Der in den Anlagen dargestellten Errichtung eines Anbaues am Schulzentrum Stadtmitte wird zugestimmt.
An den Eschweiler
offenen Ganztagsschulen (OGS) ist in den letzten Jahren ein kontinuierlicher
Anstieg der Anmeldezahlen zu verzeichnen. Dies führt zu räumlichen Engpässen an
diversen Standorten. Besonders prekär ist die Situation aktuell an der
Evangelischen Grundschule Stadtmitte. Hier besteht aktuell eine Warteliste mit
21 Kindern, die aufgrund der räumlichen Situation keinen OGS-Platz bekommen
können.
Das Schulgebäude war
bei der vor ca. 5 Jahren abgeschlossenen Sanierung so konzipiert, dass mit der
Bildung von 2 OGS-Gruppen (rund 50-55 Kinder) gerechnet wurde. Seit dem
Schuljahr 2013/14 war die EGS gemischt ein- bis zweizügig, so dass nicht alle 8
Unterrichtsräume als Klassenräume für die EGS beansprucht wurden, dafür aber
als OGS-Räume genutzt werden konnten. Seit dem Schuljahr 2017/2018 ist die
Grundschule wieder durchgängig zweizügig, wie auch konzeptionell vorgesehen, so
dass der komplette Schulraumbestand auch vormittags zu Unterrichtszwecken und
nachmittags als Hausaufgabenraum genutzt wird. Nach der aktuellen
Schulentwicklungsplanung von 2017 ist auch im kompletten Prognosezeitraum für
die nächsten 5 Jahre mit einer stabilen Schülerzahl und einer Zweizügigkeit zu
rechnen.
Seit diesem
Schuljahr werden zwei Kellerräume der Hauptschule nach der 6. Stunde zusätzlich
als OGS-Räume genutzt, um insgesamt 90 Kinder unterbringen zu können. Eine
Inanspruchnahme weiterer Hauptschulräume ist nicht möglich.
Die OGS nutzt somit
nunmehr 3 Ganztagsräume im Untergeschoss des Grundschultraktes, die Mensa
gemeinsam mit der Hauptschule und zwei Kellerräume der Hauptschule. Um noch
eine weitere Gruppe einrichten zu können, ist zwingend ein weiterer Raum
erforderlich, sinnvoll wären zwei weitere Räume in Klassenraumgröße, um auch
nachhaltig den bestehenden und zu erwartenden Raumbedarf sicherstellen zu
können. Perspektivisch ist zu bedenken, dass derzeit die Realisierung eines
Rechtsanspruchs auf einen Ganztagsplatz an offenen Ganztagsschulen politisch in
der Diskussion ist und die Nachfrage nach Ganztagsplätzen insgesamt von Jahr zu
Jahr gestiegen ist. Betrug die Anzahl der OGS-Kinder im Jahr 2008 noch 319
Kinder insgesamt, so dass 14,95 % aller Grundschüler eine OGS besuchten, so
beträgt der Anteil der OGS-Kinder in diesem Schuljahr bereits 45,84 %, in
absoluten Zahlen 921 Kinder. Insofern ist bisher jährlich ein kontinuierlicher
Anstieg der OGS-Anmeldungen zu verzeichnen. Vor diesem Hintergrund sollte
perspektivisch Raum geschaffen werden, der allen Kindern nachhaltig die
Möglichkeit auf einen OGS-Platz sichert.
Als optimale Lösung
für die OGS an der Evangelischen Grundschule Stadtmitte würde sich die Nutzung der derzeit im Untergeschoss der
Grundschule befindlichen Räume der Hauptschule (ein Musik- und 1 Kunstraum, jeweils mit
Nebenraum) anbieten, wobei dann hierfür Ersatz geschaffen werden muss. Dies ist
innerhalb des vorhandenen Gebäudekomplexes nicht realisierbar, so dass nach
Möglichkeiten gesucht wurde, zusätzlichen Raum zu schaffen. Als einzig
verbliebene und nachhaltige Lösungsmöglichkeit hat sich dabei der in den
Anlagen dargestellte Anbau an den Hauptschultrakt erwiesen. Der Anbau soll über
alle 3 Gebäudeebenen erfolgen und so 3 Klassenräume mit jeweils einem Nebenraum
schaffen. Er soll sich optisch an das vorhandene Gebäude anpassen. Die
Andockung in diesem Bereich hat den Vorteil, dass im Gebäudebestand kein
Klassenraum zerstört wird und ein separates Treppenhaus nicht erforderlich ist.
Damit besteht dann die Möglichkeit, alle im Untergeschoss der Grundschule durch
die Hauptschule genutzten Räume hierhin zu verlagern und damit das
Untergeschoss der Grundschule vollständig für die OGS zur Verfügung zu stellen.
Die beiden
Schulleitungen sind mit dieser Regelung einverstanden. Die rechtlich
vorgeschriebene Beteiligung der Schulmitwirkungsgremien wurde sichergestellt.
Zur Durchführung der Maßnahme sind im Haushaltsplan 2018 bei Produkt 011111203 – Techn. Gebäudemanagement -, Investitionsnummer IV18AIB034, Sachkonto 09110002 Ausgabemittel in Höhe von 700.000 € veranschlagt. Die Maßnahme soll für die Förderung nach Kommunalinvestitionsfördergesetz angemeldet werden. Unter Berücksichtigung des hierbei vorgesehenen Eigenanteils von 10 % wird eine Förderung in Höhe von 630.000 erwartet.
Die Realisierung der Maßnahme erfolgt durch
das beauftragte Architekturbüro Greven, Hückelhoven, in Verbindung mit Personal
des Techn. Gebäudemanagements.