Betreff
Umgestaltung der Peter-Paul-Straße zwischen der Jülicher Straße und der Kolpingstraße sowie der Parkstraße zwischen Dürener Straße und Peter-Paul-Straße
Vorlage
120/14
Art
Beschlussfassung öffentlich

Beschlussentwurf:

 

Der Ausschuss nimmt den derzeitigen Planungsstand zur Umgestaltung der Peter-Paul-Straße zwischen der Jülicher Straße und der Kolpingstraße sowie der Parkstraße zwischen Dürener Straße und Peter-Paul-Straße zur Kenntnis.

 

Im Rahmen einer Bürgerversammlung (voraussichtlich 15. KW 2014) wird den Anliegern und Interessierten die Planung vorgestellt.

 

Unter Berücksichtigung der in der Bürgerversammlung vorgetragenen Anregungen erfolgt die erneute Vorstellung der Planung, über die der Ausschuss dann abschließend berät.

 

Der Sachverhalt wird zur Kenntnis genommen.

 


 

Allgemeines

Die Peter-Paul-Straße weist eine gemischte Nutzung aus Wohnen, Gewerbe und Dienstleistung auf. Sie erstreckt sich von der Jülicher Straße im Westen bis zur Preyerstraße im Osten über eine Länge von ca. 560 m.

Durch die Nähe zum Stadtzentrum im Süden, die über die Peter-Paul-Straße erschlossenen öffentlichen Einrichtungen und die angrenzenden Wohnquartiere im Norden ergeben sich besondere Ansprüche an den ruhenden Verkehr (bedingt durch die hohe Parkraumnachfrage während der Morgen- und Nachmittagsstunden) und den Fußgängerverkehr sowie grundsätzliche Ansprüche an eine hohe Aufenthaltsqualität des Straßenraums.

Aufgrund der Lage im Straßennetz hat die Peter-Paul-Straße für den Durchgangsverkehr zwar eine untergeordnete verkehrliche Bedeutung, jedoch werden über sie die Wohngebiete nördlich der Eschweiler Innenstadt bis hin zur Autobahn erschlossen.

Die Fahrbahn der Peter-Paul-Straße zwischen Kolpingstraße und der Preyerstraße wurde bereits 2012 saniert. Die hier vorgestellte Baumaßnahme umfasst daher nur den Bereich zwischen Jülicher Straße und Kolpingstraße mit einer Länge von ca. 430 m. Da die Parkstraße zwischen Peter-Paul-Straße und Dürener Straße eine wichtige Verbindung zur Innenstadt darstellt, wird sie ebenfalls erneuert. Die Länge dieses Teilstückes beträgt ca. 60 m. Eine Übersicht der Maßnahme ist der Anlage 1 zu entnehmen.

 

Veranlassung

Die Baumaßnahme liegt im förmlich festgelegten Sanierungsgebiet Innenstadt-Nord. Sie ist die erste Einzelmaßnahme, die aus der im November 2013 bewilligten Fördermaßnahme „Sanierungsgebiet Innenstadt-Nord“ realisiert wird.

Mit dem Umbau der Peter-Paul-Straße werden die in den Jahren 2002 bis 2013 durchgeführten Sanierungs- und Umgestaltungsmaßnahmen in der südlichen Innenstadt fortgesetzt: Als letzte Baumaßnahme aus dieser nunmehr abgeschlossenen Fördermaßnahme konnte die nördliche Grabenstraße Ende 2013 fertiggestellt werden.

Die Peter-Paul-Straße und die südliche Parkstraße weisen zurzeit sowohl in gestalterischer als auch in funktionaler Hinsicht erhebliche Defizite auf. Beide Straßen sind durch die Nähe zum Stadtzentrum und durch öffentliche Einrichtungen (Städtisches Gymnasium, Kindergarten St. Theresia, Nebengebäude Amtsgericht Eschweiler, Jugendheim Pfarre St. Peter und Paul) wichtige fußläufige Verbindungsachsen, die durch die Umgestaltung gestärkt werden sollen.

Zurzeit ist die Peter-Paul-Straße auf der gesamten Länge im Trennungsprinzip ausgebaut, d.h. die Fahrbahn ist durch Hochborde von den Nebenanlagen getrennt. Der vorhandene Parkraum wird teilweise geordnet angeboten: Parkstände sind entweder auf den baulich nicht dafür dimensionierten überbreiten Bürgersteigen gekennzeichnet oder zum Teil auf der Fahrbahn markiert, Parkbuchten werden partiell durch Rundborde von der Fahrbahn abgetrennt. Darüber hinaus findet im Abschnitt zwischen Jülicher Straße und Englerthsgärten ein geduldetes „wildes“ Parken in den nicht gestalteten Nebenanlagen statt.

Verstärkt werden die vorhandenen Defizite und die heterogene Struktur durch im Laufe der Jahre im Straßenraum entstandene Bauwerke: Abstellhilfen für Zweiräder, Trafostationen, Altkleider- und Altglascontainersammelstellen, etc.

Die Peter-Paul-Straße und die südliche Parkstraße befinden sich in einer Tempo- 30-Zone und sind entsprechend ausgeschildert. Radfahrer können konfliktarm die Fahrbahn nutzen. Gesonderte Radwege oder markierte Radfahrstreifen waren bisher und sind auch zukünftig nicht erforderlich.

Trotz regelmäßiger Sanierungsmaßnahmen ist die Peter-Paul-Straße in einem schlechten Zustand. Auf der Fahrbahn sind in großem Umfang Risse, Netzrisse und Absackungen vorhanden, die auf einen nicht mehr ausreichend tragfähigen Untergrund und eine fehlende Frostsicherheit hindeuten und nur durch eine Erneuerung der Straße behoben werden können.

Die Nebenanlagen weisen ein sehr inhomogenes Bild auf. Hier sind größtenteils Asphaltbeläge vorhanden. Es gibt aber auch größere Abschnitte mit Plattenbelägen. Vereinzelt sind die Flächen mit Pflaster und wassergebundenen Belägen befestigt. Überall dort, wo noch der ursprüngliche Asphaltbelag vorhanden ist, zeigt sich ein ähnliches Schadensbild wie in der Fahrbahn. Es sind Risse, Absackungen und Ausmagerungen vorzufinden. Die Plattenbeläge sind größtenteils in einem noch akzeptablen Zustand, während die in Zufahrtsbereichen eingebauten Natursteinpflasterbeläge dringend erneuert werden müssen. Insgesamt kann auch hier von einem nicht frostsicheren Unterbau ausgegangen werden.

Die Beläge im Kronenbereich des alten Baumbestandes sind in weiten Bereichen durch die Wurzeln beschädigt und daher ebenfalls zu erneuern.

Der Kanal in der Peter-Paul-Straße muss ebenfalls auf Grund der vorhandenen Schäden komplett erneuert werden. Hier ist es in der Vergangenheit bereits mehrfach durch Schäden am Kanal zu Absackungen im Fahrbahnbereich gekommen. Der Kanal in der Parkstraße ist in einem ähnlichen schlechten Zustand. Über den Straßenausbau hinaus muss dieser hier auf der kompletten Länge erneuert werden. Beide Maßnahmen sind im Abwasserbeseitigungskonzept der Stadt Eschweiler für das Jahr 2014 vorgesehen.

Die Beleuchtungsanlage stammt aus den Jahren 1974 bis 1980. Das Alter der Anlage macht einen Austausch der Maste, Leuchten und der Verkabelung zur Gewährleistung eines betriebssicheren Zustands notwendig. Die vorhandenen Mastabstände und Leuchtenbestückungen sind nicht geeignet, den heutigen technischen Anforderungen an eine Straßenraumbeleuchtung zu genügen und erfüllen nicht die Anforderungen der DIN EN 13201 – Straßen-beleuchtung.

 

Planung

Durch den Umbau der Peter-Paul-Straße und der südlichen Parkstraße wird die Aufenthaltsqualität erheblich gesteigert. Insbesondere wird den Bedürfnissen der Fußgänger im nördlichen Innenstadtbereich Rechnung getragen. Der geplante Umbau führt zu folgenden Verbesserungen:

-     Herstellung von zwei neuen Stadtplätzen mit urbaner Atmosphäre, die zum Verweilen einladen.

-     Leit- und Orientierungssysteme für sehbehinderte Menschen sowie barrierefreie und behindertengerechte Gestaltung der Kreuzungen und Einmündungen Englerthsgärten, Parkstraße, Carbynstraße und Kolpingstraße

-     Großzügige Gehwegbreiten für die straßenbegleitenden Gehwege

-     Ertüchtigung und Ausbau des ruhenden Verkehrs um 7 Stellplätze sowie die Bereitstellung von zwei Behindertenparkplätzen

-     Begrünung des Straßenraums zur optischen Aufwertung und zur Verbesserung des Stadtklimas

-     Herstellung einer DIN-EN konformen Beleuchtungsanlage

Zugunsten der Einrichtung von Längs- und Schrägparkständen und einer Verbreiterung der Gehwege wurde die Fahrbahnbreite in der Peter-Paul-Straße auf 5,50 m reduziert. Im Bereich zwischen der Jülicher Straße und der Parkstraße ist ein annähernd symmetrischer Querschnitt mit der Fahrbahn in der Mitte und beidseitigen Parkständen mit anschließendem Gehweg vorgesehen. Die durch Baumstandorte unterbrochenen Längsparkstände sind mit 2,25 m ausreichend breit. In der Aufweitung der Peter-Paul-Straße im Bereich der Rückfront der Häuser  Dürener Straße 1 bis 3 sind Schrägparkstände geplant. Die Breite der Gehwege variiert je nach der zur Verfügung stehenden Fläche und beträgt zwischen 1,50 m und 2,80 m. Im weiteren Verlauf vergrößert sich die Straßenbreite der Peter-Paul-Straße von im Mittel 15,40 m auf bis zu 26,50 m. Der Bereich bis zur Carbynstraße wird analog ausgebaut, auf der südlichen Straßenseite ist auf Grund des größeren Querschnitts die Einrichtung von Schrägparkständen möglich. Bedingt durch die vorhandenen Baumstandorte muss die Breite der Längsparkstände hier auf 2,00 m reduziert werden. Die Schrägparkstände werden mit Hecken von dem dahinter liegenden Gehweg getrennt, die Trafostation der EWV soll nach hinten an die Grundstücksgrenze verschoben werden.

Das unter Denkmalschutz stehende Hauptgebäude des städtischen Gymnasiums mit dem angrenzenden hochwertigen Baumbestand und dem gegenüber liegenden Pfarrjugendheim wird zu einem attraktiven Treffpunkt gestaltet. Durch die Anhebung der Fahrbahn im geplanten Schulvorplatzbereich wird eine großräumige Aufent-haltsfläche mit mehreren Bänken geschaffen, die für die Oberstufenschüler als auch für die Besucher der diversen Veranstaltungen im Pfarrjugendheim als attraktiver Treffpunkt dient. Auf dem Vorplatz laden mehrere
5 m lange Bänke aus Brettschichtholzträgern zum Verweilen und Treffen ein. Die ursprüngliche Planung, die Grünfläche vor dem Gymnasium in diesen Platzbereich zu integrieren, musste aus Gründen des Denkmalschutzes verworfen werden.

Parkstände sowohl für PKW als auch für Zweiräder werden in diesem Bereich drastisch reduziert. Für PKW sind lediglich vier Parkstände vorgesehen, davon zwei für Behinderte; für Zweiräder werden einige Parkstände vor dem Jugendheim eingerichtet. Auch im Hinblick auf die gewährte Städtebauförderung wurde hier der Steigerung der Aufenthaltsqualität und der Schaffung einer platzartigen Fläche unter dem alten Baumbestand Vorrang vor dem Erhalt der Stellplätze gegeben. Es ist geplant, in Abstimmung mit dem Gymnasium eventuell Ersatzparkstände für die Zweiräder im nahen Umfeld einzurichten.

In gleicher Weise wird die bisher nicht in den Straßenraum integrierte Grünfläche an der Einmündung Englerthsgärten aufgewertet. Durch die Einbeziehung der Grünfläche in die Aufenthaltsflächen der Peter-Paul-Straße wird ein attraktives Grünflächenangebot im Stadtzentrum mit Sitzbänken, kleinen Spielgeräten und einer  Boulebahn geschaffen. Auch hier wird durch die Anrampung der Fahrbahn im Platzbereich, der wg. des angrenzenden Kindergartens über einen starken Fußgängerlängsverkehr verfügt, eine wirksame Geschwindigkeitsdämpfung erreicht.

Die Rückfronten der Häuser Dürener Straße 1 bis 3 grenzen an die Peter-Paul-Straße, die sich hier ein wenig aufweitet. Diese größere Fläche wird wie schon oben beschrieben für die Einrichtung von Schrägparkständen entlang der Fahrbahn genutzt. Hinter dem daran anschließenden Gehweg wird eine Grünfläche angelegt. Um eine Verunreinigung der Fläche an der Einmündung Englerthsgärten zu verhindern, soll hier eine Möglichkeit geschaffen werden, Hunde gezielt abkoten zu lassen. Zur Entsorgung der Hinterlassenschaften werden zwei Mülleimer sowie ein Behälter mit einem entsprechenden Beutelspender aufgestellt.

Weitere Details der Straßenplanung können den Plänen der Anlagen 3 bis 7 entnommen werden.

 

Baumbilanz

Dem Wegfall eines noch relativ kleinen Baumes in der Grünanlage Englerthsgärten steht die Neupflanzung von insgesamt 15 neuen Bäumen gegenüber. Aus dem unmittelbaren Umfeld der geplanten Baumstandorte ergeben sich hinsichtlich der Baumart keine Zwänge. 

 

Stellplatzbilanz

Die Stellplatzbilanz ist als Anlage 8 beigefügt.

Im Vorfeld der Baumaßnahme wurde die Anzahl der Parkstände in der Peter-Paul-Straße ermittelt. Hierbei wurden jedoch nicht die tatsächlich abgestellten Fahrzeuge erfasst, sondern die sich auf Grund der einschlägigen Richtlinien ergebende maximale Anzahl von möglichen Parkständen. Dieser Bestand wurde dann mit der Belegung nach 22.00 Uhr verglichen und eine relative Auslastung ermittelt.

Anschließend wurden die zukünftig geplanten Parkstände gezählt und mit den vorhandenen verglichen. Im Endeffekt ergibt sich ein Plus von 9 Stellplätzen nach dem Umbau.

 

Baustoffe

Die Fahrbahn erhält einen Aufbau gemäß den Richtlinien zur Standardisierung des Oberbaues von Verkehrsflächen (RStO 12) mit einer Oberflächenbefestigung aus Asphaltbeton. Die Aufpflasterungen vor dem Gymnasium und an der Grünanlage Englerthsgärten werden in demselben Pflasterbelag wie die Nebenanlagen befestigt. Zur optischen Einengung der Fahrbahn werden die beidseitig angeordneten Entwässerungsrinnen als einzeilige Pflasterrinnen in einer Breite von 30 cm hergestellt. Die Gehwege und Zufahrten sind in hellgrauem Betonsteinpflaster 30 x 15 x 10 cm mit unregelmäßig gebrochenen Kanten geplant, das je nach Nutzung in unterschiedlichen Verbänden verlegt wird. Die Parkstände werden in anthrazitfarbenem Betonsteinpflaster im Format 14 x 14 x 10 cm hergestellt. Die Parkstände werden mit Hochbordsteinen H 15/30 eingefasst. Als Trennung zwischen Gehweg und Grünflächen bzw. privaten Flächen ist ein Tiefbordstein T 8/20 vorgesehen. Die Baumscheiben werden mit einer wassergebundenen und zusätzlich mit Perma Zyme gebundenen Decke befestigt. Hierdurch ergibt sich eine sehr feste, aber wasser- und luftdurchlässige Oberfläche.

Vor Häusern und Mauern ist zur Anpassung ein Streifen aus Mosaiksteinpflaster vorgesehen.

 

 

Deckenaufbauten

Im Einzelnen sind folgende Deckenaufbauten vorgesehen (Anlage 4):

 

Fahrbahn:                                                                4    cm      Asphaltbeton AC 11 DN

                                                                                 12    cm      Asphalttragschicht AC 32 TN

                                                                                 15    cm      Schottertragschicht 0/32

                                                                                 24    cm      Frostschutzschicht 0/45

                                                                                ------------------------------------------------------------------

                                                                                 55    cm      Gesamtaufbau

 

 

Im Bereich vor dem Gymnasium:                     10    cm      Betonsteinpflaster 30/15/10 cm hellgrau

                                                                                   4    cm      Bettung aus Brechsand-Splitt-Gemisch

                                                                                 15    cm      Schottertragschicht 0/32

                                                                                 26    cm      Frostschutzschicht 0/45

                                                                                ------------------------------------------------------------------

                                                                                 55    cm      Gesamtaufbau

 

 

Parkstände:                                                           10    cm      Betonsteinpflaster 14/14/10 cm anthrazit

                                                                                   4    cm      Bettung aus Brechsand-Splitt-Gemisch

                                                                                 15    cm      Schottertragschicht 0/32

                                                                                 16    cm      Frostschutzschicht 0/45

                                                                                ------------------------------------------------------------------

                                                                                 45    cm      Gesamtaufbau

 

 

Gehwege und Zufahrtsbereiche :                     10    cm      Betonsteinpflaster 30/15/10 cm hellgrau

                                                                                   4    cm      Bettung aus Brechsand-Splitt-Gemisch

                                                                                 15    cm      Schottertragschicht 0/32

                                                                                 16    cm      Frostschutzschicht 0/45

                                                                                ------------------------------------------------------------------

                                                                                 45    cm      Gesamtaufbau

 

 

Entwässerung

Die Erneuerung des Kanals ist eine Maßnahme des Abwasserbeseitigungskonzeptes der Stadt
Eschweiler und als solche der Bezirksregierung Köln für das Jahr 2014 zur Realisierung gemeldet. Es ist geplant,  in der Peter-Paul-Straße Rohre mit einem Durchmesser von DN/OD 315 (ca. 100 m) und DN/OD 400 (ca. 150 m) zu verlegen. In der Parkstraße sind Rohre von DN/OD 315 (ca. 105 m), DN/OD 400 (ca. 120 m) und DN/OD 500 (ca. 50 m) vorgesehen. Das bestehende Trennsystem in den beiden Straßen wird durch einen Mischwasserkanal ersetzt (siehe Anlage 2).

Im Vorfeld der Baumaßnahme wurden die Kanäle sowie der in der öffentlichen Verkehrsfläche liegende Teil der Hausentwässerungsleitungen mit einer Kanal-TV-Kamera befahren.

Die Untersuchung des Hauptkanals ergab, dass die aus dem Jahr 1908 stammenden Hauptkanäle in der Peter-Paul-Straße zwischen der Jülicher Straße und der Parkstraße eine Vielzahl starker Schäden (komplexe Risse, Längsrisse, fehlende Wandungsteile, Betonkorrosion und im Schmutzwasserkanal starke Muffenversätze) aufweisen. Zwischen der Parkstraße und der Carbynstraße ist kein Kanal vorhanden, der Kanal zwischen der Carbynstraße und der Kolpingstraße wurde bereits im Rahmen der Baumaßnahme Kolpingstraße erneuert.

Die Kanäle in der Parkstraße stammen aus den Jahren 1956 bis 1962 und weisen trotz des geringeren Alters ein fast identisch schlechtes Schadensbild auf.

Die Untersuchung der vorhandenen Kanalhausanschlussleitungen ergab, dass hier ca. 30 bis 40 % der Leitungen Schäden aufweisen. Zudem müssen noch ca. 10 Regenwasserfallleitungen an den Kanal angeschlossen werden. Nach einer detaillierten Auswertung der o. g. Untersuchung werden die hierbei ermittelten schadhaften Hausanschlüsse im Zuge der Baumaßnahme bis zur Grundstücksgrenze saniert. Im Vorfeld werden die konkret betroffenen Hauseigentümer durch die WBE Wirtschaftsbetriebe Eschweiler GmbH direkt über die Sanierungsnotwendigkeit informiert, so dass Ihnen die Möglichkeit eingeräumt wird, im zeitlichen Zusammenhang mit der städtischen Baumaßnahme auch den Kanal auf privateigenem Grund zu sanieren. Eine rechtliche Verpflichtung der Anlieger besteht hierzu zurzeit nicht.

 

Beleuchtung

Die vorhandene Straßenbeleuchtung aus den Jahren 1974 bis 1980 entspricht nicht mehr dem Stand der Technik. Durch die großen Abstände zwischen den einzelnen Leuchten ist derzeit keine DIN-EN gerechte Ausleuchtung des öffentlichen Verkehrsraumes gegeben. Aus diesen Gründen wird die Beleuchtungsanlage erneuert. Es kommt die für die Stadt Eschweiler als Standard bemusterte Leuchtentyp „Lumega“ der Fa. Trilux zum Einsatz. Die Lage der Leuchtenstandorte wird entsprechend DIN-EN 13201 ermittelt und den örtlichen Gegebenheiten angepasst. Hiermit einher geht auch eine Erneuerung der Beleuchtungskabel und der Leuchtenfundamente. Im Platzbereich vor dem Gymnasium und von dort aus auf der südlichen Straßenseite bis zur Parkstraße sowie in Bereich der Grünanlage Englerthsgärten sind zusätzlich die für Platzflächen idealen und in der Stadt Eschweiler zuletzt in der Rosenallee eingesetzten Leuchten „Albertslund“ der Fa. Louis Poulsen geplant (alternativ Beleuchtungsstele City Elements der Fa. Hess).

 

Barrierefreiheit

Die Erfordernisse zur Barrierefreiheit wurden bei der vorliegenden Planung berücksichtigt. Sämtliche neu hergestellten Kreuzungsbereiche werden im Zuge der Maßnahme gemäß den in der Vorlage Nr. 003/13 „Barrierefreies Bauen im öffentlichen Verkehrsraum“ vorgestellten Standards umgebaut und an die Erfordernisse der körperbehinderten Personen angepasst. In den beiden Einmündungsbereich am Ausbauanfang und – ende werden die bereits vorhandenen Einbauten gegebenenfalls angepasst. Die Planung wird am 01.04.2014 dem Behindertenbeirat vorgestellt.

 

Grunderwerb

Im Rahmen der Baumaßnahme ist kein Grunderwerb erforderlich. Lediglich der sich im Besitz der Stadt Eschweiler befindliche Verkehrsraum wird umgestaltet. Es wird jedoch analog zu dem bereits heute vorhandenen Ausbau ein Teil der Parzelle des Gymnasiums in Anspruch genommen.

 

Durchführung der Baumaßnahme

Die geplante Kanal- und Straßenbaumaßnahme wird den Anliegern und interessierten Bürgern in einer Bürgerversammlung vorgestellt. Es ist beabsichtigt, diese in der 15. KW 2014 durchzuführen.

Über das Ergebnis dieser Veranstaltung mit den sich hieraus gegebenenfalls ergebenden Veränderungen wird der Ausschuss in seiner Sitzung am 22.05.2014 in Kenntnis gesetzt und die geänderte Planung wird beschlossen. Im Anschluss können die Ausschreibungsunterlagen erstellt werden. Die Vergabe soll im Rat im September 2014 erfolgen, so dass mit den Bauarbeiten im Oktober 2014 begonnen werden kann.

Die erforderlichen Kanal- und Straßenbauarbeiten werden in einer gemeinsamen Baumaßnahme durchgeführt. Für die Dauer der Bauarbeiten muss mit Beeinträchtigungen der Verkehrsverhältnisse gerechnet werden. Der Anliegerverkehr insbesondere zum Gymnasium wird so weit wie möglich aufrechterhalten. Die notwendige Abstimmung zur Verkehrsregelung während der Baumaßnahme erfolgt vor Baubeginn mit der Polizei, der Feuerwehr und den zuständigen städtischen Dienststellen.

Die Versorgungs- und Telekommunikationsunternehmen wurden im Vorfeld der Baumaßnahme angeschrieben, ob Ihrerseits die Verlegung neuer Leitungen geplant ist. Bisher ist lediglich seitens der Telekom die geplante Verlegung von Leitungen mitgeteilt worden.

 

 


 

In dem "Integrierten Handlungskonzept Innenstadt-Nord" aus dem Jahr 2012 wurde ein Maßnahmenkonzept und Leitbild für die Eschweiler Innenstadt nördlich der Inde festgelegt. Dieses Konzept bildete die Grundlage für einen Förderantrag, der mit Bescheid vom 05.11.2013 bewilligt wurde (Zuwendungsbescheid Nr. 05/12/13).

Die Neugestaltung der Peter-Paul-Straße mit den angrenzenden Grün- und Freiflächen ist als Einzelmaßnahme in das Förderprogramm aufgenommen worden. Sie wird durch Zuwendungen des Bundes und des Landes gefördert.

Die dem Antrag beigefügte Kosten- und Finanzierungsübersicht sah als erste Baumaßnahme die Umgestaltung des Eschweiler Marktes vor. Zum Ende letzten Jahres kam in der Frage der weiteren Nutzung bzw. des Verkaufs des derzeitig größtenteils leerstehenden "City-Center- und Hertie-Komplexes" Bewegung. Ein Verkauf der Immobilie mit anschließenden umfangreichen Umbauarbeiten ist zurzeit wahrscheinlich. Die unmittelbare Nähe der Immobilie zum Eschweiler Markt erfordert hier eine Verschiebung der geplanten Umgestaltungsmaßnahme. Die Neugestaltung der Peter-Paul-Straße einschließlich der angrenzenden Grün- und Freiflächen soll daher vorgezogen werden, um bei der Neugestaltung des Marktplatzes auf die neuen Randbedingungen im Zusammenhang mit dem Umbau des City-Centers/Hertie eingehen zu können. Die Veränderung der Prioritäten bei den Einzelmaßnahmen ist förderunschädlich.

In diesem Zusammenhang wird auch auf die Vorlage 046/14 „Zustimmung zur Genehmigung von außerplanmäßigen Auszahlungen und Verpflichtungsermächtigungen bei Produkt 115380201 und 125410101 - Erneuerung Peter-Paul-Straße/ Parkstraße“ hingewiesen, der in der Ratssitzung vom 18.02.2014 zugestimmt wurde.

 

Erträge/ Einzahlungen

Anliegerbeiträge

Für die Baumaßnahmen Peter-Paul-Straße und Parkstraße in den o. g. Bereichen sind die Voraussetzungen zur Erhebung von Anliegerbeiträgen gemäß § 8 Kommunalabgabengesetz NRW gegeben. Die Berechnung der Anliegerbeiträge erfolgt gemäß der Satzung über die Erhebung von Beiträgen nach § 8 Kommunalabgabengesetz -KAG- für straßenbauliche Maßnahmen der Stadt Eschweiler.

 

Städtebauförderung

Für Maßnahmen im Bereich der nördlichen Innenstadt der Stadt Eschweiler wurde ein Förderantrag im Rahmen der Städtebauförderung bei der Bezirksregierung Köln gestellt. Diese bewilligte mit Bescheid vom 05.11.2013 Zuwendungen in Höhe von insgesamt 1.869.000,00 € für das „IHK Innenstadt-Nord“. Auf den Umbau der Peter-Paul-Straße entfallen hier Fördermittel in Höhe von 400.800 €, für die Umgestaltung der Grünanlage Englerthsgärten wurden 92.000 € bewilligt.

 

Auf der Grundlage der zum Zeitpunkt der Haushaltsanmeldungen 2014 vorliegenden Zeitplanung sowie Kostenschätzung wurden Fördermittel für die Erneuerung der Peter-Paul-Straße und Parkstraße tlw. für das bei Produkt 125410101 geführte Sachkonto 37400002 –Erhaltene Anzahlungen auf Sonderposten-, IV15AIB011, für 2015 in Höhe von 168.400,00 € und für 2016 in Höhe von 132.000,00 € gemeldet. Wegen der Vorziehung der Maßnahme werden die bewilligten Fördermittel in Höhe von 400.800,00 € entsprechend des Baufortschrittes zeitnah in den Jahren 2014 und 2015 abgerufen (vgl. hierzu auch VV-Nr.: 046/14).

 

Die Erträge für die Umgestaltung der Grünanlage wurden bei dem bei Produkt 13 551 01 01 – Öffentliches Grün – geführten Sachkonto 41410000 – Zuweisungen und Zuschüsse vom Land f. lfd. Zwecke – für das Haushaltsjahr 2015 angemeldet.

 

 

 

 

Aufwendungen/ Auszahlungen

 

Straßenbau Peter-Paul-Straße, Parkstraße

Die Kosten für die Erneuerung der beiden Straßenzüge inkl. Beleuchtung, Begrünung und Ausstattung belaufen sich nach derzeitiger Kostenschätzung auf rd. 1.130.000,00 € und für die Umgestaltung der Grünfläche Englerthsgärten auf rd. 90.000,00 €.

Die erforderlichen Haushaltsmittel für die Erneuerung der beiden Straßenzüge wurden bei dem bei Produkt
12 541 01 01 – Gemeindestraßen – geführten Sachkonto 09110002 – Zugang Geleistete Anzahlungen, Anlagen im Bau -, IV15AIB001- Neugestaltung Peter-Paul-Straße/ Parkstraße -, außerplanmäßig für den Haushalt 2014 in Höhe von 300.000,00 € (Auszahlung) und 830.000,00 € (VE) zur Verfügung gestellt (vgl. hierzu VV-Nr. 046/14).

Für die Umgestaltung der Grünanlage Englerthsgärten wurden auf Grundlage der Kostenschätzung zum Zeitpunkt der Aufstellung des Haushaltes 2014 bei dem bei Produkt 13 551 01 01 – Öffentliches Grün – geführten Sachkonto 52159670 - Unterhaltung sonstige Grünflächen und Aufbauten - für das Haushaltsjahr 2015  Mittel in Höhe von 115.000,00 € berücksichtigt.

 

Kanalbau Peter-Paul-Straße, Parkstraße

Nach derzeitiger Kostenschätzung belaufen sich Kosten für die Erneuerung des Hauptsammlers der Peter-Paul-Straße sowie der Parkstraße auf rd. 700.000,00 €; die Kosten für die Erneuerung der Kanalhausanschlüsse belaufen sich auf rd. 135.000,00 €.

Die  erforderlichen Haushaltsmittel für die Erneuerung des Hauptsammlers wurden bei dem bei Produkt
11 538 02 01 - Entwässerung und Abwasserbeseitigung - geführten Sachkonto 09110002 - Zugang Geleistete Anzahlungen, Anlagen im Bau -, IV14AIB008 – Kanalbaumaßnahme Peter-Paul-Straße/ Parkstraße -; für den Haushalt 2014 außerplanmäßig in Höhe von 200.000,00 € (Auszahlung) und 500.000,00 € (VE zur Verfügung gestellt (vgl. Hierzu VV-Nr.: 046/14).

Die Mittel für die Erneuerung der Kanalhausanschlüsse sind über den Haushaltsansatz des bei dem bei Produkt 11 538 02 01 – Entwässerung und Abwasserbeseitigung - geführten Sachkonto 52350100 - Kostenerstattung für Kanalhausanschlüsse – abgedeckt.

 


 

Die Umgestaltung der Peter-Paul-Straße zwischen der Jülicher Straße und der Kolpingstraße sowie der Parkstraße zwischen Dürener Straße und Peter-Paul-Straße bindet als Pflichtaufgabe Arbeitskraft in der Abteilung 660.