Der Jugendhilfeausschuss stimmt der Bewerbung zum Bundesprogramm: KitaPlus – weil gute Betreuung keine Frage der Uhrzeit ist – zu.

 


Die Stadt Eschweiler nimmt seit März diesen Jahres am Bundesprogramm zur Kindertagesbetreuung Qualität vor Ort - gemeinsam die Zukunft der frühen Bildung gestalten - teil. Die Auftaktveranstaltung hierzu fand am 15.03.2017 statt. Ein aktueller Sachstandsbericht erfolgt in der gleichen Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 20.06.2017 (vgl. VV – Nr. 149/17).

 

Aufgrund des erfolgreichen Starts des Programmes hat sich die Stadt Eschweiler auf Empfehlung der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS), Programmbegleiter des Netzwerkes, zwischenzeitlich zur Modellkommune weiterentwickelt. Dadurch ergeben sich erhebliche Vorteile, weil die bisherigen Prozesse im Netzwerk inhaltlich noch mehr vertieft und weitere Schnittstellen, z.B. zu den Grundschulen oder zum Gesundheitsbereich geschaffen werden. Der Ist-Stand (Bedarfe und Angebote) wird dargestellt und auf dieser Grundlage eine Strategie entwickelt und ein ressortübergreifendes Arbeiten etabliert bzw. weiter vertieft. Zudem erhält die Stadt als Modellkommune zusätzliche Begleitung und Fortbildungsangebote durch die DKJS.

 

Die DKJS ist nunmehr an die Stadt herangetreten, sich beim Bundesprogramm KitaPlus - weil gute Betreuung keine Frage der Uhrzeit ist - zu bewerben.

 

Das Bundesprogramm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSJ) ist bereits im Januar 2016 gestartet und läuft noch bis Ende 2018. Mit dem Programm fördert das Bundesfamilienministerium die Entwicklung von Konzepten für erweiterte Betreuungszeiten und deren Umsetzung in Kitas, Horten und in der Kindertagespflege, um Eltern eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen. Das BMSFJ fördert Personalausgaben in Kitas, Horten und für Tagesmütter und Tagesväter, um die Betreuung während der erweiterten Öffnungszeiten sicherzustellen. Außerdem werden Kosten für Investitionen, wie beispielsweise die Ausstattung von Schlafräumen, Sachkosten und Ausgaben für Qualifizierungen gefördert. Zusätzliche Projektberaterinnen und Projektberater unterstützen die konzeptionelle Arbeit und begleiten während der Projektlaufzeit.

 

Im Rahmen des Förderprogramms werden seit 2017 auch zusätzlich Netzwerkstellen KitaPlus gefördert. Die Netzwerkstellen sollen Kooperationen mit Vereinen, Verbänden und Akteuren der Arbeitswelt bilden und die kommunale Jugendhilfeplanung unterstützen. In den regionalen Netzwerken sollen bedarfsgerechte Betreuungsangebote abgestimmt, weiterentwickelt und bei Bedarf neu geschaffen werden.

Die Netzwerkstellen KitaPlus fokussieren dabei darauf, neue kommunale Strategien zu planen und zu implementieren. Ziel ist es, bedarfsgerechte Betreuungsangebote nachhaltig zu verankern. Durch die Verknüpfung der beiden Programme Qualität vor Ort und KitaPlus können sich somit wertvolle Synergieeffekte ergeben und sich gesamtstädtisch gewinnbringend bei der Entwicklung der Kindertagesbetreuung und der frühkindlichen Bildung auswirken. Die Förderung sieht eine Vollzeitstelle für ein Jahr vor. Weitere Informationen sind den Anlagen 1 und 2 zu  entnehmen.

Bei erfolgreicher Bewerbung erhält die Stadt Eschweiler für mindestens ein Jahr eine Vollzeitstelle.

 

Für viele Eltern ist es mittlerweile ein Balanceakt, Beruf und Familie miteinander in Einklang zu bringen. Dies trifft ganz besonders auf Berufe zu, in denen Mütter und Väter im Schichtdienst oder sehr früh morgens, in den Abendstunden und an Wochenenden arbeiten.

 

Die Stadt Eschweiler befasst sich daher schon länger mit dem Thema Randzeitenbetreuung und hat durch die besonderen Öffnungszeiten der Kindertageseinrichtung „Immenhofkinder“ in Eschweiler-Nothberg, von 05:30 Uhr bis 21:00 Uhr,  sogar bundesweit Aufmerksamkeit erhalten. Im vergangenen Jahr hat die Verwaltung erstmalig eine Elternbefragung in allen Kindertageinrichtungen und Kindertagepflegestellen zum Thema Randzeiten durchgeführt  (vgl. VV – Nr. 209/16). Ein Ergebnis der Elternbefragung stellte beispielswiese heraus, dass Eltern sich mehr Flexibilität bei den gebuchten Betreuungszeiten wünschen. Der Bedarf an ergänzender Betreuung vor oder nach dem Besuch der Kindertageseinrichtung oder der offenen Ganztagsschule ist in den vergangenen Jahren gestiegen und wird bestmöglich durch die zur Verfügung stehenden Tagesmütter und Tagesväter abgedeckt.

 

Um insgesamt die Qualität der Betreuungsangebote für Familien in Eschweiler weiterzuentwickeln und den Bedarfen zu entsprechen,  empfiehlt die Verwaltung der Bewerbung zum Bundesprogramm KitaPlus - weil gute Betreuung keine Frage der Uhrzeit ist – zuzustimmen.

 


Bei Bewilligung des Förderantrages erhält die Stadt Eschweiler Fördermittel in Höhe von bis zu 60.000,00 €, die für die Finanzierung der Vollzeitstelle verwendet werden.

 


Die derzeitige Betreuung des Programms Qualität vor Ort wird durch bestehendes Personal umgesetzt. Bei erfolgreicher Bewerbung im Bundesprogramm KitaPlus wird für mindestens ein Jahr eine Vollzeitstelle eingerichtet.