Der Sachverhalt wird zur Kenntnis genommen.
Schulsozialarbeit
ist ein Handlungsfeld der Sozialen Arbeit, das ein breites Angebot der Kinder-
und Jugendhilfe direkt am Ort Schule anbieten kann. Vor dem Hintergrund der
Ganztagsschulentwicklung verbringen Kinder und Jugendliche viel Zeit in der
Schule. Schule gehört zur Lebenswelt für Kinder und Jugendliche und es wird
zunehmend deutlich, dass Schule dem Erziehungs- und Bildungsauftrag nicht
alleine nachkommen kann.
Das Ziel von
Schulsozialarbeit ist es, individuelle und gesellschaftliche Benachteiligungen
durch sozialpädagogische Maßnahmen auszugleichen. Schulsozialarbeit unterstützt
Kinder und Jugendliche im System Schule bei der Verbesserung ihrer Lern- und
Lebenssituationen und dient somit der Chancengerechtigkeit von Kindern und
Jugendlichen.
Die Fachkräfte
für Schulsozialarbeit arbeiten bei konkreten Schwierigkeiten und Konflikten mit
den Lehrkräften, der Schulleitung und an den Grundschulen auch mit den
MitarbeiterInnen des Offenen Ganztages zusammen. Bei Bedarf stellen sie den
Kontakt für die Unterstützung durch weitere Institutionen wie z.B. dem Träger
der öffentlichen Jugendhilfe, verschiedenen Beratungsstellen oder
Freizeiteinrichtungen her.
Schulsozialarbeit
hat zudem die große Chance nicht nur intervenierend, sondern auch präventiv zu
wirken, Beeinträchtigungen und Benachteiligungen rechtzeitig zu erkennen sowie
mit den Eltern sehr zeitnah in Kontakt zu kommen, um frühzeitig weitere Hilfen
zu vermitteln. Sie ist somit auch ein wichtiger Baustein in der Eschweiler
Präventionskette.
Die aktuelle
Landschaft der Schulsozialarbeit in Eschweiler ist in Bezug auf Trägerschaften,
Dienst- und Fachaufsicht sowie Finanzierungen unterschiedlich geprägt.
Dieser
gewachsene Status Quo steht einem gelingenden Aufwachsen von Kindern und
Jugendlichen nicht entgegen, er bedarf jedoch in der Gesamtverantwortung eines
gemeinsamen kommunalen Verständnisses.
Um
dieses gemeinsame Verständnis zu entwickeln, ist Frau Kohlen seit dem
01.10.2015 als Koordinatorin für die kommunale Schulsozialarbeit im Jugendamt
tätig und in dieser Tätigkeit auch für die Vernetzung der Fachkräfte sowie den
Informationsaustausch zuständig.
Als
einen wesentlichen Schritt für die Entwicklung der Schulsozialarbeit hat die
Verwaltung nach Abstimmung mit allen Akteuren aus Schule und Jugendhilfe ein
gemeinsames schulform- und trägerübergreifendes Rahmenkonzept für die
Schulsozialarbeit erarbeitet, das in den zuständigen Fachausschüssen 2016
beschlossen wurde. (vgl. VV 062/16)
Ziel ist
es, durch das kommunale Rahmenkonzept ein gemeinsames Aufgabenverständnis und
eine Grundlage für die weitere Qualitätsentwicklung zu schaffen. Konkret
beschreibt das Konzept folgende Merkmale für das gemeinsame Verständnis von
Schulsozialarbeit in Eschweiler:
Schulsozialarbeit
·
ist ein Angebot
der Jugendhilfe
·
richtet sich an
alle Kinder und Jugendliche, besonders an Bildungsbenachteiligte
·
fördert
Chancengleichheit
·
muss
kontinuierlich in der Schule präsent sein
·
findet in
Kooperation von Schule und Jugendhilfe statt
·
wird durch
sozialpädagogische Fachkräfte erbracht
·
bringt
sozialpädagogische Grundsätze, Methoden und Kompetenzen in die Schule ein
·
trägt zu einer
schülerfreundlichen Umwelt bei
Das
Aufgabenfeld der sozialen Arbeit in der Schule befindet sich dabei stetig im
Wandel. Es gilt daher regelmäßig zu überprüfen, ob sich maßgebliche
Veränderungen ergeben haben und ob das Konzept ggf. entsprechend angepasst und
fortgeschrieben werden muss.
Eine
Veränderung in der Landschaft der Schulsozialarbeit hat sich in Eschweiler
durch die zwei zusätzlichen Stellen im Landesdienst für multiprofessionelle
Teams zur Integration durch Bildung für neu zugewanderte SchülerInnen an den
weiterführenden Schulen in Eschweiler ergeben. Für die Schulsozialarbeit ist
die Integration zugezogener SchülerInnen zwar keine neue Aufgabe, aber durch
den großen Flüchtlingszustrom und die hohe Anzahl haben sich dennoch besondere
Herausforderungen ergeben. Das kommunale Rahmenkonzept bietet aber auch für die
Schulsozialarbeit mit dieser Zielgruppe eine gute Grundlage.
Im
September 2018 wurden alle SchulsozialarbeiterInnen befragt, ob sich
zwischenzeitlich aus ihrer Sicht Ergänzungen oder Änderungen für das Konzept
ergeben haben, die eine Anpassung erforderlich machen. Dies ist jedoch derzeit
nicht notwendig.
Das
Konzept stellt somit nach wie vor für alle sieben Schulformen in Eschweiler den
breiten Fächer an Zielgruppen, Themen und Handlungsfeldern der
Schulsozialarbeit für die tägliche Arbeit dar und hat sich als Basis für das gemeinsame
Aufgabenverständnis bewährt.
Es
beschreibt das gesamte Spektrum von Zielen, Aufgaben und Methoden der
Schulsozialarbeit als ein sozialpädagogisches Angebot im Lern- und Lebensort
Schule.
Grundsätzlich
besteht die fachliche Aufgabenpalette der Schulsozialarbeit aus folgenden
Teilbereichen:
· Beratung, insbesondere in schwierigen - persönlichen
-Lebenslagen
· Soziales Lernen, Konfliktbewältigung und Prävention
· Umgang mit Schulverweigern
· Unterstützung bei Lernschwierigkeiten
· Mitgestaltung von Übergängen an wesentlichen Schnittstellen
· Bildungsangebote und Freizeitgelegenheiten
· Partizipation lernen und fördern
· Netzwerkarbeit und Kooperation
Zu den Methoden der
Schulsozialarbeit zählen:
· Beratung
· Einzelfallhilfe
· Sozialpädagogische Gruppenarbeit
· Offene Angebote
· Vermittlung in Konfliktsituationen
· Vernetzung und Gemeinwesenarbeit
Da die
Bedingungen an den einzelnen Schulen (wie Schulform, Zusammensetzung der
Schülerschaft, Größe der Schule, Besonderheiten des Stadtteils, Ausstattung)
unterschiedlich sind, ist auch die konkrete Ausgestaltung der Schulsozialarbeit
an den einzelnen Schulen unterschiedlich. Um dem individuellen Bedarf im Rahmen
der vorhandenen Ressourcen möglichst passgenau und realisierbar zu begegnen,
sucht jede Schule die geeigneten Angebote und Methoden bedarfsorientiert aus
und setzt Schwerpunkte für das Aufgabenfeld der Schulsozialarbeit.
Seit
Einführung des Konzeptes ist es im Bereich der Grundschulen aus
unterschiedlichen Gründen zu einigen Personalveränderungen gekommen, so dass
sich neue Fachkräfte an den Schulen einarbeiten mussten. In der Begleitung der
neuen Fachkräfte hat sich das Konzept ebenfalls bewährt und ist als
Orientierung sowie als eine Art „Einarbeitungsleitfaden“ hilfreich. Es
ermöglicht den neuen Fachkräften Klarheit im Hinblick auf die eigene Rolle,
Aufgaben und das Selbstverständnis der Schulsozialarbeit in Eschweiler und
benennt z.B. mögliche Kooperationspartner. Die Liste aller
SchulsozialarbeiterInnen wird regelmäßig an die Veränderungen angepasst und
steht auf der Internetseite der Stadt Eschweiler unter dem Anliegen
„Schulsozialarbeit“ zum Download zur Verfügung. (Anlage 1)
Kooperation und
Vernetzung
Zu den unerlässlichen Gelingensfaktoren für die
Schulsozialarbeit zählt die Gestaltung von Kooperationen und tragfähigen
Netzwerken. Gute Vernetzung ist ein wesentliches Qualitätsmerkmal in der
Schulsozialarbeit.
Die Koordination der Schulsozialarbeit fördert den
Informationsfluss und die Kooperation der SchulsozialarbeiterInnen
untereinander sowie den fachlichen Austausch mit den sozialen Diensten und
Fachstellen. Da die Vernetzung der Eschweiler SchulsozialarbeiterInnen schon
eine lange Tradition hat, kann sie dabei auf langjährig gewachsene und
tragfähige Kooperationsstrukturen zurückgreifen.
Viermal
im Jahr organisiert die Koordination gemeinsam mit dem stellvertretendem Leiter
der Sozialen Dienste den kommunalen Arbeitskreis Kooperation Schule und
Jugendhilfe. Ihm gehören alle SchulsozialarbeiterInnen, LehrerInnen
verschiedener Schulformen, die Beratungsstelle für Eltern, Kinder und
Jugendliche sowie MitarbeiterInnen unterschiedlicher Abteilungen des
Jugendamtes an.
Diese Netzwerkarbeit fördert frühzeitige Hilfen und sichert
tragfähige Kooperationsstrukturen. Die
Kooperation im Einzelfall wird so erheblich erleichtert. Neue Fachkräfte
werden durch die Teilnahme am Arbeitskreis schnell in die Eschweiler
Netzwerkstrukturen eingeführt und lernen die einzelnen Fachkräfte und Akteure
persönlich kennen.
Der
Arbeitskreis dient darüber hinaus der Reflexion über die Kooperation zwischen
dem Jugendamt und den Schulen und dem Austausch von Informationen und
Fachwissen. Wichtige Informationen können so in die Schulen bzw. zum Jugendamt
transferiert werden.
Die
Themen legt der Arbeitskreis entsprechend dem festgestellten kommunalen Bedarf
und im Hinblick auf eine möglichst vielfältige Förderung und Unterstützung
fest. Weitere Akteure und Kooperationspartner werden zu bestimmten
Arbeitsschwerpunkten eingebunden und somit ein erster Kontakt hergestellt.
Folgende Themen
mit unterschiedlichen Referenten stellten die Schwerpunkte seit Einführung des
kommunalen Rahmenkonzeptes dar und verdeutlichen zugleich die zahlreichen
Themen- und Handlungsfelder der Sozialen Arbeit an den Eschweiler Schulen:
· Informationen zur
Fachstelle Sexueller Missbrauch,
Präventionsprojekt „Kinder stark machen
Informationen zu Veranstaltungsreihe „Clever im Netz“ und zur „Smart
User Schulung“
Referentin: Frau Rommel (Beratungsstelle
für Eltern, Kinder und Jugendliche der StädteRegion Aachen, Fachstelle Sexueller
Missbrauch)
· Erzieherische Maßnahmen
und Ordnungsmaßnahmen im Schulverhältnis
Referent: Herr Neuefeind (Schulleiter der
KGS Bohl)
· Leistungen und Angebote
der Erziehungsberatungsstelle Eschweiler
Referentin: Frau Wittneben
(Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche der StädteRegion Aachen)
· Kinder- und
Jugendarbeit in kommunalen Bildungslandschaften
Referent: Herr Kolf (Mobile Jugendarbeit)
· Pflegekinder: häufige
Verhaltensweisen, Unterstützungsmöglichkeiten, Ansprechpartner/innen Referentin: Frau Goebbels-Roob
vom Pflegekinderdienst)
· Offene Kinder- und Jugendarbeit der Ev. Kirchengemeinde in Weisweiler und Dürwiß
Referent:
Herr Mannich (Ev. Kirchengemeinde in
Weisweiler und Dürwiß)
·
Kinder- und
Jugendzentrum St. Peter und Paul "KiJuZe"
Referentin: Frau
Pelinski (Kinder- und Jugendzentrum St. Peter und Paul "KiJuZe")
· Vorstellung der Leistungen und Angebote der AWO
Schwangerschaftsberatungsstelle
Referentin:
Frau Küpper (AWO
Schwangerschaftsberatungsstelle)
· Gewaltprävention: Präventive Angebote und
Maßnahmen im schulischen Kontext
Referent: Herr
Schmitz (Kriminalkommissariat 44 Kriminalprävention / Opferschutz)
· Eingliederungshilfen (35 a SGB VIII - Dyskalkulie
und LRS)
Referentin: Frau Franken (Jugendamt,
Eingliederungshilfe §35a, LRS und Dyskalkulie)
·
Bildungschancen systematisieren: Bericht vom Seminar
„Armutssensibel Handeln und Teilhabe ermöglichen - NRW-Talentscouting“
Referentin: Frau Cremers (Jugendamt/Jugendhilfeplanung)
Präventive Angebote
Ein
wichtiger Baustein in der Schulsozialarbeit sind die präventiven Angebote wie
z.B. im Rahmen von Suchtprävention, Gewaltprävention oder zur
Gesundheitsförderung. Zur Umsetzung dieser Angebote arbeiten die Schulen auch
häufig mit den verschiedensten Institutionen und Beratungsstellen zusammen.
Dazu
gehört u.a. auch das Präventionsprojekt „Vor dem Anfang starten“, das in
Kooperation von Jugendhilfe und Schule stattfindet oder im Bereich der
Medienpädagogik das Smart-User-Projekt, bei dem Multiplikatoren (SchülerInnen)
geschult werden, um vor den Gefahren im Netz zu warnen.
An mehreren Grundschulen findet
regelmäßig das Projekt „Kinder stark machen“ in Zusammenarbeit mit dem Kriminalkommissariat
44 (Kriminalprävention) und der Fachstelle Sexueller Missbrauch der
StädteRegion Aachen statt. Inhaltlich gliedert sich dieses Projekt in die
Module Elterninformationsveranstaltung, Lehrerfortbildung und der Arbeit mit
den SchülerInnen der 3. und 4. Klasse.
In vielen Angeboten der Schulsozialarbeitergeht geht es darum,
Kinder und Jugendliche so zu stärken, dass sie Entwicklungsaufgaben und
aktuelle Anforderungen (besser) bewältigen können, und ihnen
Handlungsmöglichkeiten in Krisensituationen zu vermitteln. Zu den zahlreichen
Angeboten zählen zum Beispiel: Streitschlichterausbildung, Pausenengelausbildung,
Entspannung, „Alltagshelden-AG“, „Cool-Down-Training“, Yoga, Talenteschuppen,
tiergestützte Angebote sowie diverse Spiel- und Freizeitangebote.
Intervention
Die Fachkräfte der Schulsozialarbeit sind zudem wichtige
AnsprechpartnerInnen und Akteure für die SchülerInnen bei schulischen und
privaten Problemen. Hierzu zählen Schulschwierigkeiten, Probleme in der
Familie, mit Freunden oder mit „sich
selbst“, Konflikte mit Schülern, Eltern und LehrerInnen.
Darüber hinaus stehen sie auch den Erziehungsberechtigten z.B.
in der Beratung bei Erziehungs- und Lebensfragen, in der Erarbeitung
alternativer Handlungsstrategien und bei der Vermittlung von adäquaten
außerfamiliären Hilfsangeboten als Ansprechpartner unterstützend zur Verfügung.
Kindeswohlgefährdung
Eine wichtige Rolle haben die Fachkräfte der Schulsozialarbeit auch,
wenn in der Schule Signale beobachtet werden, die auf eine Gefährdung
hindeuten. Sie können die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen aus nächster
Nähe beobachten und in Gesprächen sind sie für viele SchülerInnnen häufig
Vertrauenspersonen, denen sie sich mit ihren Problemen und Ängsten anvertrauen.
Häufig
werden sie auch von den Lehrkräften oder der Schulleitung einbezogen, wenn es
im Rahmen einer Kindeswohlgefährdung darum geht, die Situation mit den Kindern
und/oder Eltern zu erörtern, eine Gefährdungseinschätzung vorzunehmen und zu
planen, wie die Gefährdung abgewendet werden kann. Wenn es hierzu erforderlich
ist, dass die Familien außerschulische Hilfen annehmen, beraten und begleiten
sie die Eltern häufig dabei.
Ist eine Abwendung der Gefährdung im Rahmen der
eigenen schulischen Möglichkeiten nicht realisierbar und ist hierzu ein
Tätigwerden des Jugendamtes erforderlich, so sind es oft auch die
SchulsozialarbeiterInnen, die das Jugendamt informieren.
Systemübergänge an den wesentlichen
Schnittstellen begleiten
Übergänge von der Kita bis zum Beruf sind für Kinder und
Jugendliche wichtige und häufig kritische biografische Punkte, an denen sie gut
begleitet werden müssen. Um diese Systemübergänge erfolgreich zu gestalten,
sind für einige Kinder und Jugendliche ergänzende Angebote und Begleitung
erforderlich. An diesen Prozess sind die Eschweiler SchulsozialarbeiterInnen
auch beteiligt und begleiten SchülerInnen, die besondere Unterstützung benötigen.
Die Eschweiler SchulsozialarbeiterInnen
nehmen beispielsweise an dem „Lehrersprechtag zur Vernetzung der Grundschulen
mit den weiterführenden Schulen“, den das Amt für Schule, Sport und Kultur
jährlich organisiert, teil.
Zudem tauschen sich die jeweils
zuständigen SchulsozialarbeiterInnen im Einzelfall nach einem Schulwechsel
(z.B. von der Grundschule auf die weiterführende Schule oder auf eine
Förderschule) zeitnah aus, sofern die Kinder und deren Eltern dies wünschen und
die Schweigepflichtsentbindung erteilen. So können sie den Übergang begleiten
und eine nahtlose Unterstützung ermöglichen.
Als
weiteres Instrument in der Begleitung Jugendlicher an einer sehr wesentlichen
Schnittstelle hat sich 2017 die Jugendberufsagentur in Eschweiler gegründet
(vgl. VV 340/17 und VV 258/18). Ziel der Jugendberufsagentur ist es, dass kein
Jugendlicher zwischen den Institutionen auf dem Weg ins Berufsleben verloren
geht. Von Beginn an war auch hier Schulsozialarbeit eingebunden. Während
anfangs nur das Berufskolleg der StädteRegion in Eschweiler für die
Fallkonferenzen der Jugendberufsagentur Fälle melden konnte, hat die
Steuerungsgruppe zwischenzeitlich beschlossen, die Fallkonferenzen für alle
Schulen zu öffnen. Zukünftig können daher alle SchulsozialarbeiterInnen
SchülerInnen im Rahmen der JBA zur Fallbesprechung melden und das Instrument
nutzen, um vor allem benachteiligte Jugendliche auf dem Weg in den Beruf zu
unterstützen.
Vermittlung von
BuT-Leistungen
Seit der Finanzierung der Schulsozialarbeit im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepakets gibt es seit 2011 an allen Eschweiler Grundschulen Fachkräfte für die Schulsozialarbeit. Eine wichtige Aufgabe, die diese Fachkräfte vor Ort seither übernehmen, ist die Beratung und Information zu den Leistungen zur Förderung von Bildung-und Teilhabe (BuT).
Gerade für Familien, die von Armut betroffen oder bedroht sind, fungieren die Fachkräfte als wichtige Informationsquellen und gute Unterstützung bei der Antragsstellung. Somit wird sichergestellt, dass die Leistungen die Kinder auch erreichen, die in Familien mit höherem Armutsrisiko und Teilhabedefiziten aufwachen.
Laut Erhebung bei den Fachkräften der Eschweiler Grundschulen wird diese Beratungsleistung an allen Standorten von den Eltern sehr intensiv genutzt. Am höchsten ist die Zahl der Beratungsgespräche zur gemeinschaftlichen Mittagsverpflegung, gefolgt von Klassenfahrten und Ausflügen.
Darüber hinaus sind die SchulsozialarbeiterInnen auch für die Lehrkräfte wichtige AnsprechpartnerInnen. Ohne die Unterstützung wäre z.B. die Teilnahme an Klassenfahrten für viele Kinder und Jugendliche nicht möglich und die Durchführung von Klassenfahrten grundsätzlich in Frage zu stellen.
Die positiven Wirkungen der Beratung durch die SchulsozialarbeiterInnen zum Bildungs-und Teilhabepaket gehen auch aus dem Evaluationsbericht des Landesprogramms durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW hervor.[1]
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Schulsozialarbeit wichtige Unterstützung bietet. Sie dient dem Ausgleich sozialer Benachteiligungen, trägt zur Überwindung individueller Beeinträchtigungen bei und stellt sozialpädagogische Hilfestellungen zur Verfügung, die präventiv und niedrigschwellig wirken.
Bildungserfolge sollen unabhängig von Herkunft und Lebenslagen möglich sein. Demgegenüber stehen (zunehmend) risikobehaftete Biografien von Kindern und Jugendlichen aus benachteiligenden Lebenskonstellationen, gesellschaftliche Veränderungen und die Umsetzung des Gemeinsamen Lernens, die hohe und veränderte Anforderungen an Schule und Jugendhilfe stellen. Schulsozialarbeit ist bei der Bewältigung dieser Herausforderungen an vielen Eschweiler Schulen zu einer unverzichtbaren Unterstützung geworden.
Umso erfreulicher ist es, dass die Fortsetzung der Schulsozialarbeit auch an den Grundschulen für zumindest zwei weitere Jahre geplant ist.
[1] siehe hierzu: Evaluation des Programms Soziale Arbeit an Schulen in Nordrhein-Westfalen https://www.mags.nrw/sites/default/files/asset/document/arbeit_evaluation_landesprogramm_soziale_arbeit_an_schulen.pdf
keine
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