Betreff
NRW hält zusammen... für ein Leben ohne Armut und Ausgrenzung,
Sozialberichterstattung für die Stadt Eschweiler;
hier: Ergänzung der VV 179/17
Vorlage
305/17
Art
Kenntnisgabe öffentlich

Der Sachverhalt wird zur Kenntnis genommen.

 


Die Stadt Eschweiler führt im Rahmen des Förderprogramms „NRW hält zusammen“ das Projekt „Gemeinsam Zukunft gestalten - Teilhabe sichern“ durch. In diesem Projekt erfolgt in einem Sozialbericht eine indikatorengestützte Beschreibung von 15 Sozialräumen der Stadt Eschweiler und eine auf Entwicklungsbedarfe in Sozialräumen ausgerichtete Sozialplanung.

 

Mit der Erarbeitung des Sozialberichtes wurde das Büro PROJEKTPLAN, Aachen, beauftragt. Ferner wurde für die Umsetzung eine Steuerungsgruppe eingerichtet, an der das Jugendamt, das Amt für Soziales, Senioren und Integration, das Planungsamt, das Amt für Schulen, Sport und Kultur sowie der Auftragnehmer Projektplan beteiligt sind. In regelmäßigen Sitzungen werden die bereits erzielten Ergebnisse diskutiert und die erforderlichen weiteren Arbeitsschritte aufeinander abgestimmt.

 

Am 4. Juli 2017 wurde in einer ersten Veranstaltung durch das Büro PROJEKTPLAN die Öffentlichkeit über die Durchführung sowie die geplante Vorgehensweise des Projektes informiert. An dieser Veranstaltung nahmen Bürgerinnen und Bürger, Vertreterinnen und Vertreter der im Rat der Stadt Eschweiler vertretenen Parteien, Medienvertreter/innen sowie Mitarbeitende der Verwaltung der Stadt Eschweiler teil. In einem weiteren Impulsreferat wurden Ziele und Aufgaben einer Sozialberichterstattung und Sozialplanung in einer mittelgroßen Kommune durch Dr. Holger Spiekermann von der TH Köln skizziert.

 

Im ersten Arbeitsschritt wurden durch den Auftragnehmer die bei der Stadt Eschweiler und externen Einrichtungen vorliegenden Daten- und Informationsbestände für eine indikatorengestützte Beschreibung der 15 Sozialräume Eschweilers ausgewertet und für jeden der 15 Sozialräume ein umfangreiches Sozialraumprofil mit folgenden Profilbereichen erstellt:

 

-        Bevölkerungsstand und Bevölkerungsentwicklung 2030

-        Haushalte und Haushaltsstruktur

-        Materielle Lebenssituation

-        Erwerbstätigkeit und Erwerbslosigkeit

-        Bildungsbeteiligung

-        Kinder- und Jugendhilfe

-        Wohnsituation

-        Infrastruktur und Versorgung.

 

Als Zwischenfazit ist festzustellen, dass nicht für alle Indikatoren entsprechende Daten auf der Ebene der Sozialräume vorhanden sind, so dass zur Erstellung der Profile auch mit Näherungswerten und qualitativen Beschreibungen gearbeitet werden muss.

 

Ergänzend zur indikatorengestützten Beschreibung der Sozialräume wird zurzeit eine schriftlich-postalische Befragung von Bewohnerinnen und Bewohnern in den Sozialräumen umgesetzt, mit der die subjektive Bewertung verschiedener Bereiche der Lebenssituation erfasst werden sollen. Dazu gehören:

 

-        Wohnsituation

-        Zufriedenheit mit der Infrastruktur und den Versorgungsangeboten im Sozialraum

-        Identifikation von Optimierungsbedarf

-        Bewertung des sozialen Zusammenlebens im Quartier

-        Bereitschaft zur ehrenamtlichen Tätigkeit.

 

Die Aussendung der Fragebögen soll Ende September 2017 mit einer zweiwöchigen Rückantwortmöglichkeit erfolgen, so dass die Auswertung der Rückläufe bis Mitte November abgeschlossen werden kann.

 

Ferner werden zurzeit Sozialraumkonferenzen in ausgewählten Sozialräumen vorbereitet. Grundlage für die Auswahl der Sozialräume, in denen Sozialraumkonferenzen organisiert werden, sind Ergebnisse der Analyse der Sozialraumprofile, die aufzeigen, in welchen Sozialräumen aufgrund welcher Faktoren besonderer Handlungsbedarf besteht. Diese bieten daher den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie vor Ort tätigen Einrichtungen und Organisationen die Möglichkeit, sich in den Sozialplanungsprozess und bei der Erarbeitung von Handlungsempfehlungen zur Optimierung von Lebensbedingungen in einzelnen Sozialräumen einzubringen.

Eine weitere Grundlage für die Erarbeitung des Sozialberichtes für die Stadt Eschweiler sind Expertinnen und Experteninterviews, die parallel zu den oben skizzierten Aktivitäten im verbleibenden Durchführungszeitraum bis Ende des Jahres 2017 organisiert werden.

 

Die abschließende Fertigstellung des Sozialberichtes ist für das 1. Quartal 2018 geplant, so dass anschließend die Vorstellung und Diskussion des Berichtes in den kommunalen Gremien erfolgen kann.

 


Die Fördermaßnahme ist dem Produkt 063620101/Kinder- und Jugendförderung zugeordnet. Die Vereinnahmung der Fördermittel in Höhe von 41.000 € erfolgt unter dem bereits bestehenden Produktsachkonto 063620101/41410000 (Zuweisungen und Zuschüsse vom Land für lfd. Zwecke).

 

Zur Weiterleitung der Fördermittel ist das Sachkonto 063620101/53118350 (Zuschüsse Förderprogramme und Projekte) außerplanmäßig mit einem Ansatz von 41.000 € eingerichtet worden. Die Deckung erfolgt aus dem o.a. Ertragskonto.

 


Für den Durchführungszeitraum wurde verwaltungsintern eine ämterübergreifende interdisziplinäre Projektgruppe gebildet.