Betreff
Integration von Flüchtlingen im Quartier in Eschweiler-West - im Rahmen des Förderprogramms "Hilfen im Städtebau für Kommunen zur Integration von Flüchtlingen" des Landes Nordrhein-Westfalen
hier: Bericht Quartiersmanager Raphael Kamp / Dr. Wolfgang Joussen
"Integration im Quartier West – Problemlagen und Lösungsansätze"
Vorlage
020/18
Art
Kenntnisgabe öffentlich

Der Sachverhalt wird zur Kenntnis genommen.

 


Seit Mitte 2016 führt die Stadt Eschweiler in Kooperation mit dem AWO Kreisverband Aachen-Land e.V. (Weiterleitung) das Projekt „Integration von Flüchtlingen im Quartier Eschweiler-West“ durch. Das Projekt wird vom Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Sonderprogramms "Hilfen im Städtebau für Kommunen zur Integration von Flüchtlingen" bis zum 31.12.2018 mit einer Zuwendung in Höhe von € 310.500 zu den Gesamtkosten in Höhe von € 345.000 gefördert.

Ziele des Projektes sind die Verbesserung der Lebenssituation von geflüchteten Bewohnerinnen und Bewohnern, die aktive Integration von Zugewanderten, die Förderung des interkulturellen Dialogs und die Initiierung eines sozialen Erneuerungsprozesses mit dem Ziel der Bekämpfung von Armut und Ausgrenzung im Quartier Eschweiler-West.

Die Arbeit im Projekt wurde in zwei Bereiche aufgeteilt:

Arbeitsbereich I: Soziale Dienste (Herr Raphael Kamp, M.SC./AWO Kreisverband Aachen-Land e.V)

Arbeitsbereich II: Sozialraumkonferenz (Herr Dr. Wolfgang Joußen, B-PLAN Büro Dr. Joußen).

In den beiden Arbeitsbereichen wurden zwischen Mitte 2016 und Ende 2018 folgende Aktivitäten durchgeführt:

 

Arbeitsbereich I: Soziale Dienste

Im Zentrum der Arbeit in diesem Bereich stand die

§  individuelle Beratung und Betreuung von zugewanderten Flüchtlingen vor Ort (Quartiersbüro Gutenbergstraße

§  Information und Beratung in den Einrichtungen Stich 30 und Hüttenstraße mit festen Sprechstunden – Hüttenstraße: Dienstags 13:30 – 14:30 Uhr ; Stich 30: 15:00 – 16:00 Uhr

§  die Durchführung von Hausbesuchen

§  die Organisation von Offenen Angeboten

§  Vermittlung von „Sprachmittlern“

§  Bedarfsermittlungen

§  Durchführung von Informationsveranstaltungen

 

Zwischen Januar und Dezember 2017 wurden 139 Haushalte beraten und begleitet. Die überwiegende Zahl der Betreuten wanderte aus dem Irak und Syrien (ca. 60%) zu. Ca. 10% kamen aus Afghanistan und Iran, ca. 10% aus den nicht EU-Balkanstaaten sowie weitere Flüchtlinge aus afrikanischen Ländern und Asylbewerber aus der ehemaligen Sowjetunion.

 

Arbeitsbereich II: Sozialraumkonferenz

Die Sozialraumkonferenz Eschweiler-West, die auch als Beirat des Projektes fungiert, organisiert ihre Arbeit zum einen

-       in einem Plenum (c. 1 x pro Jahr), das bislang am 2. November 2016 und am 17. Januar 2018 tagte und seine Arbeit auf der Grundlage einer bei der 1. Sitzung verabschiedeten Geschäftsordnung (u.a. stimmberechtigte/nicht-stimmberechtigte Mitglieder) organisiert (Mitglieder der Sozialraumkonferenz: 45 Organisationen/Einrichtungen sowie Bewohnervertreter/innen)

 

-       sowie in folgenden Arbeitsgruppen, die sich mit verschiedenen Schwerpunktthemen in mehreren Sitzungen jährlich beschäftigen:

 

AG Quartiers-/Mikroprojekte

AG Wohnen und Quartier

AG Arbeit und berufliche Bildung

AG Frühkindl. und schulische Bildung/Jugend

AG integration und interkultureller Dialog.

 

Aufgrund vielfältiger thematischer Überschneidungen tagen die AGs „Frühkindl. und schulische Bildung/Jugend/„Arbeit und berufliche Bildung“ sowie „Wohnen und Quartier“/„Integra- tion und interkultureller Dialog“ zurzeit gemeinsam. In der AG „Wohnen und Quartier“ wurde ferner eine Unter-AG „Quartierszentrum Gutenberg“ eingerichtet.

Aufgaben der AGs sind:

-       die operative Vernetzung und der fachliche Austausch der mit/für die Zielgruppen arbeitenden professionellen und ehrenamtlichen Akteure im Quartier,

-       die Identifikation von aktuellen und zukünftigen Bedarfen der Zielgruppen,

-       die Entwicklung von gemeinsamen Aktivitäten und Projekten

-       die Initiierung von bedarfsgerechten Quartiers-/Mikroprojekten.

 

Die Arbeitsgruppe „Quartiers-/Mikroprojekte“ ist zuständig für die Auswahl von förderwürdigen Quartiers-/Mikroprojekten und spricht Förderempfehlungen an die Stadt Eschweiler aus. Bis Anfang 2018 wurden durch die AG „Quartiers-Mikroprojekte“ 9 Förderempfehlungen im Rahmen von drei Förderaufrufen für die Durchführung von Mikroprojekten erarbeitet.

Bis zum Ende des Jahres 2017 wurden folgende Quartiers-/Mikroprojekte erfolgreich durchgeführt:

 

-       Deutschkurs für Frauen mit Migrationshintergrund aus dem Quartier Eschweiler-West (mit Kinderbetreuung); Träger: Ev. Kirchengemeinde Eschweiler

 

-       Spielplatzfest Gutenbergstraße; Träger: DKSB Deutscher Kinderschutzbund Ortsverein Eschweiler

 

-       Große Meister verschiedener Kulturen; Träger: Förderverein des Familienzen-trums Jahnstraße

 

-       Hausaufgabenbetreuung für Kinder und Jugendliche im Quartier Eschweiler-West; Träger: AWO Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Aachen-Land e.V.

 

-       Stärkenschmiede PLUS; Träger: Malaika e.V. (Durchführungsort: Adam-Ries-Schule

 

-       Bildende Kunst – Bebildertes Erleben; Träger: Förderverein der KGS Röthgen e.V.

 

Für zwei weitere im Jahr 2018 geplante Quartiers-/Mikroprojekte in 2018 wurde durch die zuständige AG eine Förderempfehlung im Dezember 2017 ausgesprochen.

Der 4. Förderaufruf zur Einreichung von Vorschlägen für Quartiers-/Mikroprojekte erfolgte im Januar 2018; Projektvorschläge können bis zum 8. März 2018 (Ausschlussfrist) beim Arbeitsbereich II des Projektes (drjoussen@eq-west.de) per Mail eingereicht werden. Die Antragsdokumente können von der Webseite www.eq-west.de heruntergeladen werden.

Das Management, die Moderation und Dokumentation aller Aktivitäten der Sozialraumkonferenz - Plenum und Arbeitsgruppen - erfolgt durch den Arbeitsbereich II des Projektes.

Ferner erfolgt durch den Arbeitsbereich II das administrative und finanztechnische Management sowie die Öffentlichkeitsarbeit für das Projekt.

Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit wurde eine Webseite (www.eq-west.de) für das Projekt eingerichtet, die anlassbezogen aktualisiert wird eingerichtet. Ferner werden pro Jahr ca. 2 Ausgaben des Newsletters „WIR IN WEST“ herausgegeben.

 

Sozialamt vor Ort:

Durch das Amt für Soziales, Senioren und Integration werden zur Unterstützung der Arbeit im Projekt im Quartiersbüro Gutenbergstraße montags in der Zeit von 8:30 – 12:00 h sowie donnerstags ganztägig Sprechstunden vor Ort angeboten. Anlassbezogen wurden Informationsveranstaltungen organisiert.

 

Steuerungsgruppe:

Zur Projektsteuerung und Koordination der Arbeit für die Zielgruppen im Quartier wurde mit Beginn des Projektes eine Steuerungsgruppe eingerichtet, an deren monatlichen Sitzungen die Projektleitung (Jürgen Rombach, Amt 50), Mitarbeitende des Amtes 50, die Arbeitsbereiche I und II des Projektes, Mitarbeitende des Projektes MBE Migrationsberatung für Erwachsene sowie die Geschäftsführung des Kooperationspartners AWO Kreisverband Aachen-Land e.V.). Das Management und die Dokumentation der Steuerungsgruppe erfolgt durch den Arbeitsbereich II des Projektes.

 

Soziale Stadt Eschweiler-West:

Die Projektleitung und die Arbeitsbereiche I und II des Projektes sind in die Vorbereitungsaktivitäten für das in Eschweiler-West geplante Projekt „Soziale Stadt NRW Eschweiler-West“ aktiv eingebunden. Dazu fanden bereits mehrere gemeinsame Sitzungen mit den beteiligten Ämtern der Stadt Eschweiler, dem beauftragten Planungsbüro zur Erstellung eines Integrierten Handlungskonzeptes für Eschweiler-West und den Projektmitarbeitenden statt.

 

 


Für die Durchführung des Projektes wird der Stadt Eschweiler im Rahmen des Sonderprogramms "Hilfen im Städtebau für Kommunen zur Integration von Flüchtlingen nach Nr. 25 der Förderrichtlinie Stadterneuerung 2008" eine Zuwendung in Höhe von € 310.500 zu den Gesamtkosten in Höhe von € 345.000 gewährt. Der Eigenanteil der Stadt Eschweiler beträgt € 34.500 (10%).

 


Die Durchführung des Projektes bindet in erheblichem Umfange Personal des Amtes für Soziales, Senioren und Integration der Stadt Eschweiler.