Vernetzung der Eschweiler SchulsozialarbeiterInnen schon eine lange Tradition hat, kann sie dabei auf langjährig gewachsene und tragfähige Kooperationsstrukturen zurückgreifen.

 

Viermal im Jahr organisiert die Koordination gemeinsam mit dem stellvertretendem Leiter der Sozialen Dienste den kommunalen Arbeitskreis Kooperation Schule und Jugendhilfe. Ihm gehören alle SchulsozialarbeiterInnen, LehrerInnen verschiedener Schulformen, die Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche sowie MitarbeiterInnen unterschiedlicher Abteilungen des Jugendamtes an.

 

Diese Netzwerkarbeit fördert frühzeitige Hilfen und sichert tragfähige Kooperationsstrukturen. Die  Kooperation im Einzelfall wird so erheblich erleichtert. Neue Fachkräfte werden durch die Teilnahme am Arbeitskreis schnell in die Eschweiler Netzwerkstrukturen eingeführt und lernen die einzelnen Fachkräfte und Akteure persönlich kennen.

 

Der Arbeitskreis dient darüber hinaus der Reflexion über die Kooperation zwischen dem Jugendamt und den Schulen und dem Austausch von Informationen und Fachwissen. Wichtige Informationen können so in die Schulen bzw. zum Jugendamt transferiert werden.

 

Die Themen legt der Arbeitskreis entsprechend dem festgestellten kommunalen Bedarf und im Hinblick auf eine möglichst vielfältige Förderung und Unterstützung fest. Weitere Akteure und Kooperationspartner werden zu bestimmten Arbeitsschwerpunkten eingebunden und somit ein erster Kontakt hergestellt.

 

Folgende Themen mit unterschiedlichen Referenten stellten die Schwerpunkte seit Einführung des kommunalen Rahmenkonzeptes dar und verdeutlichen zugleich die zahlreichen Themen- und Handlungsfelder der Sozialen Arbeit an den Eschweiler Schulen:

 

·      Informationen zur Fachstelle Sexueller Missbrauch, Präventionsprojekt „Kinder stark machen

Informationen zu Veranstaltungsreihe „Clever im Netz“ und zur „Smart User Schulung“
Referentin: Frau Rommel (Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche der StädteRegion Aachen, Fachstelle Sexueller Missbrauch)

·      Erzieherische Maßnahmen und Ordnungsmaßnahmen im Schulverhältnis
Referent: Herr Neuefeind (Schulleiter der KGS Bohl)

·      Leistungen und Angebote der Erziehungsberatungsstelle Eschweiler

Referentin: Frau Wittneben (Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche der StädteRegion Aachen)

·      Kinder- und Jugendarbeit in kommunalen Bildungslandschaften
Referent: Herr Kolf (Mobile Jugendarbeit)

·      Pflegekinder: häufige Verhaltensweisen, Unterstützungsmöglichkeiten, Ansprechpartner/innen Referentin: Frau Goebbels-Roob vom Pflegekinderdienst)

·      Offene Kinder- und Jugendarbeit der Ev. Kirchengemeinde in Weisweiler und Dürwiß
Referent: Herr Mannich (Ev. Kirchengemeinde in Weisweiler und Dürwiß)

·      Kinder- und Jugendzentrum St. Peter und Paul "KiJuZe"

Referentin: Frau Pelinski (Kinder- und Jugendzentrum St. Peter und Paul "KiJuZe")

·      Vorstellung der Leistungen und Angebote der AWO Schwangerschaftsberatungsstelle 
Referentin: Frau Küpper (AWO Schwangerschaftsberatungsstelle)

·      Gewaltprävention: Präventive Angebote und Maßnahmen im schulischen Kontext

Referent: Herr Schmitz (Kriminalkommissariat 44 Kriminalprävention / Opferschutz)

·      Eingliederungshilfen (35 a SGB VIII - Dyskalkulie und LRS)

Referentin: Frau Franken (Jugendamt, Eingliederungshilfe §35a, LRS und Dyskalkulie)

·      Bildungschancen systematisieren: Bericht vom Seminar „Armutssensibel Handeln und Teilhabe ermöglichen - NRW-Talentscouting“
Referentin: Frau Cremers (Jugendamt/Jugendhilfeplanung)

 

Präventive Angebote

Ein wichtiger Baustein in der Schulsozialarbeit sind die präventiven Angebote wie z.B. im Rahmen von Suchtprävention, Gewaltprävention oder zur Gesundheitsförderung. Zur Umsetzung dieser Angebote arbeiten die Schulen auch häufig mit den verschiedensten Institutionen und Beratungsstellen zusammen.

 

Dazu gehört u.a. auch das Präventionsprojekt „Vor dem Anfang starten“, das in Kooperation von Jugendhilfe und Schule stattfindet oder im Bereich der Medienpädagogik das Smart-User-Projekt, bei dem Multiplikatoren (SchülerInnen) geschult werden, um vor den Gefahren im Netz zu warnen.

 

An mehreren Grundschulen findet regelmäßig das Projekt „Kinder stark machen“ in Zusammenarbeit mit dem Kriminalkommissariat 44 (Kriminalprävention) und der Fachstelle Sexueller Missbrauch der StädteRegion Aachen statt. Inhaltlich gliedert sich dieses Projekt in die Module Elterninformationsveranstaltung, Lehrerfortbildung und der Arbeit mit den SchülerInnen der 3. und 4. Klasse.

 

In vielen Angeboten der Schulsozialarbeitergeht geht es darum, Kinder und Jugendliche so zu stärken, dass sie Entwicklungsaufgaben und aktuelle Anforderungen (besser) bewältigen können, und ihnen Handlungsmöglichkeiten in Krisensituationen zu vermitteln. Zu den zahlreichen Angeboten zählen zum Beispiel: Streitschlichterausbildung, Pausenengelausbildung, Entspannung, „Alltagshelden-AG“, „Cool-Down-Training“, Yoga, Talenteschuppen, tiergestützte Angebote sowie diverse Spiel- und Freizeitangebote.

 

Intervention

Die Fachkräfte der Schulsozialarbeit sind zudem wichtige AnsprechpartnerInnen und Akteure für die SchülerInnen bei schulischen und privaten Problemen. Hierzu zählen Schulschwierigkeiten, Probleme in der Familie, mit Freunden oder  mit „sich selbst“, Konflikte mit Schülern, Eltern und LehrerInnen.

Darüber hinaus stehen sie auch den Erziehungsberechtigten z.B. in der Beratung bei Erziehungs- und Lebensfragen, in der Erarbeitung alternativer Handlungsstrategien und bei der Vermittlung von adäquaten außerfamiliären Hilfsangeboten als Ansprechpartner unterstützend zur Verfügung.

Kindeswohlgefährdung

Eine wichtige Rolle haben die Fachkräfte der Schulsozialarbeit auch, wenn in der Schule Signale beobachtet werden, die auf eine Gefährdung hindeuten. Sie können die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen aus nächster Nähe beobachten und in Gesprächen sind sie für viele SchülerInnnen häufig Vertrauenspersonen, denen sie sich mit ihren Problemen und Ängsten anvertrauen.

 

Häufig werden sie auch von den Lehrkräften oder der Schulleitung einbezogen, wenn es im Rahmen einer Kindeswohlgefährdung darum geht, die Situation mit den Kindern und/oder Eltern zu erörtern, eine Gefährdungseinschätzung vorzunehmen und zu planen, wie die Gefährdung abgewendet werden kann. Wenn es hierzu erforderlich ist, dass die Familien außerschulische Hilfen annehmen, beraten und begleiten sie die Eltern häufig dabei.

 

Ist eine Abwendung der Gefährdung im Rahmen der eigenen schulischen Möglichkeiten nicht realisierbar und ist hierzu ein Tätigwerden des Jugendamtes erforderlich, so sind es oft auch die SchulsozialarbeiterInnen, die das Jugendamt informieren.

 

Systemübergänge an den wesentlichen Schnittstellen begleiten

Übergänge von der Kita bis zum Beruf sind für Kinder und Jugendliche wichtige und häufig kritische biografische Punkte, an denen sie gut begleitet werden müssen. Um diese Systemübergänge erfolgreich zu gestalten, sind für einige Kinder und Jugendliche ergänzende Angebote und Begleitung erforderlich. An diesen Prozess sind die Eschweiler SchulsozialarbeiterInnen auch beteiligt und begleiten SchülerInnen, die besondere Unterstützung benötigen.

Die Eschweiler SchulsozialarbeiterInnen nehmen beispielsweise an dem „Lehrersprechtag zur Vernetzung der Grundschulen mit den weiterführenden Schulen“, den das Amt für Schule, Sport und Kultur jährlich organisiert, teil.


Zudem tauschen sich die jeweils zuständigen SchulsozialarbeiterInnen im Einzelfall nach einem Schulwechsel (z.B. von der Grundschule auf die weiterführende Schule oder auf eine Förderschule) zeitnah aus, sofern die Kinder und deren Eltern dies wünschen und die Schweigepflichtsentbindung erteilen. So können sie den Übergang begleiten und eine nahtlose Unterstützung ermöglichen.

 

Als weiteres Instrument in der Begleitung Jugendlicher an einer sehr wesentlichen Schnittstelle hat sich 2017 die Jugendberufsagentur in Eschweiler gegründet (vgl. VV 340/17 und VV 258/18). Ziel der Jugendberufsagentur ist es, dass kein Jugendlicher zwischen den Institutionen auf dem Weg ins Berufsleben verloren geht. Von Beginn an war auch hier Schulsozialarbeit eingebunden. Während anfangs nur das Berufskolleg der StädteRegion in Eschweiler für die Fallkonferenzen der Jugendberufsagentur Fälle melden konnte, hat die Steuerungsgruppe zwischenzeitlich beschlossen, die Fallkonferenzen für alle Schulen zu öffnen. Zukünftig können daher alle SchulsozialarbeiterInnen SchülerInnen im Rahmen der JBA zur Fallbesprechung melden und das Instrument nutzen, um vor allem benachteiligte Jugendliche auf dem Weg in den Beruf zu unterstützen.

 

Vermittlung von BuT-Leistungen

Seit der Finanzierung der Schulsozialarbeit im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepakets gibt es seit 2011 an allen Eschweiler Grundschulen Fachkräfte für die Schulsozialarbeit. Eine wichtige Aufgabe, die diese Fachkräfte vor Ort seither übernehmen, ist die Beratung und Information zu den Leistungen zur Förderung von Bildung-und Teilhabe (BuT).

 

Gerade für Familien, die von Armut betroffen oder bedroht sind, fungieren die Fachkräfte als wichtige Informationsquellen und gute Unterstützung bei der Antragsstellung. Somit wird sichergestellt, dass die Leistungen die Kinder auch erreichen, die in Familien mit höherem Armutsrisiko und Teilhabedefiziten aufwachen.

 

Laut Erhebung bei den Fachkräften der Eschweiler Grundschulen wird diese Beratungsleistung an allen Standorten von den Eltern sehr intensiv genutzt. Am höchsten ist die Zahl der Beratungsgespräche zur gemeinschaftlichen Mittagsverpflegung, gefolgt von Klassenfahrten und Ausflügen.

 

Darüber hinaus sind die SchulsozialarbeiterInnen auch für die Lehrkräfte wichtige AnsprechpartnerInnen. Ohne die Unterstützung wäre z.B. die Teilnahme an Klassenfahrten für viele Kinder und Jugendliche nicht möglich und die Durchführung von Klassenfahrten grundsätzlich in Frage zu stellen.

 

Die positiven Wirkungen der Beratung durch die SchulsozialarbeiterInnen zum Bildungs-und Teilhabepaket gehen auch aus dem Evaluationsbericht des Landesprogramms durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW hervor.[1]

 

 

 

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Schulsozialarbeit wichtige Unterstützung bietet. Sie dient dem Ausgleich sozialer Benachteiligungen, trägt zur Überwindung individueller Beeinträchtigungen bei und stellt sozialpädagogische Hilfestellungen zur Verfügung, die präventiv und niedrigschwellig wirken.

Bildungserfolge sollen unabhängig von Herkunft und Lebenslagen möglich sein. Demgegenüber stehen (zunehmend) risikobehaftete Biografien von Kindern und Jugendlichen aus benachteiligenden Lebenskonstellationen, gesellschaftliche Veränderungen und die Umsetzung des Gemeinsamen Lernens, die hohe und veränderte Anforderungen an Schule und Jugendhilfe stellen. Schulsozialarbeit ist bei der Bewältigung dieser Herausforderungen an vielen Eschweiler Schulen zu einer unverzichtbaren Unterstützung geworden.

Umso erfreulicher ist es, dass die Fortsetzung der Schulsozialarbeit auch an den Grundschulen für zumindest zwei weitere Jahre geplant ist.

 

 

 

 



[1] siehe hierzu:  Evaluation des Programms Soziale Arbeit an Schulen in Nordrhein-Westfalen  https://www.mags.nrw/sites/default/files/asset/document/arbeit_evaluation_landesprogramm_soziale_arbeit_an_schulen.pdf


keine


keine