Der Sachstandsbericht wird zur Kenntnis genommen.

Anfang Oktober 2015 ist das Projekt “Niedrigschwellige Betreuungsangebote für Kinder der Altersgruppe vor Schuleintritt aus Flüchtlingsfamilien und vergleichbaren Lebenslagen unter dem Titel – Willkommen in Eschweiler - gestartet.

Anknüpfend an die Sachstandsberichte aus den Verwaltungsvorlagen Nummern 218/15 und 054/16 wird nachfolgend der aktuelle Sachstand dargestellt:

Das Projekt „Niedrigschwellige Betreuungsangebote für Kinder der Altersgruppe vor Schuleintritt aus Flüchtlingsfamilien und vergleichbaren Lebenslagen“ findet nach wie vor  in Kooperation mit dem Helene-Weber-Haus,  dass anerkannter Jugendhilfeträger und in der Erwachsenen- und Familienbildung in der StädteRegion tätig ist, statt. Bei der Referentengewinnung orientiert sich das Helene-Weber-Haus an seinen eigenen Qualitätsrichtlinien, wie z.B. das Einfordern eines erweiterten Führungszeugnisses, Präventionsschulungen (gemäß Präventionsordnung sexuellen Missbrauchs des Bistums), regelmäßigen fachlichen Austausch und diversen Fortbildungen.

Frau Becker - Sozialarbeiterin im Bildungsmanagement des Helene-Weber-Hauses -  begleitet die Referenten vor Ort, vertritt sie in Netzwerken und Arbeitskreisen und ist für Vertretungsregelungen, Einsatzplanung etc. verantwortlich.

Wie auch schon zu Beginn des Projektes, wird an zwei Tagen in der Woche das Projekt von einer Referentin des Helene-Weber-Hauses und einer Ehrenamtlerin im Familienzentrum Jahnstraße durchgeführt. Diese Gruppe wird immer noch gut angenommen, obwohl von den ehemals 20 und mehr Familien jetzt nur noch circa 6 regelmäßig kommen. Die Familien erhalten Hilfestellung zu folgenden Themen:

• Wie finde ich mich in Deutschland zurecht?
• Was benötigt mein Kind für die Schule und den Kindergarten?
• Viele andere Fragen aus dem täglichen Leben werden gerne beantwortet.

Durch die empathische und wertschätzende Haltung der Mitarbeiter entstehen viele Gespräche. Die Kinder (circa 6-8) lieben die konkreten Kreativangebote, hauswirtschaftliche Tätigkeiten und das Spiel mit diversen Fahrzeugen. Das Außengelände mit seinen vielfältigen Spielangeboten bietet für die Kinder große Bewegungsmöglichkeiten.

Hier hat sich im Laufe der Zeit deutlich herausgestellt, wie bedeutsam eine konstante Gruppenleitung bzw. Betreuungsperson sowohl für die Mütter als auch für die Kinder ist.

Seit April 2016 wird das gleiche Projekt im Familienzentrum BKJ „Purzelbaum“,  Alte Rodung, angeboten. Ursprüngliche Zielgruppe waren die Bewohner des Hauses Stich 30. Der Erstkontakt fand daher im Wohnhaus der Familien statt. Seit dem finden zweimal wöchentlich, jeweils mittwochs und freitags in der Zeit von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr,  Treffen im Familienzentrum Purzelbaum statt. Circa 8 afghanische Frauen mit insgesamt 16 Kindern und 2 somalische Frauen mit 3 Kindern benutzen den Ort regelmäßig als Kontakt- und Austauschstelle. Die Referentin hier ist Medienpädagogin und wird von einer FSJ´lerin unterstützt. Aufgrund der Größe der Gruppe finden die Angebote oft in Kleingruppen statt. Die Gruppenangebote sind bedarfsorientiert und setzen bei den Referenten ein hohes Maß an Flexibilität voraus.

In dieser Gruppe ist deutlich zu beobachten, wie die Familien sich auch außerhalb der Treffen gegenseitig unterstützen und vernetzen (gemeinsame Freizeitaktivitäten, Kinderbetreuung etc.).

Immer noch sind die speziellen Begebenheiten in Eschweiler zentrales Thema in unseren Gruppen. Hierbei geht es sowohl um Fragen wo und wie melde ich mein Kind zur Schule an, wo erhalte ich Unterstützung bei der Wohnungssuche wie aber auch Fragen zu Brauchtumspflege, wie z.B. Nikolaus, Weihnachten und Karneval.

Ausblick:

Da die Gruppen sich in beiden Einrichtungen gut etabliert haben, sollen sie auch weiter bestehen bleiben.

Es ist ein Frühlingsfest im Familienzentrum Jahnstraße geplant, zu dem die Bewohner im einrichtungsnahen Umfeld eingeladen werden. Dort soll die Arbeit und die Möglichkeiten der Gruppe vorgestellt werden.

Auf der Grundlage der „Grundsätze zur Vergabe von Projektmitteln zur Kinderbetreuung in besonderen Fällen“ (Niedrigschwellige Betreuungsangebote für Kinder der Altersgruppe vor Schuleintritt aus Flüchtlingsfamilien und vergleichbaren Lebenslagen) hat das Helene-Weber-Haus am 11.10.2016 einen Fördermittelantrag für das Haushaltsjahr 2017 für insgesamt 800 Betreuungspakete, dies entspricht einem Fördermittelbetrag in Höhe von insgesamt 24.000,00 Euro, gestellt. Mit Zuwendungsbescheid vom 21.12.2016 wurden durch den Landschaftsverband Rheinland Fördermittel in Höhe von 5.760,00 Euro für den Durchführungszeitraum 21.12.2016 bis 31.03.2017 bewilligt. Am 09.02.2017 ging der Zuwendungsbescheid vom 02.02.2017 für den Durchführungszeitraum 01.04.2017 bis einschließlich 31.12.2017 in Höhe von 18.240,00 Euro bei der Stadt Eschweiler ein.

Die Erträge werden zugunsten des Sachkontos 41410000 – Zuweisungen und Zuschüsse vom Land für lfd. Zwecke im Produkt 063610101 – Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen und in Tagespflege – verbucht.

Die Aufwendungen in gleicher Höhe sind zu Lasten des Sachkontos 53118000 – Zuweisungen und Zuschüsse für lfd. Zwecke an übrige Bereiche zu verbuchen.

Es ergeben sich keine personellen Auswirkungen für die Stadt Eschweiler.